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Meistbietend ersteigert

Meistbietend ersteigert

Titel: Meistbietend ersteigert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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Gesicht und lauschte.
    „Kommst du mit schwimmen?“ In dessen Stimme lag kein Argwohn oder Zorn, eher ein Flehen, eine inständige Bitte.
    Jens stand auf und öffnete die Tür. Er musste grauenvoll aussehen, denn als Eduard ihm ins Gesicht blickte, wurde er beinahe starr vor Schreck. Schnell löste er sich jedoch von diesem Anblick, senkte verlegen den Blick.
    „Es ist fast Mitternacht“, erinnerte ihn Jens. Morgen um neun begann die Vorlesung. Er sollte ins Bett gehen, um am morgigen Tag nur halbwegs etwas vom Lernstoff mitzubekommen.
    „Ich weiß. Ich würde dennoch gerne mit dir ein wenig schwimmen gehen. Es ist eine wunderbare warme Nacht.“
    Jens zögerte kurz, dann zog er sich bis auf die Unterhose aus und folgte Eduard nach draußen in den Garten.
    Eduard zog sich splitternackt aus und hechtete vom Beckenrand aus ins Wasser. Jens machte es ihm nach und tauchte einige Meter bis zum gegenüberliegenden Rand. Er liebte die Ruhe unter Wasser und genoss es. Doch ein gewisses Kribbeln in seinem Inneren störte den Genuss. Eduard hatte etwas vor mit ihm und er wollte wissen, was.
    Am Rand kam er wieder hoch, schüttelte mit einer heftigen Bewegung seines Kopfes das Wasser aus den Haaren und sah sich um. Ganz in der Nähe brach Eduard durch die Wasseroberfläche und gesellte sich zu ihm.
    Erst herrschte zwischen ihnen betretenes Schweigen. Keiner der Männer war imstande, das erste Wort fallen zu lassen. Nur das Wasser plätscherte von den Schwimmern aufgewühlt in die Rinnen und verschwand glucksend und gluckernd in den Abflüssen.
    Mit einem hörbaren Atemzug wagte Eduard als Erster, das mit jeder verstrichenen Minuten schwerer auf ihnen lastende Schweigen zu durchbrechen.
    „Es tut mir leid. Ich habe die Nerven verloren“, entschuldigte er sich abermals, keuchte noch immer atemlos vom Luftanhalten unter Wasser. „All die Jahre habe ich versucht, es zu verbergen, sodass es mich jetzt wie ein Schlag getroffen hat. Aber im Grunde hatte ich nur Angst vor den Konsequenzen. Als du sagtest, du hättest es deinem Vater erzählt, habe ich durchgedreht. Da ist irgendwas in mir geplatzt. Dabei habe ich mir immer wieder ausgemalt, wie es wäre, mit dir zusammen zu sein, mir Szenarien vorgestellt, wie ich dich überreden und von mir überzeugen könnte. Erst jetzt erkannte ich, dass ich das Ganze nicht bis zum Ende durchdacht, die eigentlichen Auswirkungen absolut missachtet habe. Ich habe nur bis zu dem Augenblick gedacht, in dem wir beide es miteinander treiben.“ Er gab ein Grunzen von sich, das wie eine Mischung aus Selbstverachtung und Hohn wirkte. „Und ich soll irgendwann eine ganze Brauerei leiten. Dabei schaffe ich es nicht einmal, mein Leben zu planen.“ Er schnaufte tief durch. Ein Wassertropfen rann von seiner Stirn über seine Nase und tropfte an ihm herunter. Er ignorierte ihn und blickte Jens an. „Es war nicht richtig, dass ich dich so angeschrien habe. Es wird an der Zeit, dass es die Welt erfährt. Wenn du den Mut hast, es offen zuzugeben, werde ich es auch.“
    Jens sah ihn stumm an. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Für einen Moment war ihm alles zu viel. Die Geschehnisse und Entwicklungen überforderten ihn förmlich. Noch am Freitag war er ein ganz normaler Mann gewesen, der sich nicht einmal im Traum hatte ausmalen können, es je mit einem anderen Mann zu tun. Jetzt konnte er sich nichts anderes mehr vorstellen. Dieser krasse Gegensatz hatte noch nicht richtig in seinem Verstand Fuß fassen können. Seine Logik hatte noch damit zu kämpfen, dass es ihm gefiel, von Eduard geküsst zu werden.
     
    Bei diesem Gedanken fiel sein Blick auf dessen Mund. Die Lippen verformten sich beim Sprechen in einer verführerischen Weise, sodass Jens sich arg zurückhalten musste, sich vorzubeugen und ihn einfach zu küssen.
    „Bitte entschuldige, dass ich dich vorhin so angefahren habe“, gab Eduard schuldbewusst von sich. „Es tut mir wirklich leid. Ich hätte das nicht tun dürfen. Aber in mir ist einfach eine Sicherung durchgebrannt. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle.“ Er senkte den Kopf und betrachtete das vor seinem Kinn in die Ablaufrinne wabernde Wasser, ohne es jedoch wirklich zu sehen.
    „Ich will dich“, sagte Jens entschlossen und riss sich von dem Mund los. Eduard hatte noch andere Vorzüge, die ihm noch nicht einmal annähernd zu erforschen erlaubt waren. „Aber ich habe auch Bedingungen.“
    Eduard rückte näher an ihn heran, krallte sich am Beckenrand fest und sah ihn

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