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0710 - Der Freund des Satans

0710 - Der Freund des Satans

Titel: 0710 - Der Freund des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es war leicht, in die Garage zu gelangen. Es mußte nur das Tor offen stehen, zu dem eine gewundene Zufahrt hinführte. Wer im Haus wohnte und seinen Wagen in der Tiefgarage abstellte, der besaß auch einen Schlüssel für das Tor. Er mußte ihn in ein Schloß stecken, das am Beginn der Einfahrt in eine Säule montiert war.
    Noch war das Tor geschlossen, und Sadre wollte sich auch nicht davorstellen. Er hockte neben einem der großen Abfallcontainer. Von dort aus konnte er auf die Zufahrt schauen, die als graues Band dem Eingang entgegenführte.
    Es dauerte eine Weile, und Sadre konnte sich Gedanken darüber machen, wen er umbringen sollte.
    Es war ein Polizist, ein Geisterjäger namens John Sinclair, und der Teufel persönlich hatte Sadre den Mordauftrag gegeben. Aber dabei sollte es nicht bleiben, denn auch eine zweite Person sollte zur Hölle fahren, wenn es nach dem Teufel ging.
    Und diese zweite Person war ein Kind.
    Mehr hatte er nicht gesagt, aber er hatte genau Bescheid gewußt und wieder andere vorgeschickt, als sich selbst in die Sache hineinzuhängen. Das war eben nicht die Art des Teufels, viel selbst zu machen. Er verteilte die Aufgaben und schien zudem vor diesem Sinclair einen gewissen Respekt zu haben.
    Sadre kannte Sinclair nicht persönlich. Bisher hatte er nur von ihm gehört, aber er vertraute voll und ganz auf seine Kraft. Wer ihn als menschliches Raubtier beschrieb, hätte ihm durchaus ein Kompliment gemacht, denn nichts anders war er.
    Irgendwo war er auch schlimmer als ein Raubtier. Da glich er mehr einem Roboter, einer Kampfmaschine, die, einmal angestellt, nicht mehr aufhören konnte.
    Sadre zählte nicht zu den großen Menschen. Er war eher klein, aber sehr schnell. Sein Körper schien einzig und allein aus Muskeln zu bestehen. Wenn er ging, dann federte er, dann war kaum ein Geräusch zu hören. Jemand hatte ihm vor Jahren mal den Namen ›Der killende Schatten‹ verpaßt.
    Das traf den Nagel auf den Kopf.
    Und noch eine Eigenschaft zeichnete ihn aus. Sadre besaß eine ungeheure Geduld. Wenn er einmal auf ein Opfer fixiert war, gab es nichts, was ihn davon abhalten konnte, es zu vernichten. Da machte es ihm nichts aus, Stunden zu warten, wenn es sein mußte, sogar einen ganzen Tag oder eine Nacht.
    Und seinem Chef Li Choung war er treu ergeben. Für diesen Mann würde er bedenkenlos in den Tod gehen, das wußte der alte Chinese und Triadenboß auch. Er vertraute dem Killer mehr als seiner eigenen Familie, speziell seinem Sohn.
    Es stank hinter den Abfalltonnen. Das Metall hatte sich unter den Strahlen der Sonne erwärmt. Es war nichts für empfindliche Hände, und Sadre spürte die Hitze ebenfalls.
    Fliegen umsummten die Container. Sie waren dick und fett. Ihre Flügel schillerten in dunklen Farben. Hin und wieder schlug Sadre einige von ihnen tot. Er tat dies mit gelassenen, aber blitzschnellen Bewegungen, und so handelte er auch, wenn er einen Menschen erledigen wollte. Zwischen ihm und einer Fliege machte er keinen Unterschied.
    Seiner Schätzung nach hatte er schon mehr als zwanzig Minuten gewartet, und noch immer war kein Wagen erschienen, dessen Fahrer in die Garage wollte.
    Das lange Warten machte Sadre nichts aus, seiner Ansicht nach wartete er nur am falschen Platz. Er wäre jetzt schon gern im Haus gewesen, um sich dort einen Platz auszusuchen.
    Wenig später hörte er den Wagen. Es war ein dunkler Fiat, der von der Säule gestoppt wurde. Eine Seitenscheibe bewegte sich nach unten. Der Fahrer steckte den Schlüssel in das Schloß.
    Eine Drehung reichte aus. Der Mann zog den Schlüssel wieder zurück, ließ sein Fahrzeug langsam anrollen und konnte sehen, wie vor ihm das Tor zur Tiefgarage in die Höhe schwang.
    Aber auch Sadre sah es.
    Er lächelte, als ihn der Wagen passierte und er blitzschnell seine Deckung verließ.
    Geduckt lief er hinter dem Fahrzeug her. Niemand sollte ihn so leicht sehen können, auch der Fahrer nicht, wenn er in den Innenspiegel schaute, denn Sadre hielt sich genau im toten Winkel.
    Zugleich mit dem Fiat erreichte er die Garage. Er schmeckte die alte, stinkende, verbrauchte Luft, er sah den etwas welligen Betonuntergrund und auch die Säulen, die sich wie abgestorbene, tote Arme in die Höhe reckten.
    Es gab genügend Lücken, Gassen und Parktaschen, die ihm Deckung bieten konnten.
    Der Fahrer merkte nichts, denn Sadre stand bereits hinter der ersten Säule.
    Das Tor bewegte sich mit knarrenden Geräuschen, als es langsam wieder zuschwang.
    Die

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