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Mensch und Hund - ein starkes Team

Mensch und Hund - ein starkes Team

Titel: Mensch und Hund - ein starkes Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Yvonne; Braun Adler
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wahrnehmen. Und: Hunde „schmecken“ Gerüche auch über das Jacobsonsche Organ (Vomeronasalorgan), das sich im Gaumen befindet. Dieses transportiert die aufgenommene Information sofort an das Limbische System, auch umgangssprachlich unser „Gefühlsgehirn“ genannt. Schnüffeln liefert dem Hund nicht nur Informationen über seine Umgebung, sondern auch über seine Artgenossen, sei es durch direktes Beschnüffeln des anderen oder aber das indirekte Riechen an Markierungen und Hinterlassenschaften. Die Hunde können so „Steckbriefe“ und Mitteilungen hinterlassen. Außerdem können sie gewisse Gemütslagen des Menschen „erschnüffeln“, denn Angst, Stress, Nervosität etc. verändern die Ausdünstung und den Geruch unseres Körpers. Ja, sie können sogar als Diabetes-Suchhund eingesetzt werden und zeigen dem Halter an, wann er sein Insulin nehmen muss, oder auch als Krebsspürhund, um kleinste Tumore im Körper zu orten.
     
    Deshalb:
    Nasenarbeit ist anstrengend: Die Nase des Hundes ist hoch entwickelt und benötigt für den Einsatz die meiste Energie von allen Sinnesorganen. Vorsicht, dass der Hund sich nicht überanstrengt!
     
    Nasenarbeit ist befriedigend: Hunde lieben es, ihre Nase gebrauchen und einsetzen zu können, die Welt in der sie leben zu entdecken und zu erforschen, Spuren zu finden und zu verfolgen. Gleichzeitig macht es auch uns Menschen Spaß, weil es immer wieder erstaunlich und faszinierend ist, wie gut unsere Hunde darin sind.
Trainings-Tipp

Legen Sie mit einem Lieblingsleckerli „Riechspuren“ (mit dem Leckerli den Boden markieren) und verstecken Sie es anschließend. Natürlich darf der Hund dabei nicht zusehen. Lassen Sie den Hund dann an Ihren Händen schnüffeln und setzen Sie ihn mit dem „Such“-Kommando auf die Fährte. Achten Sie hier darauf, dass das „Such“ angenehm und weich gesprochen wird. Denn Leistungsdruck beim Aufbau einer Übung ist sehr kontraproduktiv! Lassen Sie Ihren Hund mit der Nase „arbeiten“ und sollten Sie merken, dass er das Lieblingsleckerli nicht gleich findet und aufgeben würde, dann helfen Sie nach, sodass er es auf alle Fälle findet. Dies ist zusätzlich ein Indikator für Sie, dass Sie die Übung zu Beginn einfacher gestalten müssen.
 
Zu Beginn reicht es, ein bis zwei Leckerli zu finden und erst mit der Erfahrung Ihres Hundes sollten Anzahl und Schwierigkeitsgrad gesteigert werden.
    Schmecken ist nicht ihre Stärke
     
    Der Geschmackssinn des Hundes ist gegenüber dem des Menschen eher weniger gut entwickelt. Ein Hund besitzt weniger Geschmacksknospen als der Mensch. Die Regionen der Geschmackswahrnehmung sind anders als beim Menschen gegliedert. Die Rezeptoren, die Fleisch anzeigen, sind beispielsweise auf der ganzen Zunge verteilt. Allerdings unterscheidet sich der Geschmack des Hundes oft wesentlich von dem des Menschen – etwas, was jeder Hundehalter kennt, dessen Hund sich auf Aas oder Pansen stürzt!
     
    Außerdem arbeitet der Geschmackssinn eng mit dem Geruchssinn des Hundes zusammen. Meist riecht der Hund erst an der Nahrung, bevor er diese kostet. Oftmals passt der Spruch: „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht!“. Bei Hunden, welche in der Sozialisierungsphase nicht einige verschiedenste Futterarten und Leckerchen probiert haben, kann es vorkommen, dass sie diese ihr ganzes Leben nicht fressen. Durch Nachahmungslernen von Artgenossen kann hier manchmal nachgeholfen werden. Frei nach dem Motto, wenn es meiner besten Freundin schmeckt, kann es ja nicht so schlecht sein. Zu beachten ist, dass das „Geschmacksvermeidelernen“ nachhaltige Lernerfahrung mit sich bringt. Beispielsweise kann es passieren, dass Sie Ihrem Hund Fisch füttern, wenn er zufällig eine Magenverstimmung hat und darauf erbrechen muss. Danach kann es sein, dass Ihr Hund von da an keinen Fisch mehr fressen mag. Ist doch logisch, denn in der Natur kann sich kein Tier erlauben, ungenießbare Nahrungsmittel wie Beeren mehrmals zu fressen und immer wieder daraufhin zu erbrechen.

    In die Gefühlswelt „vortasten“
     
    Wenn wir nun näher den Tastsinn beleuchten, so ist es bei Hunden anders. Sie haben keine Hände, um alles zu ertasten, dies machen Sie mit ihrem Maul, auch ihren Barthaaren und auch ihren Pfoten (wenn auch anders genutzt). Der Hund hat mehrere Tastorgane. So dienen die Tasthaare (Vibrissen) an den Lefzen, die Augenbrauen, die Ohren und die Beinaußenseiten als Orientierungshilfen im Dunkeln oder an engen Stellen. Bei vielen Rassen

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