Mein Herzenswunsch ein Baby
Frust laut und kräftig aus! Raus damit! Sie lassen los!
Nach dem kraftvollen Ausatmen können Sie jegliche Art der Bewegung anschließen. Wildes Tanzen, Joggen, Hüpfen, Auspowern hilft beim Loslassen.
Es ist gut, wenn Sie erkennen, dass festgehaltene Schuldgefühle und Groll schädlich für Sie sind! Daran festzuhalten macht auf Dauer krank und blockiert die weitere Entwicklung im Leben.
Ich habe schon oft erlebt, dass das Verzeihen, wenn es von Herzen geschieht und in der Erkenntnis, dass es fürs eigene Wohl wichtig ist, neue Türen öffnet. Erst wenn dieser Schritt geschafft ist, kann der nächste Schritt erfolgen. Meistens klappt es dann auch mit dem Wunschkind. Sei es, dass eine spontane Schwangerschaft eintritt, oder sei es, dass eine künstliche Befruchtung erfolgreich verläuft.
Dankbarkeit als Heilimpuls
Ein unerfüllter Kinderwunsch ist kein Grund, für das Leben dankbar zu sein. Aber es gibt genügend andere Gründe, um mit Dankbarkeit aufs Leben zu schauen. Bewusst Dankbarkeit auszudrücken für all die guten und positiven Ereignisse im Leben, für all das Schöne, das man schon erleben konnte, und die wirklichen Sonnenseiten des Lebens, nimmt den schweren Druck, der mitunter wegen des unerfüllten Kinderwunsches auf der Seele lastet. Dankbarkeit wirkt heilsam auf die geschundene Seele, die so verletzt und traurig ist und mit Sehnsucht auf die Erfüllung ihres Herzenswunsches wartet.
Der heilsame Impuls liegt darin, sich allmählich zu entspannen und zu lernen, das zu genießen, was das Leben großzügig zur Verfügung stellt. All die wunderbaren Lebensgeschenke verschwinden ja nicht, nur weil sich eine Sehnsucht nicht gleich erfüllt. Sie bereichern das Leben nach wie vor, sind vorhanden und sollten gewürdigt werden.
Ein sicherer Arbeitsplatz, eine gute Gesundheit, familiäre Stabilität,
eine liebevolle Partnerschaft, ein wohliges Heim und vor allem der Segen des inneren Reichtums sind Gründe, sich täglich aufs Neue beim Leben und bei sich selbst zu bedanken. Und natürlich auch beim „lieben Gott“ oder einer höheren Instanz, die in jedem Leben eine andere Rolle spielt, aber immer so viel Weisheit beinhaltet.
Jeder Mensch ist mit reichen Talenten und Gaben gesegnet und hat jederzeit die Möglichkeit, diese im Rahmen seines Könnens ins Leben einzubringen. Sie sind es, die für Erfüllung sorgen und dem Leben einen Sinn geben muss. Es ist wunderbar, sich dieser Gaben bewusst zu sein und sie fürs eigene Wohl und Seelenheil, aber auch zum Wohle aller ins Leben einzubringen. Dafür dankbar zu sein, wirkt doppelt heilsam, weil es Glücksmomente beschert und die Gewissheit, seinen Lebenssinn auf jeden Fall zu erfüllen, mit oder ohne Kind. Es braucht aber eine Weile, diese innere Weisheit begreifen zu können. Denn Sie selbst sind wichtig für diese Welt! Ihr Leben, Ihr Dasein macht Sinn. Dieser Sinn hängt nicht von der Lebensaufgabe der Elternschaft ab, sondern allein davon, dass es Sie gibt und dass Sie gesegnet sind mit Talenten, die gut, richtig und wichtig sind. Die Dankbarkeit für die eigene Existenz ist deshalb wesentlich für die Erkenntnis, dass das Leben selbst die Erfüllung sein kann, wenn es Entfaltungsraum bietet für die göttlichen Gaben, mit denen jeder Mensch auf die Welt kommt. Lassen Sie sich Zeit, diese Gaben in sich zu entdecken und zum Vorschein zu bringen.
Fallbeispiel: Frau N. haderte mit sich selbst. Sie war davon überzeugt, dass nur die Mutterschaft ihrem Leben Sinn verleihen könnte. Verbissen versuchte sie, Mutter zu werden, weil ihr Seelenheil davon abhing, sich selbst mithilfe des Kindes entfalten zu können. So sehr sie und ihr Mann es versuchten, es wollte nicht klappen, obwohl körperlich alles in Ordnung war. Frau N. konnte sich nicht vorstellen, Erfüllung außerhalb der Elternschaft zu finden. Sie meinte, sie hätte den falschen Job, den falschen Freundeskreis, den falschen Familienkreis und befände sich überhaupt im falschen Leben. Sie wusste nicht, mit welchen Talenten sie gesegnet
war, und meinte nur lapidar, dass sie nichts wirklich gut könne. Alles langweilte sie. Alles war nicht wirklich ihres. Es gab nichts, aber auch gar nichts auf der Welt, was ihr Erfüllung schenken konnte. Nun sollte es die Mutterschaft sein. Ich fragte Frau N., was sie als Kind immer gerne gemacht hatte und ob es eine Tätigkeit gab, bei der sie die Zeit vergessen und in der sie ganz und gar aufgehen würde. Doch sie konnte sich nicht erinnern und auch so gab es
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