Mein Leben bei al-Qaida - Nasiri, O: Mein Leben bei al-Qaida - Inside the Jihad. My Life with Al-Qaida. A Spy's Story
November 2001 wieder zum Staatsoberhaupt. Im Dezember 2001 legte er die Macht in die Hände einer von Hamid Karzai geführten Übergangsregierung. (Vgl. Ahmad Shah Massoud, Taliban, Mohammed Nadschibullah.)
Qutb, Sayyid Ein einflussreicher ägyptischer Gelehrter, dessen Schriften die philosophische und theologische Grundlage zahlreicher moderner dschihadistischer Bewegungen bilden. Qutb schloss sich zu Beginn der fünfziger Jahre der ägyptischen Muslimbruderschaft an. Der ägyptische Staatspräsident Gamal Abdel Nasser verbot die Gruppe im Januar 1955 und ließ zahlreiche Mitglieder, darunter auch Qutb, einsperren. Qutb schrieb viele seiner einflussreichsten Bücher, darunter auch Meilensteine und Im Schatten des Korans, im Gefängnis. Er war ein heftiger Kritiker säkularer Regime in muslimischen Ländern und ein konsequenter Befürworter einer Herrschaft, die sich auf die Scharia gründete, das islamische Recht. Sein Werk hatte einen enormen Einfluss auf zahlreiche Islamisten, unter anderem auch auf Abdullah Azzam und Osama Bin Laden. Nasser ließ Qutb 1966 hinrichten. (Vgl. Abdullah Azzam.)
Rabbani, Burhanuddin Der 1992 in sein Amt eingesetzte afghanische Staatspräsident Rabbani wurde 1996 vertrieben, als die Taliban Kabul eroberten. Die Vereinten Nationen erkannten ihn dennoch weiterhin als Präsidenten des Landes an, bis er im Dezember 2001 sein Amt an Hamid Karzai übergab. (Vgl. Ahmad Shah Massoud, Gulbuddin Hekmatyar, Nordallianz.)
Ramda, Rachid Ramda war Mitte der neunziger Jahre Redakteur des GIA-Rundbriefs al-Ansar. Auf Bitten der französischen Regierung wurde er im November 1995 in London verhaftet. Ein französisches Gericht klagte ihn in Abwesenheit wegen dreiundzwanzig krimineller Vergehen in Verbindung mit den Anschlägen auf die Pariser Metro von 1995 an. Zu den Anklagepunkten zählten die logistische Unterstützung für die GIA und die Tätigkeit als deren Finanzier. Ramda saß zehn Jahre lang im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh ein und wartete auf seine Auslieferung an Frankreich, zu der es dann im Dezember 2005 kam. Im März 2006 wurde er in Frankreich zu zehn Jahren Haft verurteilt, wogegen er Berufung einlegte. In französischer Haft wartet er heute auf einen zweiten Prozess, er steht unter der Anklage des Mordes und des versuchten Mordes an den Opfern der Bombenanschläge von 1995.
Sûreté de l’État Der belgische Staatssicherheitsdienst, eine zivile Behörde, die dem Justizministerium unterstellt ist.
Tablighi Jama‘at Auch Jama’at al-Tabligh, eine Graswurzelbewegung, die 1926 in Indien von dem Religionsgelehrten Mawlana Mohammed Ilyas gegründet wurde. In der muslimischen Welt wie auch im Westen hat sie Millionen von Anhängern. Der arabische Name bedeutet „Vereinigung zur Verbreitung des Glaubens“. Ihre Anhänger werden dazu ermutigt, ihre Zeit und ihr Geld in Reisen (khurooj) zu investieren, bei denen sie religiöses Wissen erwerben und den Glauben propagieren sollen, häufig unter vom Glauben abgefallenen Muslimen. Die Gruppe beschreibt sich selbst zwar als unpolitisch und gewaltfrei, geriet aber im Lauf des letzten Jahrzehnts wegen ihrer Verbindungen zu terroristischen Aktivitäten ins Visier der Ermittler. Eine Gruppe von Tabligh-Mitgliedern in der pakistanischen Armee war im Oktober 1995 in eine Verschwörung zum Sturz der Ministerpräsidentin Benazir Bhutto verwickelt. In jüngerer Zeit waren verschiedene verdächtige Personen aus der Gruppe, die geplant haben soll, zahlreiche vom Londoner Flughafen Heathrow nach Zielen in den Vereinigten Staaten fliegende Maschinen in die Luft zu sprengen, wegen ihrer Verbindungen zur Tablighi Jama’at bekannt. Die Gruppe hat bisher jede Verbindung zu terroristischen Aktivitäten energisch bestritten.
Taliban Eine fundamentalistische islamische Bewegung, die in Afghanistan erstmals 1994 öffentlich in Erscheinung trat und 1996 im Kampf mit der Regierung von Burhanuddin Rabbani die Hauptstadt Kabul eroberte. Die Taliban versprachen in einem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land die Wiederherstellung der gesellschaftlichen Ordnung und die Beseitigung der Korruption und wurden zunächst von ethnischen Paschtunen im Süden des Landes unterstützt. Bis zum Jahr 2000 erlangten sie nach und nach die Kontrolle über das gesamte Land, mit Ausnahme des äußersten Nordens, der weiterhin von der Nordallianz beherrscht wurde. Die Taliban wurden wegen ihrer Menschenrechtsverletzungen weltweit kritisiert und von
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