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Mensch ohne Hund: Roman (German Edition)

Mensch ohne Hund: Roman (German Edition)

Titel: Mensch ohne Hund: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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die dritte (und letzte?) längere Beziehung in seinem Leben ein.
    Paula stammte aus England und war genau wie Walter eine Art Flüchtling. Sie war vor ihrem brutalen Alkoholiker-Ehemann in Birmingham geflohen, lebte seit zwei Monaten in Sydney, als Walter sie kennen lernte, und wohnte vorübergehend zur Untermiete bei ihrer Schwester und deren Mann, die beide Ärzte waren. Mit sich aus England hatte sie ihre Tochter gebracht, Judith, viereinhalb Jahre alt. Paula, Judith und Walter zogen im Mai 2000 zusammen, nachdem sie einander noch nicht einmal ein halbes Jahr kannten. Gleichzeitig zogen sie auf die andere Seite des riesigen Kontinents und schlugen ihre Zelte in Perth auf.
    Er liebte sie. Es war nicht klar, wie es sich mit Madeleine und Seikka verhalten hatte, aber im Nachhinein konnte er zumindest schwören, dass er Paula geliebt hatte. Sie besaß genau dieses sanfte, verzeihende Gemüt, das eine Frau haben musste, wollte sie sechs Jahre lang mit einem Alkoholiker leben, und Walter verstand es, dieses Gemüt nicht zu missbrauchen. Es schien, als wüchsen sie gemeinsam, außerdem war sie schön. Und das besonders für eine Engländerin, ja, Paula hatte er geliebt.
    Judith auch. Seine eigene Tochter Lena-Sofie, die fünf Jahre alt war, als er Paula kennen lernte, hatte er seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen. Seikka schickte ihm jeden zweiten oder dritten Monat eine Email, die er freundlich beantwortete, und er hatte zwei Fotos in seiner Brieftasche. In gewisser Weise wurde Judith natürlich eine Art Ersatz und Trost.
    Das hätte Dauer haben können, dachte Walter und stellte die Espressomaschine an. Mit Paula und Judith hätte es Dauer haben können.
    Sein dritter (und letzter?) ernsthafter Versuch, mit einer Frau zusammenzuleben, war auch nicht an seinem Unvermögen gescheitert. Ganz im Gegenteil, es war ein zweischneidiges Schwert von boshaftem, jähem Tod und boshafter, jäher Religiosität, die Paula und Judith dazu gebracht hatten, ihn zu verlassen. Eine schreckliche Häufung unglücklicher Umstände genau genommen. Im April 2003, nach drei glücklichen Jahren also (und genauso pflegte er sie zu bezeichnen, mit diesen Worten und in Versalien: MEINE GLÜCKLICHEN JAHRE), kam die Nachricht aus England, dass Paulas Vater von einem Fernlastzug überfahren worden und gestorben war. Zusammen mit ihrer Schwester und Judith fuhr Paula zurück nach Birmingham, um an der Beerdigung teilzunehmen und ihrer Mutter für ein paar Wochen eine Stütze zu sein. Walter erwartete sie am 28. April zurück. Dann erwartete er sie am 5. Mai, danach am 12. Am 11. kam stattdessen eine lange E-Mail, in der Paula das Unglaubliche zu erklären versuchte, was geschehen war: dass der frühere Frauenmisshandler und Trinker zum Glauben gefunden und sich in einen verantwortungsvollen und guten Menschen verwandelt hatte. Geoffrey war schließlich auch Judiths richtiger Vater, und sie hatte während der Wochen, die sie in ihrem alten Vaterland verbracht hatte, ihre Gefühle für ihn wiederentdeckt. Außerdem war ihre Mutter nach dem plötzlichen Dahinscheiden des Vaters zusammengebrochen, es war nicht in Ordnung, sie jetzt allein ihrem Schicksal zu überlassen.
    Walter kündigte bei der Computerfirma, bei der er die letzten achtzehn Monate gearbeitet hatte, reiste quer über den Kontinent und verbrachte ein gutes halbes Jahr am Manly Beach vor Sydney. Als der antipodische Sommer in den Herbst überzugehen drohte, flog er wieder zurück nach Schweden. Er landete am 15. März 2004 auf dem Flughafen Arlanda, rief seine jüngere Schwester an und fragte, ob er bei ihr wohnen könne.
    »Warum rufst du nicht Ebba an?«, wollte Kristina wissen.
    »Sei nicht dumm«, erwiderte Walter.
    »Wie lange?«
    »Nur bis ich eine eigene Wohnung gefunden habe. Höchstens ein paar Wochen.«
    »Dir ist doch klar, dass ich bald ein Kind kriege?«
    »Wenn es für dich zu umständlich ist, werde ich schon etwas anderes finden.«
    »Schon in Ordnung, du verfluchter Wirrkopf«, sagte Kristina.
     
    Er wohnte bei Kristina und Jakob (und Kelvin, der in der ersten Woche im Mai geboren wurde) in ihrem Haus in Gamla Enskede bis Mitte Juni, dann konnte er in eine untervermietete Zweizimmerwohnung in Kungsholmen ziehen, in der er immer noch wohnte. Er begann, als Barkeeper in einer angesagten Kneipe in der gleichen Gegend zu arbeiten, und dachte, dass sein Leben mit dem Schilf im Wind zu vergleichen war.
    Oder mit einem Insekt vor einer Petroleumlampe. Kommt nahe heran, wird

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