Mensch und Hund - ein starkes Team
möchte.“
Wenn ein hündisches Verhalten schon gut eintrainiert wurde, ist natürlich auch der Prozess, es zu ändern, meist ein längerer. Das Bellen nur zu ignorieren wäre in diesem Fall ein wenig geeigneter Ansatz, da es für Hunde ein sogenanntes „selbstbelohnendes Verhalten“ ist und dabei unter anderem Endorphine (Glückshormone) ausgeschüttet werden. Aufgrund dieses belohnenden Nebeneffektes würde ein reines Ignorieren hier nicht zum gewünschten Erfolg führen.
Was für den Hund in vielen Fällen und langjährig zum Erfolg geführt hat, ändert er von sich aus nicht mehr, sofern dies nicht notwendig ist oder er keine neuen Strategien entwickeln muss, um an das gewünschte Ziel (Aufmerksamkeit, Futter, Streicheleinheiten etc.) zu kommen. Versuchen Sie, Ihren Hund ab sofort für alles, was er ohne zu bellen – also leise – tut, ausgiebig Beachtung und Belohnung zu schenken. Probieren Sie zu sehen, wann Ihr Hund raus möchte, bevor er zu bellen beginnt, und lassen Sie ihn dann hinaus.
Und: Denken Sie darüber nach, warum Ihr Hund so oft bellt. Was ist der Auslöser bzw. was möchte der Hund wohl damit erreichen? Versuchen Sie, sich in ihn hineinzuversetzen, was das Anliegen dahinter sein könnte. Durch die Beantwortung dieser Fragen können Sie erkennen, wie Sie durch Umgestaltung der Situationen für Ihren Hund das Bellen einfach reduzieren können, ohne ein vielleicht aufwändiges Training machen zu müssen.
Emotionale Begegnungen zwischen Hundebesitzern sind leider häufig zu beobachten, auf den jeweiligen Hund wirkt der so reagierende Besitzer jedoch unsouverän. Das verunsichert die Tiere, deshalb sollte man versuchen, die Reaktionsmöglichkeiten abzuschätzen.
Leider gibt es auch noch Situationen ohne gemeinsames Interesse, also wo der Angreifer nur darauf abzielt, als Sieger aus der Situation zu gehen oder den anderen schlecht zu machen. Hier gilt nur eines: Weichen Sie rhetorischen Angriffen aus und lassen Sie den Gegner ins Leere laufen.
Das Gesetz der Verteidigung
Das ICH streichen – das WIR denken. Auf dem Weg zum persönlichen Ziel bleiben Konflikte mit anderen nicht aus. Oft ist man dann versucht, sich stärker zu verteidigen als unbedingt notwendig. Machen Sie sich bewusst, dass Interessenskonflikte dazu dienen sollten, sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Deshalb: Immer schön sachlich bleiben und die Emotionen raus lassen. Wenn man das nämlich nicht macht, vergibt man die Chance auf eine dauerhafte Lösung. Das Allerwichtigste bei einer Konfrontation: Lassen Sie das Gegenüber sein Gesicht wahren! Nicht „zuschlagen“, sondern ausweichen und die Energie des Anderen nutzen – so gewinnt man.
Die Königsdisziplin: Den Gegner zum Partner machen
Wenn es gelingt, eine „Wir“-Basis zu schaffen – dann greift sich der Gegner automatisch selbst an, wenn er Sie angreifen will. Es erfordert allerdings viel Übung und Disziplin, die „Wir“-Basis nicht nur zu sprechen, sondern auch zu denken! Voraussetzung ist, dass die Situation „sachlich“ gelöst werden kann.
ABLAUF:
neutrale Haltung
Details nachfragen
Führung übernehmen durch Tun des anderen
gemeinsam partnern
Sicherlich ist es gerade in der Hundeerziehung schwieriger, die Emotion rauszuhalten, da ein Angriff gegen den eigenen Hund wie ein Angriff gegen die eigene Person wirkt. Es zahlt sich aber aus, sich darin zu üben, auf der Sachebene Dinge zu klären, mit der FDP-Strategie den Angreifer unter die eigene Führung zu bringen und eine gemeinsame Wir-Basis zu schaffen. Es kann sogar Spaß machen und der eigene Hund gewinnt automatisch mit Ihnen mit.
Zusätzlich schulen Sie Ihre Wahrnehmung, wenn Sie immer versuchen, auf der Sachebene zu bleiben und Details herauszufinden. Diese Schulung Ihrer Wahrnehmung hilft Ihnen ungemein in der Hundeausbildung. Sie sehen viele Dinge objektiver, auch das Verhalten Ihres eigenen Hundes. Sie lernen, keine Bewertungen abzugeben und können Verhalten besser analysieren. Auch wenn Ihr Hund ein Verhalten zeigt, dass von Ihnen weniger gewünscht wird, können Sie trotzdem sachlich bleiben, dies analysieren und vor allem nicht nachtragend sein.
Unsere Hunde können sehr gut damit umgehen, wenn sie etwas angestellt haben und man ihnen eine „Ansage“ macht. Also sich z.B. verständlicherweise ärgert und dies auch zum Ausdruck bringt. Natürlich sprechen wir hier davon, dass wir keinesfalls die Grenzen des respektvollen Umgangs
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