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Mein skandaloeser Viscount

Mein skandaloeser Viscount

Titel: Mein skandaloeser Viscount Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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vieler Hinsicht sehr ähnlich, bis auf den Griesgram und die Wutausbrüche. Aber kann man es ihr verdenken, nach allem, was sie durchmachen musste? Die Sterne strahlen nicht, wenn der Himmel bewölkt ist. Das hat nichts mit dir persönlich zu tun, es ist nur ihre Art. Deshalb rate ich dir, dich in den nächsten zwei Wochen diplomatisch zu verhalten. Überfordere sie nicht mit albernen Schwärmereien, sonst ergreift sie die Flucht, egal, was sie für dich fühlen mag.“
    Jonathan atmete tief durch, wollte nur auf seine innere Stimme hören. Und diese Stimme sagte ihm, dass er seine Angebetete nicht mit Diplomatie gewinnen konnte. „Tu mir den Gefallen und lenke ihre Gouvernante ab. Ich muss mit ihr reden.“
    „Jetzt?“, fragte Grayson mürrisch.
    „Ja. Jetzt. Geh. Sei so gut.“
    Grayson knurrte: „Ich habe dich nicht eingeladen, um mir anzusehen, wie du dir dein eigenes Grab schaufelst. Du musst gewitzt und achtsam sein. Dich ihr hier im Beisein meines Onkels und der Hälfte der vornehmen Gesellschaft zu erklären ist nicht empfehlenswert.“
    Jonathan verdrehte die Augen. „Ich habe nicht vor, sie hier und jetzt um ihre Hand zu bitten. Ich will nur ein paar Minuten mit ihr allein sein, ohne ihren Zuchtmeister. Du weißt genau, was Mrs Lambert von mir hält. Die Hexe würde mich am liebsten zum Teufel jagen.“
    „Weil du eine Gefahr für die Ware darstellst, von der sie sich erhofft, sie an einen Duke verschachern zu können. Und so sehr es mir missfällt, die traurige Tatsache zu erwähnen, Remington, du bist kein Duke. Auch kein Marquis oder Earl. Oder …“
    „Es reicht.“ Jonathan sah ihn finster an. „Tust du mir den Gefallen oder nicht?“
    „Vergiss es. Ich habe bereits mehr als genug für dich getan. Zum Dank sollte jedes deiner Kinder einmal meinen Namen tragen. Egal, ob Knabe oder Mädchen.“ Jonathan trat einen Schritt näher, um hervorzuheben, dass er einen ganzen Kopf größer und auch breitschultriger war als Grayson. „Wenn ich daran denke, wie oft ich dir mit meinen Fäusten aus der Bredouille geholfen habe, schuldest du mir diesen Gefallen und noch weit mehr.“
    Grayson schnaubte verächtlich. „Was zum Henker erwartest du? Soll ich Mrs Lambert fesseln und knebeln und in eine Besenkammer sperren, während alle Welt zusieht, wie du den Romeo mimst?“
    „Ja. Genau das erwarte ich von dir. Mir bleiben nur zwei Wochen, um eine Zusage von Victoria zu erhalten. Zwei lächerliche Wochen. Ich brauche jede Minute mit ihr, die ich kriegen kann.“
    Grayson tippte mit einem Zeigefinger gegen die Krawatte seines Freundes. „Dein Leben liegt vor dir. Dein ganzes Leben. Wieso willst du die Dinge überstürzen? Hmm? Wie man hört, versetzen venezianische Frauen ihre Liebhaber derart in Verzückung, dass sie den ganzen folgenden Tag noch benommen sind. Genieße doch diese Freuden, ehe du dich endgültig bindest.“
    Jonathan stöhnte enerviert. Es ging ihm nicht um ein Liebesabenteuer mit einer Frau. Ihm ging es darum, seine Angebetete zu erobern und ein ganzes Leben in Leidenschaft mit ihr zu verbringen. „Fünfzehn Minuten.“
    Bedächtig wiegte Grayson den Kopf von einer Seite zur andern. „Warum musst du dir ständig nicht nur dein Leben, sondern auch das meine schwer machen? Wieso?“
    „Ach ja? Du findest, ich mache dir das Leben schwer?“ Jonathan dämpfte die Stimme. „Mir käme es nicht in den Sinn, heimlich Geld zu entwenden, um es an Frauen zu vergeuden, bei denen man sich über kurz oder lang eine Krankheit holt.“
    Grayson blies die Backen auf und stieß den Atem hörbar aus. „Ich brauche nicht noch einen Vater, der mir ständig Vorhaltungen macht.“
    Jonathan hätte ihm am liebsten einen Nasenstüber verpasst. „Ein Vater reicht offenbar nicht aus, um dich zur Raison zu bringen. Gott weiß, sechs Väter würden das nicht schaffen. Du kritisierst meinen Lebenswandel und ich den deinen. Einigen wir uns darauf, dass wir uns nicht einig sind. Also, hilfst du mir jetzt oder nicht?“
    Seufzend blickte Grayson zur Gartengesellschaft. „Ich gebe dir fünfzehn Minuten, wenn du mir versprichst, meinem Vater nichts von dem Geld zu sagen.“
    Jonathan stieß ihm feixend in die Rippen. „Abgemacht.“
    Grayson erwiderte den Rippenstoß. „Bleib hier. Ich schicke dir Victoria und lenke Mrs Lambert ab.“
    „Du bist ein guter Freund.“
    „Ein besserer, als du je verdient hast.“ Grayson zwinkerte ihm zu und entfernte sich.
    Jonathan zog an den Manschetten seines Gehrocks und

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