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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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riss an dem schwarzen Stoff, auf dem sie lag, weil sie sich vor den gierigen Augen der Teufelsanbeter verhüllen wollte.
    Jamies Umhang fiel auf sie. Eine Welle der Dankbarkeit schnürte ihr die Kehle zu, als sie mit den Fingern seinen Rücken berührte. »Gott sei Dank, dass du gekommen bist.«
    Jamie hatte sie gefunden. Sie waren in der Unterzahl und von Männern und Frauen umzingelt, die mit dem Teufel im Bunde standen. Doch da Jamie jetzt hier war, war alles möglich.
    Die Hexen und Hexenmeister zogen den Ring um sie enger, denn ihre Überzahl verlieh ihnen Mut. Aber wo war Pomeroy? Es beunruhigte sie, dass sie ihn nicht sehen konnte, denn er war bei Weitem am gefährlichsten.
    Ein Mann in einem Schaffell kam einen Schritt zu nah und fiel mit einem gurgelnden Schrei zu Boden. Blut quoll aus seinem Hals und durchtränkte das weiße Fell. Ein anderer packte sie von hinten. Kaum hatte sie die Hand des Mannes an ihrem Arm gespürt, da stieß Jamie ihm bereits das Schwert in die Seite. Der Mann stürzte auf die Knie, wobei sein Mund sich bewegte wie der eines Fisches, der an Land gespült worden war.
    Jamie war eine tödliche, wirbelnde Gewalt und schlug mit dem Schwert nach allen Seiten, während er sich um den Tisch herum bewegte. Inzwischen blieben die Hexer auf Abstand, um seinem Schwert auszuweichen.
    Doch Pomeroy war nicht zum Fluss geflohen. Er drängte sich mit drei anderen Männern durch die übrigen Hexer. Sie trugen Breitschwerter. Diese vier waren keine weichbäuchigen, im Kampf unerfahrenen Kaufleute. Nein, sie trugen ihre Schwerter mit der trainierten Selbstverständlichkeit von Kriegern.
    Vier Schwertkämpfer. Linnet gefiel die Quote nicht. Sie kniete sich hin und flüsterte in Jamies Ohr: »Pomeroy ist ihr Anführer. Ohne ihn verlieren die anderen den Mut.«
    Er nickte kaum merklich. »Er ist ein toter Mann.«
    Linnet wusste, dass sie eine Last war. Jamie würde sie nicht verlassen, um Pomeroy anzugreifen, während die anderen sie umkreisten.
    »Wir müssen uns zu der Wand zurückziehen, wo Martin liegt«, sagte Jamie leise. »Ich werde sie auf Abstand halten, während du seine Fesseln durchtrennst.«
    Plötzlich ertönte ein Schrei, als Martin sich wie ein Schemen aus dem Schatten löste und durch den Raum schoss. Er rannte kopfüber in einige Hexen und ging mit ihnen zu Boden. Bevor irgendjemand reagieren konnte, griff Jamie in den Haufen und zog Martin am Rücken seiner Tunika heraus.
    Linnet hatte nicht gesehen, dass Jamie sein Schwert benutzt hatte, doch zwei weitere in Felle gekleidete Männer lagen schreiend und blutend auf dem Boden. Drei weibliche Hexen, darunter Margery Jourdemayne, flohen durch die Tür, die zum Fluss führte.
    »Pass auf Linnet auf!«, befahl Jamie, als er Martin sein Schwert reichte. »Und stellt euch mit dem Rücken zur Wand.«
    Jetzt war keine Zeit für Streitgespräche. Linnet glitt vom Tisch und wich mit Martin zur Wand zurück, wobei sie mit der einen Hand Jamies Umhang hielt und mit der anderen seinen Dolch.
    Das Herz pochte ihr in der Brust. Jamie stand allein mitten im Raum mit nichts als seinem kurzen Dolch, als die vier Schwertkämpfer auf ihn zugingen. Rasch griff sich Jamie den Ratsherrn und schleuderte ihn in die Gruppe. Pomeroy machte rechtzeitig einen Schritt zur Seite, aber zwei der Schwertkämpfer stürzten beim Zusammenstoß mit Arnold. Sobald der Ratsherr wieder auf die Beine kam, eilte er zu der Tür, die zum Fluss führte.
    »Arnold entkommt!«, sagte Martin, doch sie packte ihn am Arm.
    »Jamie hat gesagt, wir sollen hierbleiben.«
    Die Hexer, die außer den vier Schwertkämpfern noch da waren, blickten einander an und hasteten dann hinter dem Ratsherrn hinaus.
    »Ich werde euch alle finden und töten!«, brüllte Jamie ihnen nach.
    Linnet spürte die Anspannung der vier Schwertkämpfer, als sie sich nun gemeinsam Jamie zuwandten. Pomeroy stand ganz links, und sein Schwert mit dem silbernen Heft glänzte in seiner Hand.
    Obwohl Jamie ihnen nichts als einen kurzen Dolch entgegenzusetzen hatte, zeigte er keine Furcht. Nein, er war wütend. Er kochte vor Wut.
    »Martin, bring sie raus!«, befahl Jamie, ohne sich umzudrehen. »Bring sie in Sicherheit. Ich kümmere mich um diese stinkenden Teufelsanbeter.«
    »Ich lass dich hier nicht allein!«, rief sie.
    Die Blicke der Schwertkämpfer richteten sich auf sie, Jamie nutzte ihre Unaufmerksamkeit und machte einen Satz vorwärts. In der nächsten Sekunde bohrte er seinen Dolch in den Bauch und hinauf unter

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