Mein Seelenauftrag
spirituellen Lehrplan stehen, mit dem ich in diesem Leben arbeiten und den ich vielleicht sogar abschließen möchte, wurde dieses Muster damit in mein Bewusstsein »gepflanzt«. Ich habe angefangen, mich zu Frauen hingezogen zu fühlen und mich in Frauen zu verlieben, die mich wahrscheinlich verlassen werden. Wenn sie es nicht aus freien Stücken tun, werde ich sie unbewusst wegstoßen, um mir zu bestätigen, dass mich alle Menschen, die mich lieben, wieder verlassen, da diese beiden Dinge in meinem Bewusstsein miteinander verknüpft sind.
Interessanterweise betrachten und erklären Psychologen derartige Mechanismen gern im Sinne einer beinahe Newtonschen Dynamik aus Ursache und Wirkung. Die traditionelle Psychologie behauptet, das Muster der Zurückweisung sei durch Ronnies frühkindliche Beziehung zu seiner Mutter »verursacht« worden, die ihn ablehnte.
Aber ist das wirklich eine, geschweige denn die Erklärung dafür? Oder beschreibt sie eine Illusion? Wenn es tatsächlich eine solche Dynamik aus Ursache und Wirkung gäbe, hätten dann nicht alle Männer, die von ihren Müttern scheinbar zurückgewiesen wurden, ein lebenslanges Muster der Zurückweisung? Doch das ist nicht der Fall. Sogar Geschwister, die in derselben Familie aufwachsen, interpretieren dasselbe Ereignis völlig unterschiedlich. Zeigt dies denn nicht, dass die persönliche Wirklichkeit subjektiv ist?
Ich erinnere mich an eine meiner ersten Erfahrungen mit gruppentherapeutischen Sitzungen, wie sie in den 1960er Jahren üblich waren. Wir saßen im Kreis, und einer wie der andere machte seinen Eltern heftige Vorwürfe. Heutzutage würde man sagen, sie wurden geradezu verteufelt. Da hieß es auf jede erdenkliche Weise: »Ich bin, wie ich bin, weil meine Eltern mich nicht genug geliebt und mir dieses und jenes angetan haben.«
Als der letzte Teilnehmer an die Reihe kam, sagte er: »Also, ich muss schon sagen, dass mich das, was ich hier höre, wirklich erstaunt. Meine Eltern haben mich genauso behandelt, wie ihr das von euren Eltern schildert. Aber irgendwie wusste ich immer, dass das nichts mit mir zu tun hatte, sondern dass es dabei um ihre Angelegenheiten ging. Ich habe es deshalb auch nie persönlich genommen.« Erstaunlich! Woher wusste er das?
Wenn wir an einer rein psychologischen, auf Ursache und Wirkung beruhenden Erklärung für die menschliche Traurigkeit und den menschlichen Schmerz festhalten, werden wir uns philosophisch im Kreis drehen, denn im Grunde lässt sich eine solche Theorie weder beweisen noch widerlegen. Doch sobald wir in den Bereich der Spirituellen Psychologie wechseln, werden Entdeckungen möglich. Wir verstehen allmählich, dass jede Seele mit einem bestimmten Lehrplan auf die Erdenschule kommt, wie Dr. Hunter zu sagen pflegte. Dieser Lehrplan macht uns empfänglich dafür, frühkindliche Erfahrungen so zu deuten, dass genau die Muster, mit denen wir hier abschließen wollen, in unser Bewusstsein gepflanzt werden.
Ein göttlich inspiriertes Programm
Wie sich gezeigt hat, werden ungelöste Probleme in das Software-Paket Ihres Bewusstseins eingebaut, bevor Sie alt genug sind, die Dinge bewusst voneinander zu unterscheiden. Noch bevor Sie die Fähigkeit entwickeln, logische Schlussfolgerungen zu ziehen, stellen Sie auf der Grundlage Ihrer spirituell inspirierten Veranlagungen Verknüpfungen her. Ihr Verhalten ist weder die Folge Ihrer Gene noch von Umwelteinflüssen, sondern einer Voreinstellung, sich auf eine bestimmte Weise zu entwickeln. Sie sollten die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Herausforderungen, auf die Sie im Leben stoßen, weder von Ihren Genen noch von Ihrer Umgebung verursacht werden, sondern vielmehr die spirituelle Agenda stützen, die Sie hier abarbeiten möchten. Was sind das nun für »Interpretationen«, zu denen Sie neigen? Und wie kommen Sie darauf?
Wenn wir Einblick in das Bewusstsein eines Menschen bekommen, entdecken wir Erstaunliches. Oft wird ein frühkindliches Erlebnis, gefolgt von einer Interpretation dieser Erfahrung, zu einem prägenden Moment. In diesem Augenblick gelangen wir zu einer Schlussfolgerung, wie die Dinge eben sind (zu einer Definition der Wirklichkeit). Wir entscheiden, was wir künftig tun werden, um zu überleben und in einer Welt zurechtzukommen, in der solche Dinge passieren. Diese frühen Interpretationen und die daraus folgenden Verhaltensentscheidungen geben bei lebenslangen Mustern oft den Ton an.
Wenn etwa ein kleines Mädchen annimmt, es sei kurz
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