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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Vater.
    »Tja, wenn dein kleines Aquarium die Sicherheitsanforderungen erfüllen würde, dann hätten sie überhaupt nicht entwischen können, oder?«, hielt seine Mutter dagegen und schob vorsichtig den Eisbeutel zurecht.
    »Na gut, aber das nächste Mal bist du mit dem Füttern dran. Und ich entwickle ein besseres Aquarium, wenn du versprichst, Krebse zu züchten, die sich nicht aufführen, als seien sie James Bond.«
    »Natürlich, Liebling«, sagte Frau Bas. Sie waren am Fuß der Treppe angekommen. Herr Bas blickte über den Eisbeutel hinweg, indem er den Kopf leicht nach vorn neigte, und bemerkte erst jetzt seinen Sohn, der im Flur stand.
    »Hey, Kleiner! War’s gut in der Schule?«
    »Mein Tag …« Er blickte von seiner Mutter zu seinem Vater. Beide sahen ihn erwartungsvoll an: seine Mutter, der noch immer die Atemmaske um den Hals baumelte, und sein Vater, der sich noch immer den Eisbeutel an die Nase hielt. Nein. Seine Eltern würden es nicht verstehen. »Normaler Tag. Ihr wisst schon. Ich mach mich dann mal an die Arbeit. Sagt Bescheid, wenn es Essen gibt.« Fisher ging die Treppe nach oben und seine Eltern nahmen ihre Diskussion über die bösartigen Schalentiere wieder auf.
    Fisher ging schnurstracks in sein Zimmer und entspannte sich zum ersten Mal an diesem Tag. Glasfaserkabel und Hydraulikschläuche schlängelten sich überall an den Wänden entlang, verbanden mehrere Computer, riesige Mikroskope und chemische Apparate, bei deren Anblick die meisten Universitätsmitarbeiter vor Neid erblassen würden.
    Hier war Fisher wirklich zu Hause. Er wünschte, er würde sich in einer Gruppe von Zwölfjährigen nur halb so wohl fühlen wie zwischen all diesen Reagenzgläsern und brodelnden Lösungen. Wenn es Fisher genauso leicht fiele, einen Witz zu erzählen oder mit einem Mädchen zu reden, wie es ihm gelang, die DNS von Bakterien aufzuspalten, dann wäre er wohl der beliebteste Junge der Schule.
    Er drehte sich zu seiner Schranktür um und machte eine Handbewegung. Die Tür wurde immer heller, als ihre Metalloberfläche sich langsam in einen Spiegel verwandelte. Fisher betrachtete sich von Kopf bis Fuß. Er hob die Arme über den Kopf, sodass seine Ärmel bis zu den Ellenbogen herunterrutschten, und wünschte sich, er hätte kräftige Muskeln statt seiner dünnen Vogelscheuchenarme. Dann versuchte er sein hellbraunes Haar glatt zu streichen, das sich nie entscheiden konnte, in welche Richtung es abstehen sollte. Das Trio aus dreieckigen Sommersprossen auf seiner Nase machte das Bild komplett.
    Erbärmlich. Er war auf ewig dazu verdammt, ein Nerd zu sein. Er schwenkte seine Arme schnell hin und her und veranlasste damit seine bewegungserkennende Schranktür dazu, sich in einen verrückten Karnevalsspiegel zu verwandeln. Fishers Spiegelbild wurde verzerrt und dehnte sich in alle Richtungen. Fisher ging darauf zu, nahm lustige Posen ein und schnitt Grimassen. Zumindest hatte er keine Stirn wie eine Aubergine … oder einen Körper, lang gezogen wie ein Karamellbonbon … oder gedrungen wie eine Bowlingkugel …
    Zu spät bemerkte er ein kaltes Etwas unter seinem Fuß. Schon knallte er auf den Boden und ein Reagenzröhrchen aus Stahl rollte davon. »Uff«, ächzte er. Er war rücklings auf einem Haufen schmutziger Socken gelandet und seine zappelnden Beine hatten den Spiegel wieder verschwinden lassen.
    Als Fisher aufstand, hörte er ein schnüffelndes Geräusch und leises Getrappel, das sich ihm näherte. Ein paar Sekunden später schwebte ein leicht rosafarbenes, flaumiges Etwas in Fishers Zimmer und landete unsicher zu seinen Füßen.
    »Hallo, Kleiner.« Fisher beugte sich hinunter und streichelte sein Hausschweinchen FF unterm Kinn. FF war ein ungewöhnliches Schwein. Denn in Wahrheit war es ein fliegendes Ferkel. Seine Eltern hatten sich einmal über den Ausbau des Labors in die Haare bekommen, und Fishers Vater hatte zu seiner Mutter gesagt, er würde sich erst bereit erklären, das Labor ausbauen zu lassen, wenn »Schweine fliegen« könnten. Seine Mutter hatte diese Herausforderung angenommen und ihre Laborerweiterung bekommen, indem sie den genveränderten kleinen FF gezüchtet hatte.
    Fliegendes Ferkel sah aus wie jedes andere Schwein auch, außer dass es leichtere Knochen hatte und sich zwei Flügel seitlich zwischen seinen Vorderhufen und der Mitte seines Rückens erstreckten. Diese erlaubten ihm, so graziös zu fliegen, wie es sein rundlicher Ferkelkörper eben zuließ – mit anderen Worten alles

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