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Mein Hauptgewinn bist du!

Mein Hauptgewinn bist du!

Titel: Mein Hauptgewinn bist du! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Feierabend wäre!
    Endlich schien Jack seine stumme Inspektion beendet zu haben. „Ich will dir eine ganze Menge sagen, aber nicht hier drinnen.“
    Bevor sie darauf reagieren konnte, fragte ein junges Paar, ob sie sich setzen und am Spiel teilnehmen könnten. Cara tat lächelnd ihre Pflicht und war froh über die kleine Galgenfrist, die ihr dank der neuen Gäste gewährt wurde. Jack spielte noch etwa eine Stunde mit, dann stand er abrupt auf und ging. Und er kehrte auch bis zum Ende ihrer Schicht nicht wieder.
    Und Cara war erleichtert … zumindest hätte sie es sein müssen. Wenn da nicht …
    Aber was sollte Jack ihr schon sagen wollen, das sein rüdes Verhalten ihr gegenüber gerechtfertigt hätte? Dafür gab es einfach keine Entschuldigung, außerdem konnte man Liebe nicht erzwingen. Deshalb war es auch unsinnig, heimlich nach ihm Ausschau zu halten, während sie das Kasino durch den Nebenausgang verließ.
    Es war bereits nach Mitternacht, als Cara in die nächtliche Schwüle hinaustrat und ihre Tasche schulterte, um sich auf den Weg zur Straßenbahnhaltestelle zu machen.
    „Du hast doch nicht ernsthaft vor, mutterseelenallein durch die Nacht zu streifen?“, ertönte Jacks tiefe Stimme dicht neben ihr.
    Sie fuhr zusammen, wollte Jack ihre Verwirrung aber nicht zeigen. „Es ist nicht weit“, erklärte sie kühl und marschierte einfach los.
    „Ich begleite dich.“
    „Das ist nicht nötig, Jack.“
    „Ich will es aber.“
    Da blieb sie stehen. „Und ein Jack Wolfe bekommt immer, was er will, oder?“, fragte sie bitter.
    „Im Moment ist es nicht so.“
    Cara war nicht klein, aber wenn sie in seine Augen schauen wollte, musste sie den Kopf leicht zurücklegen. Hin- und hergerissen zwischen dem Verlangen, ihn zu umarmen oder einfach wegzulaufen, nagte sie an ihrer Unterlippe. Dann hob sie die Schultern und ließ sie wieder fallen.
    „Verflixt, Jack! Warum bist du nach New Orleans gekommen? Sag endlich, was du von mir willst, oder lass mich in Ruhe.“
    „Warum hast du mir das Geld zurückgeschickt?“, fragte er völlig überraschend.
    Sie blinzelte. Was für ein naiver Dummkopf bin ich nur! warf sie sich vor und schluckte an ihrer Enttäuschung. Worauf habe ich denn gehofft?
    „Du hast mir zu viel gezahlt. Abgemacht waren fünfzigtausend, abzüglich meiner neuen Kleider.“
    „Und genau das habe ich dir überwiesen.“
    „Nein, es waren fast achtzigtausend!“, korrigierte Cara vehement. Sie war froh, endlich etwas Greifbares in der Hand zu haben, worüber sie sich erregen konnte. „Und ich nehme grundsätzlich keine …“
    „Mal über den Wechselkurs nachgedacht, Sweetheart?“, warf Jack milde ein.
    Ihre Kinnlade klappte nach unten. Dann wandte sie sich ohne ein weiteres Wort um und marschierte die von Palmen gesäumte Straße entlang. Jack war den ganzen langen Weg hierhergekommen, um ein dämliches Missverständnis wegen des elenden Geldes zu klären, das sie als Lohn für ihren Begleitdienst erhalten hatte? Was scherte es sie, ob er die Summe in englischen Pfund, Euros oder amerikanischen Dollars gezahlt hatte?
    Das war doch lächerlich und … und …
    Jack holte sie ein, umfasste ihren Arm und wirbelte Cara zu sich herum. Sie versuchte, sich loszureißen, doch er ließ ihr keine Chance. Ungeduldig nahm er ihr die Tasche ab, die sie wie ein Schutzschild vor sich hielt. Dann zog er Cara in seine Arme und beugte den Kopf.
    „Lass mich gehen, Jack!“, bat sie.
    „Das kann ich nicht.“
    „Bitte, Jack, du musst …“
    „Ich liebe dich, Cara.“
    Plötzlich war sie ganz still. Jeder Funke Energie schien sie verlassen zu haben. Cara begann am ganzen Körper haltlos zu zittern. Wie lange hatte sie auf diesen einen Moment gewartet? Aber hatte sie es sich auch so vorgestellt?
    Mit unerwarteter Kraft stemmte sie ihre Hände gegen Jacks Brust und schob ihn von sich, sodass sein Kuss nur auf ihrem Mundwinkel landete. Ein Fehler, den er sofort korrigieren wollte.
    „Stopp!“
    Jack zögerte, aber er gehorchte.
    „Ich kann das nicht“, sagte Cara heiser und mehr zu sich selbst.
    Gerade mal zwei Wochen war sie zurück in New Orleans, und vor nicht ganz zwei Monaten hatte sie Jack zum ersten Mal gesehen. Wann sie sich endlich wieder wie ein normaler Mensch fühlen würde, daran wagte sie noch gar nicht zu denken.
    Sie glaubte Jack, dass ihm wirklich etwas an ihr lag. Er hatte es ihr in London oft genug versichert. Er wollte und brauchte sie … zumindest in physischer Hinsicht. Aber er liebte sie

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