Menschen einschätzen und überzeugen
abschrecken.
Lösen Sie Ihre konfrontative Haltung hinter dem Tisch auf, indem Sie sich Ihrem Gesprächspartner seitlich zuwenden oder setzen Sie sich zu ihm, über die Ecke schräg nebeneinander.
Überprüfen Sie, ob Sie Ihr Büro nicht neu gestalten könnten und z. B. neben Ihren Schreibtisch einen kleinen runden Tisch für Besprechungen aufstellen könnten oder eine Art Konferenzkreis aus frei stehenden Stühlen einrichten können. Es gibt mittlerweile Spezialisten, die die Innenarchitektur der Büros auch unter dem körpersprachlichen Aspekt gestalten.
Zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern
Beispiel: Der unverstandene Mitarbeiter
Frau Kalhammer, seit einigen Jahren Abteilungsleiterin im Bereich Produktion, führt jedes Jahr mit ihren Mitarbeitern ein Zielvereinbarungs- und Zielauswertungsgespräch. Seit sechs Monaten hat sie einen neuen Mitarbeiter, Herrn Sinz, dessen introvertierte und schüchterne Art sie nur schwer verstehen kann. DerMitarbeiter sitzt wie in einem Verhör im Büro seiner Chefin und wird von Minute zu Minute kleiner. Er wirkt auf Frau Kalhammer, als hätte er keine Motivation, irgendein Ziel zu vereinbaren. Frau Kalhammer wird sichtlich ungeduldig und gereizt.
Was ist passiert? Da Frau Kalhammer eine energische und fröhliche Person ist und schon immer Probleme mit introvertierten Mitarbeitern hatte, kann sie Herrn Sinz nicht gut unterstützen. Die Vorstellung, dass ihr Mitarbeiter ganz andere Bedürfnisse hat, als sie selbst, fällt ihr schwer. Eigentlich hatte sich Herr Sinz Ziele vorgenommen, die er vereinbaren wollte, doch er fühlte sich in der Gegenwart von Frau Kalhammer nicht wohl. Hätte sie seine Körpersignale frühzeitig während des Gesprächs wahrgenommen, hätte sie entsprechend reagieren können.
Was können Sie als Vorgesetzter tun?
Achten Sie auf eine nicht-konfrontative Sitzordnung, wenn Sie Vertrauen schaffen wollen. Diese konfrontative Sitzhaltung am Tisch ist kaum dazu geeignet, um während eines Mitarbeitergesprächs Vertrauen aufzubauen.
Das Sitzen über die Tischecke hingegen schafft eine angenehme Atmosphäre. Durch eine aufgeschlossene Körperhaltung, die Offenheit und Aufmerksamkeit vermittelt, können Sie eine gute Basis für das Gespräch schaffen. Dadurch geben Sie dem Mitarbeitergespräch eine positive Richtung. Nehmen Sie eine offene, Aufmerksamkeit signalisierende Körperhaltung ein. Nehmen Sie, falls nötig, einen tieferen Status ein, damit laden Sie den Mitarbeiter ein, sich mitzuteilen.
Als Führungskraft ist es wichtig, dass Sie auf die unterschiedlichen Mitarbeiter eingehen können. Finden Sie heraus, was den Mitarbeiter wirklich bewegt. Zu welchem Zeitpunkt verändert er z. B. seine Körperhaltung, zu welchem Körpertyp gehört er? Und natürlich: Begeistern Sie Ihre Mitarbeiter durch Ihre eigene innere und äußere Haltung.
Wichtig
Die wichtigsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches und positives Gespräch schaffen Sie, wenn Sie zu dem Mitarbeiter eine Beziehung aufbauen, Vertrauen schaffen und ihm Sicherheit geben.
Als Mitarbeiter einen guten Stand haben
Beispiel: Vorsicht, der Chef kommt
Herr Wiesner, Buchhalter, ist sehr gewissenhaft und zuverlässig. Doch jedes Mal, wenn er seiner Chefin zufällig begegnet, versucht er, nicht aufzufallen. Er zieht seine Schultern hoch und blickt von unten nach oben. Die Begegnung ist auch für seine Chefin unangenehm. Manchmal überlegt sie, ob Herr Wiesner etwas zu verstecken hat. Herr Wiesner wundert sich, dass seine Chefin ihn so kritisch beobachtet.
Herr Wiesner macht sich förmlich klein (linkes Bild), sobald er seiner Chefin begegnet, und nimmt sofort den Tiefstatus ein. Er denkt, bevor er etwas Falsches sagt, sagt er lieber gar nichts. Eine direkte und offene Begegnung zwischen den beiden ist kaum möglich.
Was Sie tun können
Wenn Sie Ihrem Vorgesetzten begegnen, richten Sie sich bewusst auf und nehmen Sie eine aufrechte Haltung ein (rechtes Bild). Versuchen Sie zu lächeln – und denken Sie daran: Sie müssen in diesem Moment nichts beweisen. Halten Sie Blickkontakt und signalisieren Sie die Bereitschaft für ein Gespräch. Der Vorgesetzte spricht gerne mit Ihnen, wenn Sie mit Ihrer Körperhaltung „Interesse“ signalisieren.
Unter Kollegen
Beispiel: Neu im Team
Frau Ritter ist in ein neues Projektteam gekommen, das an der Einführung einer neuen Software arbeitet. Sie ist erst seit Kurzem im Unternehmen und kennt noch nicht viele Kollegen. Sie ist unsicher und weiß nicht, wie
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