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Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen

Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen

Titel: Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Bedel
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ziemlich sauber. Obwohl so viele Jahre dazwischen lagen, sah alles total
     gleich aus. Ich hatte fast das Gefühl, die ganze Zeit dort gestanden zu sein. Wie in einem Film, der immer wieder von vorn
     anfängt. Die beiden Schiffe haben sich aber gut aus der Gefahrenzone hinausmanövriert und sind dann doch noch an den Felsen
     vorbeigekommen.
    Die
Greunes
geben einem manches zu lachen, wenn man so als einfacher Bauer auf seiner Scholle sitzt!
    Was die Namen der einzelnen Felsen angeht, hat man mir immer erzählt, dass der
Alizée -Fels
nach einem Segelboot benannt ist, das sich an ihm die Schnauze gestoßen hat.
    Die Felsen können einem genauso viel erzählen wie die Bücher, die man liest. Oder zumindest wie das, was man dir erzählt,
     denn meist verändert der Schreiber die Geschichte ja irgendwie.

Meine »Löcher«
    Wenn man am Atlantik fischt, interessieren natürlich die Hummerlöcher. Ich nenne sie
tôtons
. Wenn ich wieder so ein Vieh gefangen habe, komme ich nach Hause und sage zu meinen Schwestern:
    »Schaut mal, den habe ich in dem oder dem Loch gefunden.«
    Die beiden verstehen meinen Jargon natürlich. Beim Hummersuchen waren sie nie dabei, aber sie könnten die Löcher sicher beschreiben:
     langgezogene Becken von fast zwei Metern Tiefe unter einzelnen Felsbrocken von der Länge und Breite eines Sofas. Die »Löcher«
     dort trocknen nie ganz aus.
    Meist handelt es sich einfach um Felsspalten. Natürlich sind die Stellen bei La Biroule beim Hafen von Goury auch nicht schlecht,
     aber das ist nicht meine Ecke.
    Meine Ecke liegt woanders. Sie trocknet ein bisschen aus, vor allem zur Frühlingstagundnachtgleiche, wenn der Tidenhub am
     größten ist (
Grande Marée
).
    Wenn ich an meine Stelle komme, liegt die von meinem Bruder Augustin oft gar nicht frei. Wir wechseln uns beim Sammeln ab,
     da der Wasserstand an unseren Löchern so verschieden ist. Mein Bruder hat seine Ecke von unserem Vater, meine stammt von meinem
     Onkel.
    Ich habe ganz schön lange gebraucht, bis ich sie richtig kannte, und das, obwohl mein Onkel sie mir gezeigthatte. Ich nehme niemanden dorthin mit. Nur einmal waren die Kameraleute für den Film dabei, der meinen Berufsstand und unseren
     Landstrich hier bekannt gemacht hat. Aber damals war es neblig. Außerdem habe ich sozusagen im Trüben gefischt, denn das waren
     gar nicht meine Löcher. Ich habe die Kameraleute nach Fosset mitgenommen. Die Familie ist schon lange ausgestorben, und wenn
     die, die ihr Land geerbt haben, nicht da sind, gehe eben ich die Hummerlöcher ab. Aber nur dann, darauf passe ich immer auf.
     Das ist eine Sache des Anstands, so bleibt man immer in guter Beziehung.
    Eines Tages habe ich einen »Auswärtigen« dabei erwischt, wie er in meiner Ecke herumsuchte. Ganz nahe bei meinem Hummerloch.
     Auf meinem Sofafelsen steht einer. Ich habe zwar keine besonders guten Augen mehr, aber das war in dem Fall auch nicht nötig!
     Das Herz schlug mir bis zum Hals vor Aufregung. Wenn der Gelegenheitsfischer jetzt vom Felsen herabsteigen würde und in den
     Löchern darunter herumstocherte, würde er das Hummerloch entdecken. Das allerbeste in der ganzen Gegend. Glücklicherweise
     wächst der Tang dort recht dicht, sodass man die Löcher nicht auf den ersten Blick sieht. Außerdem ziehe ich den Tang immer
     wieder richtig hin, wenn ich einen Hummer herausgeholt habe. Und zwar auf den Millimeter! Was ich nicht weiß, macht mich nicht
     heiß!
    Ich wartete darauf, dass er abhaute. Sobald er sich leise davongeschlichen hatte wie ein Dieb, fing ich an, in meiner Höhle
     herumzustochern und zack, schon hatte ich einen fünfpfündigen Hummer erwischt! Damit wollte ich ihn natürlich nicht überholen,
     ich wollte ihn loswerden und vor ihm an meine anderen Löcher kommen. Aber der Typ war neugierig, und so steuerte er direkt
     aufmich zu. Dabei hatte ich nicht die geringste Lust, mit ihm zu plaudern.
    »Hast du was gefangen?«
    »Nein, nichts Besonderes.«
    Er kam näher und versuchte, in meine Kiepe zu spähen:
    »Da drin werkt aber jemand ganz schön rum, mein Lieber!«
    Da hatte er recht. Der Hummer schien sich der Protestbewegung angeschlossen zu haben. Anscheinend schmeckte ihm das Leben
     in Gefangenschaft nicht besonders. Und der Typ wich mir nicht von der Pelle. Er musterte die Kiepe genau, aber den Hummer
     konnte er nicht sehen und ich würde ihm bestimmt nichts sagen. Doch ich nutzte den Überraschungseffekt. Ich ließ den Kerl
     einfach stehen und ging ohne ein

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