Mein sicheres Zuhause

hätten sie sich ihre Sitzecke vom Schreiner fertigen lassen. Sie bekommen aber nur das, was sie versichert haben, also den Anschaffungspreis ihrer Billigmöbel. Um zu einer realistischen Einschätzung zu kommen, stellen die Versicherer sogenannte Wertermittlungsbögen zu Verfügung. Die sollten Sie anfordern.
    Was geschieht, wenn ich unterversichert bin?
    Es gilt sowohl für die Wohngebäude- wie für die Hausratversicherung: Ist Ihre Versicherungssumme zu niedrig, trägt die Versicherung nur einen Teil der Kosten. Und die Versicherungssumme ist zu niedrig, wenn Sie den Wert Ihres Wohngebäudes oder Ihres Hausrats zu niedrig ansetzen.
    Darüber hinaus können Sie auch nicht ausreichend versichert sein, wenn Sie einzelne sehr kostspielige Objekte haben, die Sie nicht eigens angegeben und versichert haben. Wertsachen sind nämlich mit bis zu 20 Prozent der Versicherungssumme versichert. Mehr wird nicht bezahlt. In diesem Fall spricht man aber nicht von Unterversicherung.
    Teurer Einbruch
    Bei Familie Thomas wurde eingebrochen. Das gesamte Bargeld, der Schmuck, die Pelze und die Antiquitäten, alles haben die Einbrecher mitgenommen. Der Schaden beträgt 50.000 Euro. Der Hausrat ist zwar mit stattlichen 100.000 Euro versichert. Doch weil die Wertsachen nur bis maximal 20 Prozent versichert sind, erhält Familie Thomas nur 20.000 Euro erstattet.
    Die Versicherung erstattet nur einen Teilbetrag
    Ist die Versicherungssumme insgesamt zu niedrig, sind die Folgen sehr unangenehm. Denn egal, wie gering der Schaden ausfällt, Sie bekommen nur einen Teilbetrag erstattet. Haben Sie beispielsweise Ihren Haushalt mit 30.000 Euro versichert, entspricht sein Neuwert jedoch 60.000 Euro, sind Sie zu 50 Prozent unterversichert. Bei jedem Schadenfall bekommen Sie daher nur die Hälfte des Neuwerts. Wird Ihnen im Urlaub Ihre Kamera für 500 Euro entwendet, so zahlt die Versicherung nur 250 Euro.
    Wie Sie Unterversicherung vermeiden
    Aus zwei Gründen können Sie in Gefahr geraten, unterversichert zu sein: Einmal wenn Sie sich neue Dinge anschaffen und damit den Wert Ihres Hausrats erhöhen. Dann aber auch, weil der Wiederbeschaffungswert der Gegenstände steigt. Ihre Schrankwand haben Sie vielleicht noch in DM bezahlt und knapp 2.000 Euro dafür ausgegeben. Heute würde ein vergleichbares Möbelstück womöglich 4.000 Euro kosten.
    Damit Sie nicht bei jeder Preiserhöhung Ihre Versicherungssumme neu zusammenaddieren müssen, gibt es zwei Möglichkeiten, eine Unterversicherung von vornherein auszuschließen: Entweder vereinbaren Sie mit Ihrer Versicherung eine jährliche Erhöhung der Versicherungssumme. Oder Sie vereinbaren einen sogenannten Unterversicherungsverzicht. Wenn Sie die Versicherungssumme auf 600 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche festsetzen (ältere Verträge: 500 Euro), dann ist das Thema Unterversicherung vom Tisch. Balkone, Terrassen, Kellerräume und Treppen werden dabei nicht zur Wohnfläche gezählt, Hobbyräume hingegen schon. Diese bequeme Lösung sollten Sie allerdings nur wählen, wenn die Summe ungefähr dem Neuanschaffungspreis Ihres Hausrats entspricht. Ansonsten: Lieber den Neuwert berechnen, zehn Prozent Sicherheitsmarge draufschlagen und über diese Summe dann die Versicherung abschließen.
    Lohnt sich eine Zusatzversicherung?
    Die Versicherungsbranche ist überaus kreativ. Außer den genannten Standardversicherungen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Produkte. Einmal, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, dann aber auch, um sich ein lukratives Zusatzgeschäft zu sichern. Nicht jede Versicherung ist sinnvoll und hält, was man sich von ihr verspricht. Auf der anderen Seite kann man mit einer maßgeschneiderten Zusatzversicherung auch Risiken absichern, die im Standardprodukt nicht enthalten sind.
    Wertsachen, Kunst und Antiquitäten
    Haben Sie Wertsachen wie Schmuck, Pelze, Bargeld oder Gemälde, die von einer Standard-Hausratversicherung nicht ausreichend versichert wären, können Sie durch Zusatzprämien die Versicherungssumme für Wertsachen in Fünf-Prozent-Schritten erhöhen. Die Standardversicherung bezahlt, wie erwähnt, höchstens 20 Prozent der Hausratversicherungssumme.
    Darüber hinaus gibt es auch spezielle Wertsachenversicherungen, die auch noch weitere Risiken abdecken – wie zum Beispiel den »einfachen Diebstahl«, der bei einer Hausratversicherung in der Regel nicht versichert ist! Ein »einfacher Diebstahl liegt vor, wenn keine Gewalt angewendet wurde und kein