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Menschen einschätzen und überzeugen

Menschen einschätzen und überzeugen

Titel: Menschen einschätzen und überzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiziana Bruno , Gregor Adamczyk , Martina Gessner
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Konflikte und Krisen so gut wie vorprogrammiert. Sollte sich ein Konflikt oder eine Krise anbahnen, werden Ihre Kollegen, bevor sie es auf einer verbalen Ebene äußern, körpersprachliche Signale senden, die auf drohenden Ärger hindeuten oder die Bitte um „Hilfe“ signalisieren:
eingefallene, geschlossene Körperhaltung,
hängende Schultern und Arme,
nach vorne gesenkter Kopf,
sparsame Gestik und Mimik,
häufiges Stirnrunzeln.
    Wenn Sie diese Signale wahrnehmen, sprechen Sie Ihre Kollegen vorsichtig an und überprüfen Sie, ob Ihre Wahrnehmung richtig ist und ob Sie Ihre Unterstützung anbieten können. Wenn Ihr Kollege die Unterstützung akzeptiert, achten Sie darauf, dass
Sie eine konfrontative Sitzordnung vermeiden und sich nebeneinander oder über die Tischecke setzen, da diese Sitzordnung eine gemeinsame Perspektive schafft,
eine entspannte und aufmerksame Körperhaltung einnehmen und Sie zu ausladende Gesten vermeiden,
wahres Interesse zeigen, zuhören und Blickkontakt halten und eine warme Stimme benutzen.
    Wie Sie sich Kollegen „vom Leib“ halten
    Es gibt Arbeitskollegen, die immer etwas Spannendes zu berichten haben, gerade dann, wenn wir unsere Ruhe haben wollen oder uns gerne über andere Dinge unterhalten würden, als über das neue Auto des Chefs oder über den neuesten Misserfolg anderer Kollegen. Solche gut informierten Kollegen rücken einen richtig auf die „Pelle“.
    Der Herr auf dem linken Bild berichtet von etwas, wofür sich seine Kollegin nicht richtig begeistern kann. Sie fühlt sich sichtlich bedrängt. Wie entkommt sie dieser Bedrängnis? Einfach, aber verblüffend: Indem sie einen Schritt zur Seite tut und sich vor dem Kollegen aufrichtet (linkes Bild). Dadurch deutet sie körperlich an, dass sie Abstand gewinnen will. Die verschwörerische Gemeinschaft, die der Kollege herstellen wollte, wird dadurch aufgelöst, und es wird ihm schwer fallen, mit seiner Geschichte fortzufahren.

Bei Besprechungen
    Beispiel: Das Anliegen wieder nicht durchgesetzt
    Jeden Montagmorgen findet bei einem Automobilzulieferer der Jour fixe statt. Mitarbeiter und Vorgesetzte treffen sich, um die bevorstehende Woche zu besprechen. Herr Karl will heute einen Punkt ansprechen, der ihm sehr wichtig ist, er hat es sich fest vorgenommen. Nach und nach setzen sich alle und die Sitzung beginnt. Die Agenda wird abgearbeitet und nach 70 Minuten ist der Jour fixe zu Ende. Danach bilden sich kleine Gruppen, die zusammenstehen, bis alle in ihren Arbeitsräumen verschwinden. Herr Karl ist enttäuscht, denn er hat sein Anliegen nicht anbringen können.
    Die Wahrnehmung unsichtbarer Netze
    In den meisten Besprechungen geht es darum, dass alle Beteiligten ihre Interessen und Meinungen einbringen, sie den anderen gegenüber vertreten und danach gemeinsam einen Konsens finden. Jedem ist es selbst überlassen, wie gut er sich einbringt und sich den anderen gegenüber behauptet.
    Wichtig
    Gerade Besprechungen geben Ihnen aufschlussreiche Informationen über Beziehungs-Konstellationen. Hier erfahren Sie Wesentliches über die jeweilige Unternehmenskultur und darüber, wie Sie Ihren Standpunkt vertreten können.
    Worauf Sie vor der Besprechung achten
    Beobachten Sie: Wer steht mit wem zusammen? Wer spricht sehr lange mit wem? Wer begrüßt wen und auf welche Art und Weise? Wer scherzt mit wem? Jetzt wissen Sie
welche Mitarbeiter sich solidarisieren, indem sie ähnliche Körperhaltungen einnehmen,
wer sich eher aus dem Weg geht,
wer hohen Status und wer niedrigen Status besitzt,
wer Sie boykottieren könnte, wenn Sie etwas präsentieren – diese Person weicht Ihnen aus und hat keinen direkten Blickkontakt zu Ihnen. Sie wird sich während der Sitzung nie neben Sie setzen –,
wen Sie als Verbündeten einbinden sollten, um Ihr Interesse oder Ihre Aufgabe im Unternehmen durchzusetzen.
    Während der Besprechung
Betreten Sie den Besprechungsraum mit energischen, Raum greifenden Schritten. Passen Sie jedoch die Größe der Schritte Ihrer Statur an. Ein kleiner Mensch, der ganz große Schritte macht, wirkt verkrampft oder grotesk.
Ziehen Sie sich körpersprachlich nicht zurück, wenn Sie noch nicht an der Reihe waren oder wenn Ihre Argumente nicht ins Schwarze getroffen haben, z. B. indem Sie Ihre Arme verschränken und sich zurücklehnen.
Schauen Sie Ihren Kollegen in die Augen.
Sprechen Sie laut und deutlich. Sie haben etwas zu sagen und wollen Ihr Interesse kundtun.
Wenn niemand auf Ihrer Seite ist, können Sie nicht darauf warten,

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