Mensch und Hund - ein starkes Team
Hundeaugen, fürs Ballspielen ernten wir ein freudiges Bellen. Ist der Hund auf dieser Welt, um uns zu gefallen? Wir schenken ihm Aufmerksamkeit, Pflege und Liebe – und bekommen im Austausch einen treuen Weggefährten.
So weit – so einfach – so falsch. Nicht grundsätzlich, sondern im Detail betrachtet: Denn Hunde geben oft viel mehr, als sie von uns bekommen. Hier geht es nämlich einmal nicht um die schlichte Belohnung, sondern um den perfekten Ausgleich. Bei genauer Betrachtung ist das nämlich ein klein wenig komplizierter.
Wo das Glück wohnt
Wer ist der wichtigste Mensch in Ihrem Leben? Wer oder was macht Sie glücklich? Zwei Fragen, über die es sich nachzudenken lohnt. Wer jetzt in langes Grübeln verfällt, das eine gegen das andere abwägt, der ist garantiert schon auf dem Holzweg. Die Antwort auf beide Fragen ist nämlich dieselbe – das Glück wohnt in jedem Menschen selbst. Der Volksmund sagt: Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied. Eine simple Wahrheit, die man nur allzu oft vergisst.
Oder was hat das alles mit dem Hund an unserer Seite zu tun?
Wir leben in einer bipolaren Welt: Es gibt hell und dunkel, schwarz und weiß, gut und böse... etc. Wir Menschen neigen dazu, alles zu bewerten (gut/schlecht-Schema). Tatsache ist, dass wir aus unserer jetzigen Sichtweise – mit den Inputs aus der Vergangenheit und unseren Konditionierungen und Gewohnheiten – Situationen und Dinge bewerten. Meist sind wir mit negativen Bewertungen schneller zur Hand als mit positiven – und nur manchmal revidieren wir nachträglich das vorschnelle Urteil. Die Bewertungen beginnen bei uns selbst.
Wir bewerten unseren Körper, unseren Geist – ja sogar unsere Seele. Die Bewertungen gehen dann nahtlos in unserem Umfeld weiter. Besonders in unserem direkten Umfeld, bei der Familie, bei unserem Hund, sind wir geneigt vorschnell zu urteilen. Wir neigen dazu, alles und immer zu bewerten.
Nun kommt vielleicht ganz unverhofft unser Hund um die Ecke und schmust sich an unser Bein. Er will uns nah sein, fordert Nähe und Zuwendung ein. Und was machen wir Menschen? Oft denken wir dann: Schau, der hat sicher was angestellt, wenn er sich so an mich „anschmust“. Und über die Bewertung allein können wir die spontane Liebesbekundung gar nicht mehr richtig genießen.
Was wäre so schlimm daran, wenn wir denken: Das habe ich mir verdient!
Sich selbst wertschätzen
Doch sehen wir uns das Thema „Bewertungen“ noch mal genauer an: Um Geben und Nehmen in Ausgleich bringen zu können und vor allem langfristig erfolgreich und zufrieden zu sein, ist es wichtig, zuerst bei sich selbst zu beginnen. Ein leicht nachvollziehbares Szenario ist Stress versus Ruhe: Wer seinem Körper Höchstleistungen abverlangt, muss dem Körper Phasen der Ruhe und des Ausgleichs bieten. Je nachdem, in welcher Weise man den Körper fordert, braucht er im Ausgleich Bewegung und/oder Ruhe, auf alle Fälle aber eine ausreichend gesunde Ernährung und genügend (erholsamen) Schlaf.
Doch damit allein ist es natürlich nicht getan, denn was nutzt das beste körperliche Ausgleichsprogramm, wenn der Kopf nicht zur Ruhe kommt? Wer viele Sorgen hat, muss sich mit positiven Gedanken und Erlebnissen „frei denken“, darf nicht nur die Probleme sehen, sondern auch für Lösungen offen sein.
Denn wenn Körper und Geist im Einklang und im Ausgleich durch Geben und Nehmen sind, kann auch die Seele Ruhe und Ausgleich finden.
Doch zurück zu unseren Vierbeinern: Wenn Ihr Hund das nächste Mal kommt und sich an Ihr Bein schmust, fragen Sie sich nicht, warum. Nehmen Sie das Geschenk der Wertschätzung an, OHNE es zu bewerten.
Was Hunde für uns tun
Wer tolerant ist und die Meinung/die Weltsicht anderer akzeptiert, wird im Gegenzug von anderen akzeptiert und toleriert! Dies bedeutet auch, dass wir lernen müssen, unsere Hunde und ihre Bedürfnisse zu akzeptieren. Natürlich gibt es Dinge in unserer heutigen Zeit, die Hunde nicht (mehr) ausleben dürfen. Beispielsweise können Hunde das Jagdverhalten nur sehr bedingt ausleben. Akzeptanz bedeutet nicht, dass wir nun alles unserem Hund durchgehen lassen. Wir haben gesellschaftliche Regeln wie Leinenzwang oder Maulkorb tragen, wo sich unsere Hunde der Gesellschaft anpassen müssen. Und gerade deshalb ist es so wichtig, dass Geben und Nehmen in Ausgleich gebracht wird – für ein harmonisches Miteinander. Gibt mir der Gesetzgeber vor, dass der Hund
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