Meistbietend ersteigert
dass Jens verstummte.
„Halt die Klappe und mach die Beine breit“, zischte er ungehalten.
Erschrocken über die plötzliche Stimmungswandlung schob Jens seine Beine auseinander, sodass Eduard dazwischen rutschte. Sofort legte er seine Hände unter die Knie, bog sie auf die Brust und zog damit den Hintern in die Höhe. Rasch stülpte er sich ein neues Kondom über seinen bereits wieder erigierten Penis und drang ein zweites Mal in ihn ein. Diesmal ging er weniger behutsam vor, rammte sich tief in den Leib, sodass Jens ein ums andere Mal leise jammerte, doch der biss die Zähne zusammen und ließ es über sich ergehen.
Mit jedem Stoß kam ihm Eduard mehr und mehr als der Vulkan vor, von dem er vorhin gesprochen hatte. Es schien, als hätte sich in seinem Inneren verzehrende Wut und Verzweiflung aufgestaut, die dann ihren Tribut forderten, wenn sie ein Ventil gefunden glaubte. Sex war dieses Ventil, mit Jens als personifizierter Auslöser und Erlöser gleichzeitig.
Nachdem sich Eduard ein zweites Mal in ihn ergossen hat, ließ er sich schwer auf ihm niedersinken, während Jens noch atemlos vor Anspannung schnaufte.
„Das bin ich“, keuchte Eduard unter Anspannung, als wolle er sich für seine Grobheiten entschuldigen. „Ich will, dass du erst alle Seiten von mir kennenlernst, ehe du deine Entscheidung triffst. Du wirst es nicht leicht mit mir haben. Ich kann mich einfach nicht zurückhalten, wenn ich so erregt bin. Und du erregst mich maßlos.“ Er presste seinen Mund auf Jens' und raubte ihm einen wilden Kuss. Seine Zunge drang gewaltsam ein und eroberte ihn herrisch.
„Du bist so geil, so anregend“, keuchte er, als er endlich von Jens ließ. „Meine Sinne drehen durch. So lange habe ich dich angeschmachtet. So lange habe ich mich danach gesehnt, dich endlich unter mir zu haben. Jetzt gehörst du mir, mit Haut und Haaren, mit allem was du hast und bist …“ Er verstummte und sah ihn finster an. Deutlich konnte Jens in dessen verbissenem Gesicht erkennen, dass sich Eduard gewaltsam zurücknahm, dass er noch energischer vorgehen könnte, sich jedoch beherrschte. Aus Angst, Jens wieder zu verlieren.
Dieser erwiderte den Blick. Egal was Eduard ihm über sich erzählte, Jens hatte seine ganz persönliche Entscheidung längst getroffen. Am nächsten Morgen würde er es ihm sagen. Und am Abend würde er es seinem Vater mitteilen, vollkommen gleichgültig, was passierte. Er wusste jedoch schon jetzt, dass sein Vater es nicht verstehen würde und ihn womöglich aus der elterlichen Wohnung warf. Er war sich jedoch sicher, dass Eduard ihn aufnehmen, ihn mit offenen Armen empfangen würde. Schließlich gehörte er ohnehin schon ihm, verkauft, meistbietend ersteigert.
8.
Es war für Jens wahrlich keine Überraschung. Er hatte fest damit gerechnet, dass sein Vater ausrasten würde, wenn er ihm erzählte, was er bei Eduard wirklich gemacht und wozu er sich entschlossen hatte.
Jens biss die Zähne zusammen. In seinem Hintern zwickte es noch immer unangenehm. Eduard hatte ihn in der Nacht noch einmal geliebt. Ein weiteres Mal am Morgen, nachdem er ihm gestanden hatte, wie gut ihm die Nacht gefallen hatte. Mit jedem Mal überkam Jens das Gefühl, dass ein kleines Stückchen mehr des Druckes in dem Vulkan abgeflaut war. Als er ihn am Schluss auch noch zärtlich umsorgte, den wundgescheuerten Anus mit einer kühlenden Heilsalbe eingecremte und es ihm voller Hingabe ein letztes Mal mit dem Mund besorgte, ehe er ihn am Abend endlich gehen ließ, war er zuversichtlich, diese ungebändigte Naturgewalt in den Froeling-Spross irgendwann gänzlich zähmen zu können.
Mit einem euphorischen Glücksgefühl war Jens in die heimische Wohnung gekommen und hatte seinen Eltern, die eigentlich ganz andere Erlebnisse erwartet hatten, mit den harten Tatsachen konfrontiert. Jens hatte sich entschlossen, zu seinen Gefühlen für Eduard zu stehen und künftig mit ihm zusammen zu sein. Nach einem Wutausbruch seines Vaters, der auch seine Schwestern aus dem Schlaf riss, wurden Jens gerade mal zehn Minuten gegönnt, seine Habseligkeiten zusammenzupacken und die Wohnung zu verlassen.
Die Genugtuung, das Richtige zu tun, floss wie prickelnde Brause durch seine Adern. Auch wenn ihn Eduard nicht direkt gefragt hatte, ob er bei ihm bleiben und zu ihm stehen wolle, so war sich Jens sicher, dass die ganze Aktion, die Nacht, die Zärtlichkeiten, nichts anderes zu bedeuten hatten.
Er benötigte nicht die ganzen zugestandenen zehn
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