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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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dem Schlachtfeld hatte dazu geführt, dass der englische König Henry auf ihn aufmerksam geworden war und ihn zu belohnen gedachte. Als Hugh um Genevieve angehalten hatte, wurde dieses Anliegen sogleich von Henry unterstützt. Tatsächlich hatte Genevieve sich zuerst geschmeichelt gefühlt. Hugh hatte sie umworben und dabei beträchtliches schauspielerisches Talent an den Tag gelegt. Es hatte nicht lange gedauert, bis sie ihren Vater gebeten hatte, der Verlobung zuzustimmen.
    Nie zuvor hatte sie etwas so bereut wie diese Bitte.
    Hugh hob sie aufs Pferd und schwang sich hinter ihr in den Sattel. Er presste sie an sich, ohne darauf zu achten, dass ihr Körper sich vor Angst und Abneigung versteifte. Dann gab er dem großen Schlachtross die Sporen.
    Als die Burg in Sicht kam, hatte Genevieve jede Hoffnung verloren. Nur noch Furcht vor der Zukunft erfüllte sie. Was konnte sie tun, um die bevorstehende Hochzeit zu verhindern? Allein war sie völlig hilflos, das war ihr seit Langem bewusst. Sie brauchte die Unterstützung ihres Vaters. Doch Thomas de Renalt, Earl of Longford, war noch immer nicht auf Rionallís eingetroffen. Hatte er ihre Briefe mit der flehenden Bitte um Hilfe nicht erhalten?
    Als Hugh das Pferd in den Burghof lenkte, fiel Genevieve auf, dass die Iren, die noch hier lebten, ihr mitleidige Blicke zuwarfen. Ihr Verlobter schwang sich aus dem Sattel. „Ich werde dich hinauf zu deinem Gemach begleiten“, sagte er. „Du musst erschöpft sein.“
    Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Sobald Hugh die Tür ihrer Kammer hinter ihnen geschlossen hatte, würde er mit seiner Bestrafung beginnen. Was konnte sie nur tun, um das zu verhindern? Gab es eine Möglichkeit, das Schreckliche, das sie erwartete, zumindest hinauszuzögern?
    „Ich bin hungrig“, sagte sie leise. „Darf ich etwas essen?“
    „Ich werde dafür sorgen, dass man dir etwas bringt. Aber erst wollen wir über … deinen Ausflug sprechen.“ Er umfasste ihren Arm und zog sie mit sich fort.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, eher aus Angst vor dem, was ihr bevorstand, als aus Schmerz – obwohl Hughs Griff unbarmherzig war. Sie blinzelte, schluckte. Die Befriedigung, sie weinen zu sehen, wollte sie ihm nicht gönnen.
    Auf der Treppe schienen ihre Füße immer schwerer zu werden. Sie konnte sie kaum heben, und obwohl sie zwei- oder dreimal stolperte, zog Hugh sie unnachgiebig weiter. Erst als sie Genevieves Kammer betreten hatten, ließ er sie los. Er verschloss die Tür von innen mit einem hölzernen Riegel und maß seine Verlobte mit einem strengen Blick.
    „Warum bist du fortgelaufen?“
    Sie antwortete nicht. Was hätte sie auch sagen sollen?
    „Weißt du denn nicht, dass ich dich immer zurückholen werde? Du gehörst mir. Ich bin für dich verantwortlich. Ich beschütze dich.“ Sanft strich er ihr mit den Fingern übers Haar, begann mit einer Locke zu spielen. „Meine Genevieve …“
    Sie rührte sich nicht, starrte zu Boden.
    „Der König hat uns nach Tara gerufen. In ein paar Tagen werden wir verheiratet sein.“ Stolz spiegelte sich in seinen Augen wider. „Vielleicht wird er uns ein Stück Land als Hochzeitsgeschenk geben.“ Jetzt beugte er sich zu Genevieve hinunter und berührte ihre Lippen leicht mit seinem Mund. „Schau nicht so betrübt drein. Es dauert nicht mehr lange, bis wir am Ziel sind.“
    Da ihr Ziel ein ganz anderes war als seines, beruhigte Hughs Versicherung Genevieve überhaupt nicht. Im Gegenteil. Sie war froh darüber gewesen, dass König Henry das Ersuchen ihres Verlobten, die Eheschließung vorzuverlegen, abgelehnt hatte. Henry hatte auf Tara Verhandlungen mit dem irischen Hochkönig geführt, was ihm eindeutig wichtiger gewesen war als der private Wunsch eines seiner Untertanen.
    „In Abwesenheit meines Vaters werde ich nicht heiraten“, erklärte Genevieve.
    „Er wird kommen. Eigentlich hätte er längst hier sein sollen.“
    „Mein Vater war krank.“ Deshalb hatte Thomas de Renalt, Earl of Longford, die Reise unterbrechen müssen. Deshalb hatte er die junge Frau seinem Freund Sir Peter Harborough anvertraut. Er hatte geglaubt, solange seine Tochter unter der Aufsicht dieses Ritters und unter dem Schutz ihres Verlobten stand, wäre sie sicher. Dass er sich darin täuschte, hatte er womöglich noch immer nicht erfahren. Genevieve hatte einen Priester bestochen, der dafür sorgen sollte, dass ihr Vater ihre Briefe mit der Bitte um eine Auflösung der Verlobung erhielt. Aber es ließ sich

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