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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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würden.« Bei der Art und Weise, wie er »guter Freund« sagte, stellten sich Fisher die Nackenhaare auf.
    Die drei Jungs verteilten sich und spähten unter alle Tische.
    »Er ist nicht hier , das habe ich euch doch gesagt, Jungs!«, sagte Grampl und legte dabei so viel Autorität in seine Stimme, wie er nur konnte. »Jetzt wird es aber Zeit. Ihr wollt doch nicht zu spät zum Mittagessen kommen. Beeilt euch lieber, bevor die nächste Stunde anfängt.« Er wandte sich nervös von ihnen ab und schob ohne erkennbaren Sinn irgendwelche Papiere auf seinem Tisch hin und her. Fisher versuchte, sich noch kleiner zu machen, und seine Armbanduhr drückte sich in seinen linken Oberschenkel.
    »Du siehst heute fantastisch aus!«, ertönte es da aus ihren winzigen Lautsprechern. Er hatte sich einen Komplimente-Generator in die Uhr eingebaut, der ihm helfen sollte, wenn er mit Mädchen redete. Sollte er irgendwann mal mit ihnen redete. Fisher holte scharf Luft und hielt dann den Atem an.
    »Haben Sie etwas gesagt?«, fragte Marvin verwirrt. Herr Grampl, der erstarrt war wie eine Vogelscheuche, räusperte sich.
    »Ich, äh, ich habe gesagt, dass ihr Jungs heute … fantastisch ausseht.« Er versuchte, seine Stimme so zu verstellen, dass sie sich anhörte wie die Uhr, allerdings mit wenig Erfolg. »Ihr wart wohl, äh, pumpen, was? In, äh, der Muckibude? Eisen gestemmt?« Mit jedem Versuch, sich an einen Ausdruck zu erinnern, der etwas mit Fitnesstraining zu tun hatte, klang er lächerlicher, also gab er seine Versuche schließlich auf und lächelte schwach. Marvin und Kevin wechselten argwöhnische Blicke miteinander. Dann setzten sie ihre Suche fort.

    »Na, na, na, was haben wir den hiiiieeer?«, sagte Marvin, als er das Terrarium entdeckte, in dem Herr Grampl Einstein und Heisenberg hielt, seine beiden weißen Mäuse. Das Terrarium war viel größer, als es für diese kleinen Tierchen nötig wäre, aber all der überflüssige Platz wurde von ausgeklügeltem Spielzeug ausgefüllt, das Fisher mit entworfen hatte. Es gab eine kleine Mäusewaschanlage: einen Tunnel, in dem erst warmes Wasser versprüht wurde, gefolgt von einem Abschnitt, durch den heiße Luft gepustet wurde. Einy und Berg kamen jedes Mal aufgeplustert und etwas benommen heraus.
    Fisher hatte auch ein Laufrad konstruiert, das langsam ein kleines Katapult spannte. Während eine der Mäuse im Rad lief, kletterte die andere in den kleinen Korb an der Schleuder und wurde dann quer durch das Terrarium auf einen kleinen Berg aus Kissen geschleudert. Und in einer Ecke gab es sogar ein winziges Mäuseteleskop.
    Die beiden Nagetiere hatten sich zusammengerollt und dösten, als Justin mit seiner feisten Hand nach einer von ihnen grapschte und Kevin sich die andere schnappte. Fishers Augen weiteten sich.
    »Diese kleinen Kerlchen sehen aber lustig aus«, quiekte Marvin mit seiner Stimmbruchtröte.
    Herr Grampl fing atemlos an zu stammeln. »Seid … seid vorsichtig mit den … bitte nicht … passt auf mit ihren …«
    »Vielleicht können wir ja Fangen mit ihnen spielen!«, rief Justin. »Das wüssten sie bestimmt zu schmecken, oder?«
    »Zu schätzen , nicht zu schmecken, Matschkopf!«, schnauzte Marvin. »Hey. Was ist denn das da für Zeug?« Marvin hielt eine Flasche mit irgendeiner Flüssigkeit hoch.
    Kevin riss sie ihm aus der Hand. »Mäuseseife!« Er grinste eifrig.
    »Nein! Nein!«, schaltete sich Grampl ein. »Das ist Essigsäure! Die ist hoch ätzend!«
    Kevin verschüttete etwas vom Inhalt der Flasche und es tropfte auf seinen Stiefel. Innerhalb von Sekunden hatte die Säure ein Loch in seinen Schuh gefressen, sodass Kevins großer Zeh zu sehen war. Wieder musste Fisher sich den Mund zuhalten, aber diesmal, um nicht würgen zu müssen. Sogar aus fünf Metern Entfernung war der Gestank von Kevins Socken schlimmer als der eines Müllkahns, der vor einer mit Stinktieren verseuchten Insel auf Grund läuft.
    »Ätzend? Ich glaube nicht, dass ich dieses Wort kenne«, sagte Justin.
    »Ätzend?« Marvin kratzte sich an seinem barthaarlosen Kinn und kniff gespielt nachdenklich die Augen zusammen. »Bin mir ziemlich sicher, das bedeutet – gut zum Mäusewaschen! Versuchen wir’s mal!«



Justin fing an, den Countdown zu zählen, und Herr Grampl verschwand stammelnd aus Fishers Sichtfeld.
    »Eins, zwei …«
    »Nicht so, Justin. Zehn, neun … So zählt man nen Countdown«
    »Wo is denn der Unterschied?«
    Marvin verdrehte die Augen. »Zähl einfach rückwärts bis null,

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