Mein sexy Weihnachts-Mann!
war keine gute Idee.
Amanda verscheuchte Angie. Nicht dass diese sie noch mit ihrer Nervosität ansteckte. Sie legte das Handtuch auf dem Küchentresen ab und lächelte, als ob nichts wäre. „Nur zu“, sagte sie. „Was gibt’s?“
Christian atmete hörbar aus. „Ich muss unbedingt die Geschenkliste sehen.“
Oh, oh, sagte Lola.
Amanda blieb äußerlich ruhig und gelassen. „Christian, ich kann Ihnen die Liste nicht zeigen.“
Entschlossen presste er die Kiefer aufeinander. „Dann muss ich wenigstens wissen, wer meinen Namen gezogen hat.“
Entschieden schüttelte sie den Kopf. „Auch das kann ich Ihnen nicht sagen.“
Er kniff die Augen zusammen und trat langsam auf sie zu. „Ich denke schon.“
„Nein, das geht nicht.“ Sie machte einen Schritt rückwärts und gab einen überraschten Laut von sich, als sie mit dem Po gegen den Küchentresen stieß.
Endlich blieb Christian stehen – in gebührlichem Abstand und doch viel zu nah. Amanda spürte seine Nähe überdeutlich. Sie roch sein Aftershave, spürte seine Wärme, nahm seinen sinnlichen Mund viel zu intensiv wahr. Ihre Knie fühlten sich plötzlich ganz weich an.
Fieberhaft suchte sie nach einer Möglichkeit, das Thema zu wechseln. „Ist etwas mit der Krawatte? Ich kann die betreffende Person um die Quittung bitten. Dann könnten Sie sie umtauschen.“
„Nein, die Krawatte ist in Ordnung.“
„Worum geht es dann?“, fragte sie unschuldig.
Christian zögerte einen Moment und schob die Hände in die Hosentaschen, bevor er weitersprach. „Es lag eine Karte dabei. Ich muss einfach wissen, wer die geschrieben hat.“
Amandas Herz pochte so heftig, dass sie Angst hatte, man könnte es von außen sehen. „War der Text beleidigend?“ Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mann wie Christian sich von ihrer kleinen Fantasie abgestoßen fühlte. Wahrscheinlich war er einfach nur neugierig.
Aber wie weit würde er wohl gehen, um seine Neugier zu befriedigen? Amanda verspürte ein Prickeln am ganzen Körper.
„Das hängt davon ab, wer ihn geschrieben hat“, erwiderte er frustriert. „Es gibt zwei Personen, denen ich diesen Text zutrauen würde, und … Nun ja, wenn ich wüsste, von wem die Karte stammt, dann wüsste ich wenigstens, vor wem ich mich in Acht nehmen muss.“
Sein leicht amüsierter Tonfall und das Zucken seiner Mundwinkel sagten ihr, dass er offenbar Drew im Verdacht hatte. Die andere Person konnte nur Stacey sein, denn die machte ja schon seit Monaten keinen Hehl daraus, wie sehr sie an Christian interessiert war.
Christian drehte sich kurz um, um sich zu vergewissern, dass sie wirklich allein im Raum waren. Dann beugte er sich vertraulich vor und senkte die Stimme. „Ich schwöre, wenn Sie mir den Namen nennen, dann werde ich diese Information absolut vertraulich behandeln. Niemand wird je erfahren, dass Sie mir etwas gesagt haben.“
Sie hatte ihn mit diesem Geschenk offenbar wirklich verunsichert – mehr, als sie für möglich gehalten hätte. Jetzt durfte er erst recht niemals erfahren, wer sich diesen Text ausgedacht hatte. Sonst würden sie nie wieder so gut zusammenarbeiten können.
Ich sage ja ungern, dass ich dich ja gewarnt habe, flüsterte Angie. Aber ich habe dich gewarnt.
Amanda fühlte sich wie in der Falle: vor ihr Christians sexy Körper, hinter ihr der Küchentresen und dazwischen ihr schlechtes Gewissen. Sie machte einen Schritt um Christian herum.
„Es tut mir wirklich leid, Christian, aber alle verlassen sich hundertprozentig auf mich, was die Vertraulichkeit dieser Liste angeht. Es bleibt jedem selbst überlassen, dem jeweils Beschenkten seinen Namen zu nennen.“ Sie sah ihn entschuldigend an. „Ich kann das Vertrauen der anderen nicht so enttäuschen.“
Wieder atmete Christian hörbar aus. „Na schön“, sagte er resigniert, doch die Entschlossenheit in seinem Blick strafte ihn Lügen.
Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging hinaus. Amanda wurde es immer mulmiger zumute.
Da hast du ja eine tolle Nummer abgezogen. Lolas rote Lippen verzogen sich zu einem triumphierenden Lächeln. Das hätte ich dir nicht zugetraut. Mädchen, ich bin stolz auf dich.
Amanda legte die Hand auf ihren Bauch, als könnte sie so ihren revoltierenden Magen besänftigen. Sie hatte eine Reaktion aus Christian herauslocken wollen, und das hatte sie erreicht. Vielleicht hatte sie sogar mehr erreicht, als sie wollte. Lieber Gott, wenn Christian jemals herausfände, dass das Geschenk und die
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