Mein Weg
sechs Pilger, die an diesem Tag in Lires übernachteten.
Gegen 22:00 Uhr gingen wir zurück zur Pension. Morgen würde es zur letzten Etappe gehen. Je länger ich darüber nachdachte, um so mehr machte mich das unruhig. Das Ende war in Sicht und ich war mir nicht sicher, ob ich mich darüber freuen sollte.
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35. Tag: Lires – Muxia
(16 km)
Mit einem guten Frühstück begann unser Morgen. Das nette Vermieter-Ehepaar versorgte uns vorzüglich. Selbst der frisch gepresste Orangensaft fehlte nicht. Die beiden waren einfach umwerfend mit ihre Fürsorge und Freundlichkeit. Der Tipp von dem französischen Ehepaar war echt gut gewesen. Nach einer herzlichen Verabschiedung trat ich heute den letzten Teil meiner Wanderung an.
Das Wetter hatte sich etwas abgekühlt und die Sonne wollte sich auch noch nicht so recht sehen lassen. Zum Wandern war es aber perfekt. Noch mal die Natur genießen und dem Klang der Wanderstöcke lauschen. Jetzt kamen wirklich die letzen Kilometer einer so langen Wanderung. Alles in allem waren es doch fast 1.000 Kilometer geworden. Eine unglaubliche Zahl.
Obwohl ich mit Mandy zusammen aufgebrochen war, Gerald wollte weiter nach Finisterre, gingen wir doch die meiste Zeit alleine. Jeder hing so seinen Gedanken nach. Gegen 13:00 Uhr liefen wir in Muxia ein. Im Pilgerbüro bekamen wir noch eine Pilgerurkunde, die „Muxiana“, das war jetzt meine dritte.
Direkt an der Uferpromenade fanden wir ein Hotel, in dem Pilger für nur 20,- € ein einchecken konnten. Das war es uns natürlich wert. Mein Zimmer hatte große Fenster und der Ozean lag direkt davor. Ich brauchte nicht mal vom Bett aufstehen und konnte trotzdem aufs Meer blicken. Lange lag ich auf meinem Bett und träumte vor mich hin. Hier ist das Ende erreicht. Morgen würde ich zurückfahren und meine großes Abenteuer wäre vorbei.
Das Kap von Muxia
Später wanderten wir ans Kap von Muxia. Muxia liegt in der Nähe der „Costa da Morte“ (Todesküste). Der Name stammt wohl daher, dass früher viele Schiffe vor der Küste verunglückten. Als Zeichen des Schutzes für die Fischer und Seeleute wurde die Kirche „Santuario de Nosa Senora da Barca“, was so viel heißt wie „unsere Frau vom Boot“ um das Jahr 1600 gebaut. Leider war die Kirche abgeschlossen und man konnte nur durch die Gittertür ins Innere blicken.
Es war ziemlich windig, aber die Sonne schien wieder und zwischen den Felsen fanden sich windgeschützte Stellen. Die Felsen waren von der Sonne aufgeheizt. Als wir dort saßen, sprachen wir über die letzten Wochen, was jeder so erlebt hatte, wen er alles getroffen und kennen gelernt hatte und wie für ihn der Camino in Erinnerung bleiben würde. Dass es etwas Besonderes bleiben würde, war klar.
Nach dem Abendessen im Hotel mussten wir uns dann verabschieden. Mandy hatte noch einen Tag länger als ich und wollte morgen bereits früh aufbrechen, um nach Olveiroa zu laufen. Mit den besten Wünschen für den restlichen Weg und eine glückliche Ankunft in der Heimat verabschiedeten wir uns.
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36. Tag: Muxia – Santiago
(Busfahrt)
Als ich am Morgen aufstand und ins Restaurant zum Frühstück ging, sagte mir die Hotelchefin, dass Mandy bereits unterwegs sei. Irgendwie war ich ein bisschen neidisch auf sie. Das Wetter war traumhaft heute und sie konnte schon wieder mit ihrem Rucksack wandern. Groß war meine Freude auf die baldige Heimkehr. Ganz in Ruhe frühstückte ich, um dann so langsam meinen Rucksack zu packen. Mein Bus fuhr erst um 14:30 Uhr und ich hatte noch viel Zeit.
Noch während des Frühstücks kamen zwei ältere Pilgerinnen aus Deutschland hier im Hotel an, die ich bereits ein paar Mal auf dem Camino getroffen hatte. Auch die Beiden erkannten mich gleich wieder und wir beglückwünschten uns noch gegenseitig auf unser bestandenes Abenteuer.
Da ich noch Zeit bis zur Abfahrt hatte, schlenderte ich noch etwas durch den Hafen. Vor dem Pilgerbüro fand ich plötzlich einen Pilgerpass. Den musste kurz vorher jemand verloren haben. Sofort ging ich ins Pilgerbüro hinein und hoffte dort den Verlierer des Passes zu finden. Es war aber kein Pilger mehr dort. Der Mann im Büro konnte mir auch nicht weiterhelfen. Ich sah in seinem Buch, dass es ein Pilger aus Deutschland war und der Name stand ja im Pilgerpass. Also nahm ich den Pass an mich und ging wieder Richtung Hotel.
Vor einer Bar sah ich einige Leute sitzen und fragte dort auch gleich nach. Volltreffer! Hier saß der zugehörige Pilger von dem Pass, den
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