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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Möglicherweise war das jedoch auch nur Wunschdenken.
    Ohne Umschweife kam er zur Sache: »Warum hast du mir verschwiegen, dass du in einer Woche aus London wegziehen wirst?«
    »Das ist nicht so einfach zu erklären.«
    »Wenn du das schon nicht kannst«, er schnalzte, »brauchen wir erst gar nicht weiterzusprechen.«
    Sie hatte ihn offenbar mehr verletzt als sie geglaubt hatte. Kurz schaute sie zu der Sitzbank neben ihnen, entschied sich aber stehenzubleiben, weil es zum einen zu kalt war, zum anderen war sie zu unruhig. »Am dritten November werde ich dreißig. Ich habe meinen Eltern versprochen, an diesem Tag wieder zu Hause zu sein. Sie brauchen mich. Wir führen eine Goldschmiede, aber MacLynn Goldsmiths geht es nicht gut. Unsere Materialien sind langweilig und unser Schmuckdesign zu altmodisch. Um neue Techniken zu erlernen und Werkstoffe auszuprobieren, kam ich vor drei Jahren hierher.«
    »Das erklärt nicht, weshalb du mir all das verschwiegen hast.«
    Er hatte ja recht. Betreten spielte sie mit dem Knopf ihres Mantels. »Als wir uns im Wild Side kennenlernten, hatte ich das Ticket nach Hause schon gekauft, aber ich hatte es in eine leere Teedose gesteckt und ganz weit nach hinten in den Küchenschrank geschoben. Ich wollte nicht an die Abreise denken. Ich mag meine Heimat, aber ich war noch nicht bereit dazu, nach Black Elder zurückzukehren.«
    »Du hast den Abschied verdrängt?«
    »Ja, und eine Zeit lang erfolgreich vergessen, denn ich war mit meinen Gedanken nur bei dir.« Sein Blick brannte auf ihr, sodass sie sich abwandte und zur St Paul’s Cathedral am nördlichen Ufer schaute. »Plötzlich passierten all diese beunruhigenden Dinge. Post verschwand, jemand hatte sich an meinem Laptop zu schaffen gemacht, eines Tages fand ich Blut in meinem Bett, und schlussendlich entdeckte ich die zerfetzten Höschen.«
    »Aber wie zur Hölle bist du darauf gekommen, dass ich etwas damit zu tun haben könnte?«, fragte er und lockerte den schwarzen Schal um seinen Hals.
    »Das alles fing erst an, als du in mein Leben getreten bist. Trennten wir uns zwischendurch, kehrte Ruhe ein, aber sobald wir uns wiedersahen, geschah erneut etwas Besorgniserregendes.« Kate wollte ihm keine Vorwürfe machen, aber seine Verschlossenheit stellte nun mal ein zentrales Problem dar. »Du hast dich von Anfang an so verdammt geheimnisvoll gegeben.«
    »Das hast du nur so empfunden.« Er drehte sich um und lehnte sich mit seiner Rückseite gegen das Geländer. »Ich wollte dir nicht gleich alles von mir erzählen, ich wollte erst einmal abwarten, was aus uns wird. Ist das nicht normal?«
    Sie seufzte. »Vielleicht, ja.«
    »Vielleicht?«, echote er und hob seine Augenbrauen. »Als du begonnen hast, Verdächtigungen zu äußern und mich zu beschuldigen, in öffentliche Gebäude einzubrechen, reagierte ich trotzig, das gebe ich zu. Ich machte dicht, so sind wir Männer nun mal.«
    »Wahrscheinlich ist das sogar verständlich«, gestand sie schweren Herzens. »Aber versetze dich bitte in meine Situation. Ich lebe alleine, jemand dringt in mein Apartment ein und spioniert mir hinterher, ähnlich wie du nach unserem ersten Treffen im Wild Side . Ich hatte Angst. Wir kannten uns nicht.«
    »Und ich kam dir von Anfang an suspekt vor.« Er raufte sich die Haare, merkte, was er aus einem Impuls heraus getan hatte, und band seinen Zopf neu. »Ich hätte dir nicht vom SM -Club nach Hause folgen sollen.«
    Sie lächelte milde. »Doch, sonst hätten wir uns womöglich nie wieder getroffen, und das wäre eine verfluchte Schande gewesen.«
    Einige Sekunden lang sah er sie intensiv an, dann sagte er leise: »Ja, das wäre es.«
    Ihr Puls beschleunigte sich. Am liebsten hätte sie ihn geküsst, aber es gab noch so viel mehr zu besprechen. Sie brauchte endlich Antworten! »Wie hast du dir Einlass ins London Dungeon verschafft?«
    »Womit wir wieder beim illegalen Eindringen sind.« Murrend klappte er den Kragen seiner Jacke hoch.
    »Sag schon!« Sie steckte ihre Faust in die Manteltasche, um nicht gegen seine Schulter zu boxen. »Lass uns endlich alle Karten auf den Tisch legen.«
    »Manchmal ist die Wahrheit so einfach, vielleicht enttäuscht sie dich sogar«, sagte er sarkastisch. »Ich arbeite als freiberuflicher Werbetexter und Web-Designer und mir wurde schon der eine oder andere Auftrag für das Gruselkabinett erteilt. Dabei freundete ich mich mit dem Manager an. Josh war so freundlich, mir seinen Generalschlüssel für eine Nacht zu

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