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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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tief durchatmen, ehe sie etwas sagen konnte. Jeder Tag, den sie ohne ihn verbracht hatte, war eine Qual gewesen. Sie hatte ihn mehr vermisst, als sie es je für möglich gehalten hätte. Ihr Stolz war ein schwacher Schutz vor der Einsamkeit gewesen, unter der sie litt. Und an dem Tag, da sie die Harfe zum Geschenk erhalten hatte, hatte sie vor Sehnsucht nach Bevan geweint.
    „Versprichst du mir das?“, fragte sie schließlich leise.
    „Was soll ich versprechen?“
    „Dass du mich gegen alle Widerstände aus dieser Burg entführen wirst.“ Ein Lächeln huschte jetzt über ihr Gesicht. „So wie man es von einem irischen Barbaren erwartet.“
    Er küsste ihre Nasenspitze und flüsterte ihr dann ins Ohr: „Ich würde dich von überall entführen, wenn du es mir nur gestattest, dich ab und zu meine barbarische Leidenschaft spüren zu lassen.“
    „Darüber ließe sich verhandeln“, murmelte sie.
    Und dann nahm das Gespräch erst einmal ein Ende, weil Genevieve und Bevan sich lange und innig küssten.
    Nach einer Weile begann Bevan die Nadeln zu entfernen, die den Schleier seiner Gemahlin hielten. Als ihr das Haar in weichen Wellen auf den Rücken fiel, vergrub er seine Finger darin und atmete den süßen Duft tief ein.
    „Ich liebe dich“, hauchte Genevieve und schmiegte sich an ihn.
    „Und ich liebe dich mehr als alles auf der Welt“, flüsterte Ewan.
    Sie küssten sich erneut. Bevan begann, Genevieve zu streicheln. Doch plötzlich hielt er inne. Seine Hand lag auf ihrem Bauch, der sich seltsam rund und fest anfühlte. „Liebste …“
    „Ja“, sagte sie leise, „ja, wir werden ein Kind bekommen.“ Sie schlang die Arme um seinen Nacken und schaute ihm tief in die Augen.
    In diesem Moment war von der Tür her ein leises Klopfen zu vernehmen.
    „Das muss Pater Ó Brian sein“, erklärte Bevan.
    „Pater Ó Brian?“, fragte Genevieve verständnislos.
    „Ja, ich habe einen Geistlichen mitgebracht.“ Er lächelte Genevieve zu, ehe er sich umwandte und rief: „Tretet ein.“
    Gleich darauf steckte der Geistliche den Kopf zur Tür herein. Genevieve starrte ihn einen Moment lang an und begann dann leise zu lachen. „Bevan, das kann nicht dein Ernst sein.“
    „O doch!“
    Pater Ó Brian schaute von einem zum andern und räusperte sich. „Ich glaube nicht, dass ich das tun kann“, meinte er schließlich zu MacEgan gewandt. „Noch nie habe ich eine eheliche Verbindung auf diese Art gesegnet.“
    „Wenn es um dickköpfige Frauen geht, muss man manchmal Ausnahmen von der Regel machen“, erwiderte Bevan gut gelaunt. „Bitte, Pater, fangt an.“
    Ó Brian fühlte sich sichtlich unwohl. Aber als nun auch Genevieve ihm mit einer Geste zu verstehen gab, dass er endlich eintreten möge, kam er ins Gemach und ging auf das Paar zu. Bevan griff nach Genevieves Hand. Er sah plötzlich sehr ernst aus.
    Der Geistliche begann, die lateinischen Worte der Hochzeitszeremonie zu zitieren. Dann sagte er laut und deutlich auf Irisch: „Willst du, Bevan MacEgan, hier und jetzt bestätigen, dass Genevieve de Renalt, Tochter des Earl of Longford, deine rechtmäßige Frau sein soll, bis dass der Tod euch scheidet?“
    „Ja, das will ich. Ich habe meine Wahl getroffen. Mein Leben lang will ich dich, Genevieve, als meine Gemahlin lieben und ehren.“
    „Und du, Genevieve de Renalt, willst auch du bestätigen, dass Bevan MacEgan dein rechtmäßiger Ehemann sein soll, bis dass der Tod euch scheidet?“
    „Ja.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, und in ihren Augen standen Tränen. „Ja, ich will als Bevans Gemahlin mit ihm nach Rionallís zurückkehren.“
    Während der Geistliche die letzten Worte auf Latein sprach und die Hände segnend hob, schaute das Paar sich glücklich an. Dann beugte Bevan sich zu Genevieve hinab und küsste sie voller Zärtlichkeit und Leidenschaft.
    „Wenn Ihr uns jetzt bitte allein lassen würdet, Pater Ó Brian?“ Bevan wirkte ein wenig verlegen.„Ihr könnt im Saal auf uns warten. Dort werdet Ihr wahrscheinlich auch etwas zu essen und zu trinken vorfinden.“ Etwas ungeduldig setzte er, als der Geistliche sich nicht sofort rührte, hinzu: „Ein Paar hat doch wohl das Recht, in der Hochzeitsnacht allein zu sein.“
    Genevieve errötete, doch gleichzeitig überlief ein warmer Schauer ihren Körper. „Gute Nacht, Pater Ó Brian“, sagte sie.
    Kaum hatte sich die Tür hinter dem Geistlichen geschlossen, als Bevan Genevieve hochhob und zum Bett trug. Dort begann er sogleich, ihr

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