Mein Herzenswunsch ein Baby
nichts, was sie die Zeit vergessen ließ und ihr glückliche Gefühle schenkte. Ich gab ihr zur Hausaufgabe, jede Tätigkeit aufzuschreiben, die bei ihr freudige Momente auslöste, denn es galt, sich selbst neu kennenzulernen und zu finden. Es dauerte einige Zeit, bis sie entdeckte, dass ihr der Umgang mit Tieren große Freude bereitete. Nur durch Zufall entdeckte sie es, als sie von den Nachbarn gebeten wurde, im Urlaub Hund und Katze zu versorgen. Frau N. hatte eine natürliche Gabe, liebevoll mit Tieren umzugehen, und fühlte sich dabei so glücklich wie sonst nicht. Diese Erkenntnis löste bei ihr eine Kehrtwende aus. Sie ließ sich zur Tierheilpraktikerin ausbilden und eröffnete dann eine Praxis mit einer Kollegin zusammen. Zur Eröffnungsfeier war sie bereits schwanger. Ihr Sohn wächst nun ganz idyllisch in einem großen Garten mit vielen Tieren auf.
Dankbar zu sein für das eigene Dasein wirkt tröstend und versöhnt mit dem Leben. Und es wirkt einfach, indem man es innerlich denkt oder laut ausspricht. Noch wirkungsvoller kann Dankbarkeit Zufriedenheit schenken, wenn sie in kleinen, liebevollen Ritualen Raum zur Entfaltung erfährt.
Eine schöne Idee habe ich von einem Kinderwunschpaar erhalten, das dafür seine Hochzeitskerze täglich entzündet hat. Mann und Frau haben sich also jeden Tag Zeit genommen, die Kerze zu entzünden und gemeinsam dafür zu danken, dass sie einander haben, sich lieben und in dieser schweren Zeit zusammenhalten. Ein anderes Paar hat sich einmal wöchentlich für ein gemeinsames Dankgebet Zeit genommen. Dazu sind beide vor die Kommode getreten, auf der ihr Hochzeitsfoto stand, haben sich in die Arme genommen und für alles Gute und Schöne in ihrem Leben
gedankt. Ein Dank kann auch immer die Bitte beinhalten, dass sich der Herzenswunsch nach einem Kind erfüllt, auf welche Weise auch immer. Wie schön ist es, wenn ein Paar diesen Herzenswunsch gemeinsam bekundet und ihn miteinander in Liebe und Hoffnung zum Ausdruck bringt.
Hingabe ans Leben im Hier und Jetzt
Alles im Leben ist Hingabe
Widerstände kosten viel Kraft und bringen einen nicht voran. Wenn etwas im Leben nicht funktioniert, dann bringt es nichts, vehement dagegen anzukämpfen. Es verstärkt sich nur, wird mächtiger, setzt aggressive Energien frei und kostet schließlich kostbare Lebenskraft. Allerdings ist es wichtig, wachgerüttelt zu werden. Ein solcher Motivationsschub ist manchmal wichtig, damit man die nötigen Schritte im Leben einleitet, die jetzt anstehen. Danach ist Hingabe gefragt. Und zwar die Hingabe an verschiedene Lösungsmöglichkeiten. Das heißt, dass nicht der Kampf und der Widerstand die eigentliche Kehrtwende einläuten, sondern das Engagement für gangbare Wege. Diesen Wegen gilt es sich mit Leib und Seele hinzugeben.
Das beginnt schon damit, dass Sie sich bereit fühlen für einen bestimmten Weg. Sie müssen diesen Weg gehen wollen mit der ganzen Kraft ihres Herzens! Spüren Sie mit jeder Faser ihres Seins, dass dieser Weg gut und richtig für Sie ist. Die Entscheidung liegt bei Ihnen, auch wenn der Arzt Ihnen mehrere Möglichkeiten aufzeigt. Sie allein wenden sich einem für Sie stimmigen Weg zu und geben sich ihm dann hin.
Hingabe hat nichts mit Aufgeben oder mit einer Opferhaltung zu tun. Hingabe ist eine aktive Entscheidung, sich auf einen Weg einzulassen und ihn zu beschreiten, so, wie es richtig ist und dem Fluss des Geschehens entspricht. Sie schwimmen also mit dem Strom und sparen dadurch Lebensenergie, die Sie an anderer Stelle benötigen, zum Beispiel für eine künstliche Befruchtung. Hingabe ist ein wirkliches Ja zu sich selbst, ein Ja zur Elternschaft und ein Ja zum Weg zum Wunschkind. Herzenskraft, Tatkraft, Engagement, Hoffnung, Freude und Zuversicht kennzeichnen die Hingabe ans Leben. Gleichzeitig bedeutet Hingabe nichts anderes, als das Leben anzunehmen, wie es ist, eben auch mit all diesen schmerzhaften Erfahrungen, mit grenzwertigen Herausforderungen, mit Niederlagen, aber auch mit hoffnungsfrohen Erfolgen.
Fallbeispiel: Frau P. wirkte sehr verbittert, als sie zu mir kam. Ich empfing sie an der Eingangstüre zum ersten Mal – natürlich ohne sie vorher zu kennen – und sie fiel mir sogleich um den Hals mit heißen Tränen im Gesicht. Mit erstickter Stimme bat sie um Entschuldigung, klammerte sich aber Hilfe suchend an mich. Behutsam hielt ich sie fest, bis der schlimmste Schmerz vergangen war, reichte ihr dann ein Taschentuch und brachte sie die Treppe hinauf in
Weitere Kostenlose Bücher