Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen

Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen

Titel: Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Bedel
Vom Netzwerk:
stochern – daraus wird nichts. Am besten kommst du am nächsten Tag noch mal wieder.
    Die Schale des Männchens ist manchmal so glatt, dass es dir wieder aus der Hand rutscht. Dann musst du zusehen,dass du es sofort wieder schnappst, denn es hält sich am Tang fest und huscht flink darunter. Wie ein Tänzer bewegt es sich
     und hopp ist es weg.
    Die kleinen Biester sind ganz schön gerissen. Und misstrauisch! Einer hat mir mal einen Fingernagel entzweigekniffen. Er kam
     aus der offenen See hinter mir. Ich watete ins Wasser und zog ihn heraus. Als er mich zwickte, warf ich ihn vor Schreck hoch
     in die Luft und weg war er. Aber ich brauchte nur einen Augenblick, um mich zu besinnen. Ich sah mich um, da lag er weiter
     hinten in einer Pfütze. Trotz meines schmerzenden Fingers habe ich mich auf ihn gestürzt. Später habe ich ihn dann voller
     Genuss gegessen.
    Als ich ein andermal so ein armes Tier aufsammle, stelle ich mit einem Mal fest, dass unter ihm das Weibchen hockt. Ich hatte
     sie nicht gesehen, und sie hat es mir ordentlich heimgezahlt. Krack, hat sie sich meine Finger geschnappt und den stachligen
     Unterleib dagegengepresst. Das hat vielleicht wehgetan.
    Die Weibchen haben zwei kleine, weiche Punkte am Ende des Hinterleibs, die bei den Männchen hart sind. So kann man sie auseinanderhalten.
    Taschenkrebse – die bei uns
cllopoing
heißen – fange ich, indem ich am Stiel meines Hummerhakens horche. Zuerst klopfe ich mit dem Haken gegen sein Felsenloch,
     aber natürlich meldet er sich nicht. Taschenkrebse sind nicht sehr höflich. Sie bitten dich nicht herein. Du stocherst ein
     wenig rum und dann legst du das Ohr an das Ende des Stiels, als wäre der Haken ein Stethoskop. Er versucht nämlich, durch
     den Sand darunter zu entkommen. Und wenn du ihm sagst, dass der Onkel Doktor da ist, dann will er davon erst recht nichts
     wissen und haut ab! Und das Geräusch hörst du dann: krick, krick, dasknirscht. Die Vibrationen kann man hören. Und wenn ich höre, dass der Krebs sich einbuddelt, fange ich meinerseits an zu graben!
    Wenn dich ein Taschenkrebs mit seinen Scheren erwischt, kannst du deinen Finger vergessen. Wenn er dich mal hat, lässt er
     so schnell nicht wieder los. Freilich, wenn du ein wenig wartest, verliert er den Spaß an der Sache. Doch bis dahin ist dein
     Finger ein Stück kürzer. Das kannst du dir dann im Krankenhaus wieder annähen lassen. Das ist natürlich ein Scherz, denn wenn
     dir das passiert, stehst du irgendwo draußen auf einem Felsen und das Krankenhaus ist dreißig Kilometer weit weg. Also: adieu,
     Finger!
    Mit den Angelhaken ist das anders. Wenn ich an der Angel hing, wie es auch vielen anderen, Erwachsenen und Kindern, passiert
     ist, dann bin ich auf mein Moped gestiegen und ab zum Doktor in Beaumont-Hague, dreizehn Kilometer von hier, den Finger ins
     Taschentuch eingewickelt. Der Wind schlug einem auf der Fahrt ins Gesicht. Und wenn man dann ankam, ließ einen der Onkel Doktor
     auch noch im Wartezimmer sitzen.
    »Monsieur Bedel, ich komme gleich wieder. Ich muss zu einem Kollegen.«
    Dabei wusste jeder, dass er zum Hufschmied ging, um sich von ihm eine Zange zu borgen! Eine gebogene Zange. Den Namen habe
     ich vergessen. Mit der konnte man den Angelhaken mit einer kreisförmigen Bewegung herausziehen, ohne dass allzu viel Fleisch
     daran hängen blieb. Der gute Doktor hat ziemlich viele Hände gerettet.
    Und sobald ich wieder hergestellt war, wartete ich schon auf die nächste Ebbe.

Meine Trophäe
    Ein ordentlicher Tidenhub für den Monat Juni, also nichts wie raus zum Fischen. Ich wate ein wenig durchs Wasser, um zu meinen
     Fischgründen zu kommen. Dabei werde ich ziemlich nass, darum stelle ich mich auf einen Felsen, um nicht völlig aufzuweichen.
     Trotzdem reicht mir das Wasser bis zu den Knien. Ich klopfe auf das Loch, wie ich es immer tue. Der Hummer kommt heraus und
     verschwindet wieder im Loch, drei Mal hintereinander. Lieber Himmel, der ist ja riesig! Ich packe ihn, aber dafür muss ich
     ganz schön die Finger spreizen, mehr als je zuvor. Ein kleiner, wendiger Hummer wäre längst abgehauen, aber der ist langsam,
     wirklich langsam. Ich falle ins Wasser, aber ich schnappe mir das Tier und dann renne ich damit zu den Felsen. Ich muss einen
     seltsamen Anblick abgegeben haben, zum Glück hat mich niemand gesehen.
    Für den wäre ich sogar den Seemannstod gestorben.
    Ich will ja nicht herummäkeln, aber ein Männchen von dieser Größe hätte auch

Weitere Kostenlose Bücher