Mensch und Hund - ein starkes Team
verhaltensrelevante Wahrnehmungen, sondern nur diejenigen, die es sich lohnt, kognitiv zu verarbeiten und der Orientierung dienen. Wahrnehmung – in diesem Sinn – ermöglicht sinnvolles Handeln und, bei uns Menschen, den Aufbau von mentalen Modellen der Welt und dadurch folgt auch planerisches Denken.
Schulen Sie Ihre Wahrnehmung!
Am Anfang eines Denkprozesses steht die Wahrnehmung. Gerade diese Wahrnehmung sollten Sie in Zukunft überprüfen und optimieren.
Wie war/ist das Verhalten meines Hundes genau?
Alles, was Sie wahrnehmen, wird in Ihrem Gehirn verarbeitet und mit vorhandenen Erfahrungen abgeglichen. Daraus resultiert dann Ihr Glaube – wie Sie meinen, dass die Situation verlaufen wird.
Auf Grund Ihrer Erfahrungen im Umgang mit dem Hund haben Sie bei bestimmten Situationen eine innere Erwartungshaltung. Sie spüren (oder glauben zu wissen) wie eine Situation – beispielsweise aufgrund der vorhandenen Erfahrungen mit dem eigenen Hund und seinem Verhalten – ablaufen wird. Das gilt im guten oder im schlechten Sinn. Mit diesem Glauben entsteht direkt Ihr Gefühl und daraus resultiert Ihre Handlung.
Nehmen wir an, Sie sind nun in dem Glauben, dass Ihr Hund gleich wieder kräftig an der Leine ziehen und bellen wird. Was machen Sie in Erwartung dieses Verhaltens? Genau, Sie nehmen die Leine kürzer. Und: Die Reaktion des Hundes wird (wie erwartet) die gleiche sein wie immer: Er wird an der Leine ziehen und bellen, da alleine schon Ihre Handlung und der vorangegangene Denkprozess sich auf den Hund überträgt.
Gedanken neu denken – schwierig, aber möglich!
In der Psychologie geht man davon aus, dass die menschliche Psyche auf verschiedenen „Ebenen“ abgelegt ist. Die beiden wichtigsten sind das Bewusstsein und das Unbewusstsein. Als das Unbewusste wird jener Bereich der menschlichen Psyche bezeichnet, der zwar nicht direkt zugänglich ist, jedoch trotzdem einen enormen Einfluss auf das Denken, Fühlen und Handeln hat.
Dieses Unterbewusstsein spricht durch Gestik, Mimik und Körperhaltung eine „eindeutige Sprache“: Während ein Mensch rund 100 Worte spricht, sendet sein Körper rund 7000 (oft widersprüchliche) Signale an sein Gegenüber. Und je nach Sensibilität werden diese Informationen vom Gegenüber unbewusst wahrgenommen – und bewertet. Diese Signale sagen unter anderem viel über Authentizität, Auftreten, Sicherheit aus. Und diese Signale kann der Mensch direkt mit seinen Gedanken steuern und beeinflussen. Hier liegt auch der Vorteil für alle Hundebesitzer. Der Hund spürt schon kleinste Unsicherheiten. Wenn man hier ansetzt und sich die „richtigen Gedanken, Bilder und Gefühle“ wortwörtlich in den Kopf setzt, erreicht man leichter die gewünschte Veränderung beim Hund. Wichtig zu beachten ist, dass jahrelang ritualisiertes Verhalten nicht von heute auf morgen „weggedacht“ werden kann. Hierfür braucht man ebenso Übung wie eine korrekte und kompetente Anleitung. Kleiner Tipp: Formulieren Sie Ihre „Botschaften“ ans Unterbewusstsein stets positiv. Das Wort NICHT versteht es nämlich „nicht“. Es muss alles so formuliert und visualisiert sein, wie es effektiv später sein soll, ohne Verneinungen.
Der Auslöser für das Verhalten Ihres Hundes basiert auf seiner Lernerfahrung. Da „ticken“ Menschen und Hunde nun mal gleich. Demnach ist es auch logisch, dass der Glaube, die Gefühle und Handlungen, je öfter diese durch ähnliche Situationen ablaufen bzw. abgerufen werden, sich immer mehr festigen. Auch Hunde sind „Gewohnheitstiere“. Trotz allem ist eine Änderung und Optimierung dieses Denk- und Handlungsprozesses möglich – und das anzustoßen liegt allein in Ihrer Hand.
Stellen Sie sich diese Situation mit Ihrem Hund vor: „Zieh nicht an der Leine!“
Welches Bild entsteht nun spontan in Ihrem Kopf? Genau – Ihr Hund zieht an der Leine. Alleine mit diesem Gedanken vermehrt sich schon die Chance, dass Ihr Hund weiterhin ziehen wird, da durch Ihren Gedanken Ihr Körper gesteuert wird und Sie eine ganz andere Körperspannung haben.
Wie wäre es nun mit diesem Bild im Kopf: „Mein Hund geht entspannt an lockerer Leine!“ Dieses Bild fühlt sich doch viel besser an, nämlich so wie Sie es wirklich wollen.
Nun setzen Sie sich für die Optimierung Ihres Denkens die „richtigen Bilder“ in Ihren Kopf (also wie die Situation optimal für Sie und Ihren Hund ablaufen sollte). Zusätzlich
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