Mein griechischer Boss - und Geliebter
auch ihrer Schwester gegenüber zugegeben, und Lucy war auf der Stelle beruhigt gewesen. „Warum hast du das nicht gleich gesagt? Dann ist es natürlich etwas anderes!“
Allerdings hatte Katie verschwiegen, dass ihre Gefühle nicht erwidert wurden und dass Alexi nur das Baby wollte. Die Wahrheit war zu schmerzhaft, um sie selbst Lucy anzuvertrauen.
Plötzlich wurde ihr schlecht, und sie stürzte ins Badezimmer. War das die Nervosität am Hochzeitstag oder die morgendliche Übelkeit?
Tue ich das Richtige?
Diese Frage hatte sie den größten Teil der Nacht wach gehalten, und ihre Gedanken kreisten erneut darum, während sie duschte und die Kleidung durchsah, die man ihr gebracht hatte. Die Kostüme waren elegant und stammten von den besten Designern.
Sie behielt gleich das erste, das sie anprobierte, an, denn sie hatte nicht die Kraft, mehr Entscheidungen als nötig zu treffen. Außerdem sah sie gut darin aus; die Jacke hatte einen raffinierten Schnitt und einen herzförmigen Ausschnitt. Dazu gehörte ein gerade geschnittener Bleistiftrock, der ihrer Figur schmeichelte. Es wirkte formell und zugleich zurückhaltend, was ihr durchaus angemessen erschien.
Gerade als sie letzte Hand an ihr Make-up legte, klopfte es an der Tür. Auf der Stelle geriet sie in Panik, dass es Alexi sein könnte, doch es war nur ein Bote mit einem Blumenstrauß aus wundervollen rosa Rosen und Orchideen. Katie schloss die Tür und las die beiliegende Karte.
Ich dachte, du bräuchtest vielleicht ein paar Blumen, die dich auf dem Weg zum Altar begleiten. Wir sehen uns um drei.
Alexi.
Er kann noch nicht einmal auf der Karte lügen, dachte sie. Nicht einmal so etwas wie „Alles Liebe, Alexi.“
Das macht mir gar nichts aus! Besser, er ist ehrlich zu mir. Mit einem tiefen Atemzug sog sie den süßen Duft der Blumen ein und versuchte, sich zu beruhigen.
Es klopfte erneut, und Katie riss die Tür auf, in Erwartung eines weiteren Boten. Doch dieses Mal war es Alexi. In dem dunklen Anzug sah er ungemein attraktiv aus, so gut, dass sie spürte, wie sie schon wieder dahinzuschmelzen begann.
„Du bist früh dran!“, sagte sie mit heiserer Stimme. „Auf der Karte hast du geschrieben: drei Uhr! Überwachst du mich, für den Fall, dass ich im letzten Moment flüchten will?“ Sie versuchte, einen Witz zu machen, aber ihre Stimme zitterte dabei.
„So fühlst du dich also?“
Achselzuckend erklärte sie: „Ehrlich gesagt, fühle ich mich ein bisschen benommen. Das geht alles viel zu schnell.“
Seine Lippen verzogen sich zu einem hübschen Lächeln. „Wenn es dir hilft: Mir geht es ähnlich.“
„Hast du es deswegen so eilig? Hast du Angst, du könntest deine Meinung ändern?“ Kurz ließ sie diesen neuen Gedanken auf sich wirken.
„Ich werde meine Meinung nicht ändern, Katie“, sagte er ernst.
Langsam musterte er sie von Kopf bis Fuß, und sie meinte, seinen Blick beinahe körperlich zu spüren. „Wir heiraten wegen des Babys so schnell. Und weil wir Zeit brauchen, um uns an das Zusammenleben zu gewöhnen, bevor unser Kind geboren wird.“
Aus seinem Mund hörte sich das so vernünftig an – wenn da nicht dieser Blick wäre, mit dem er sie bedachte. „Du siehst übrigens wunderbar aus.“
„Danke.“ Einen Moment lang fühlte sie sich schüchtern und verlegen.
„Also, willst du mich nicht reinlassen?“, fragte er lächelnd. „Oder wollen wir unsere weitere Lebensplanung hier draußen auf dem Flur besprechen?“
„Sorry.“ Sie trat zurück und ließ ihn eintreten.
„Du musst noch ein paar Papiere unterschreiben, ehe es losgehen kann“, sagte er, als er an ihr vorbeiging. Erst jetzt fiel ihr der Ordner auf, den er bei sich hatte.
„Ich dachte, ich müsste erst nach der Zeremonie unterschreiben“, sagte sie vorsichtig und beobachtete, wie er die Blätter auf dem Tisch ausbreitete.
„Es ist nur ein Standard-Ehevertrag“, erklärte er leichthin. „Keine große Sache.“
Sie starrte ihn an, und ihr Herz pochte unangenehm heftig. „Ich verstehe.“
„Sieh mich nicht so an, Katie. Ein Ehevertrag ist nötig, um das Geschäft zu schützen.“
„Klar. Das Geschäft geht vor.“ Sie versuchte, unbekümmert zu klingen, aber sie war zutiefst verletzt. Er hätte nicht besser deutlich machen können, dass es sich um eine reine Zweckehe handelte, wenn er eine Anzeige in der Financial Times geschaltet hätte.
„Also, wirst du jetzt unterschreiben oder nicht?“
„Habe ich denn eine Wahl?“
„Nein.“ Er lehnte
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