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0626 - Dracula II ist wieder da

0626 - Dracula II ist wieder da

Titel: 0626 - Dracula II ist wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Winter war zurückgekehrt oder erst gekommen. Für den Monat Februar nichts Ungewöhnliches, für Suko und mich allerdings mehr als ärgerlich, denn der heftige Regen war mit nassem Schnee vermischt und hämmerte gegen unsere Gesichter, als wir den Wagen verlassen hatten. Die Hütte stand nicht weit entfernt. Ein Kranz von Nadelbäumen umgab sie. Dahinter begann eine weite, mit Büschen und Krüppelgehölz bewachsene Fläche, die bereits zum Moor gehörte.
    Wer immer die Hütte gebaut haben mochte, für Rick Morley war sie der ideale Unterschlupf, nur hatte er nicht damit gerechnet, daß er so schnell gefunden wurde.
    Hinter den kleinen, quadratischen Fenstern schimmerte schwacher Lichtschein, durch den hin und wieder ein Umriß geisterte, immer dann, wenn Morley seinen Standort wechselte.
    Suko und ich trauten uns nicht näher an die Hütte heran, wir nahmen sie auch nicht in die Zange, denn irgend etwas hielt uns davon ab oder störte uns.
    War es ein Gefühl, eine Warnung, die unser Unterbewußtsein empfangen hatte?
    »Was meinst du, John?«
    »Das gleiche.«
    »Also warten.«
    Ich duckte mich tiefer, weil der Wind die Fichtenzweige sehr heftig bewegte und kalte Wassertropfen in mein Gesicht schleuderte.
    »Mich stört etwas, ich weiß nur nicht, was es ist.«
    Suko drehte mir seinen Kopf zu. Auch seine Haut glänzte naß.
    Dann hörte ich ihn leise lachen. »Ich kann mir gut vorstellen, was es ist, Alter. Es liegt an den Informationen, finde ich. Man hat uns einfach zu wenig gegeben. Was wissen wir denn?«
    »Daß Morley eine Frau mit mehr als zwanzig Messerstichen umgebracht hat. Das ist immerhin außergewöhnlich, wenn ich es einmal verharmlosend sagen darf.«
    »Stimmt. Und was wissen wir noch?«
    »Daß wir Morley fast haben.«
    »Sehr schön. Noch mehr?«
    Ich schüttelte unwillig den Kopf. »Was bist du so komisch, Suko? Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst?«
    »Ich denke an Sir James.«
    »Weshalb denn?«
    »John, bitte, ich hoffe nur, daß dein Gehirn durch die letzten Fälle nicht gelitten hat. Kannst du dich daran erinnern, daß uns Sir James zu einem Fall schon einmal so wenige Informationen mit auf die Reise gegeben hat?«
    »Sehr viele waren es nie.«
    »Da hast du recht, aber sie sind auch niemals derart spärlich eingetroffen.«
    »Genauer.«
    Suko wischte Wasser von seiner Stirn. Es war über den Rand der Kapuze gelaufen. »Wir wissen, daß dieser Morley seine Freundin oder seine Bekannte mit mehr als zwanzig Messerstichen umgebracht hat. Aber Sir James hat den Namen des Opfers verschwiegen.«
    Ich überlegte. »Stimmt, aber war das wichtig?«
    »Meiner Ansicht nach schon. Jedenfalls haben wir bisher immer die Namen gesagt bekommen und auch gewisse Hintergründe. Das ist hierbei nicht der Fall gewesen. Ich habe den Eindruck, als würde mehr auf uns zukommen, als nur dieser eine Mord, mag er auch noch so furchtbar gewesen sein. Okay, ich habe keine Beweise, aber ich möchte mich doch an gewisse Tatsachen halten.«
    Sukos Erklärungen hatten mich mißtrauisch gemacht. Dennoch sah ich die Lage anders als er. »Wenn wir ihn haben, können wir ihn fragen. Es wird sich dann herausstellen, wer recht hatte.«
    »Ich, John!«
    »Mal sehen.«
    Der Schatten bewegte sich noch immer. Wir hatten den Rover, mir war ein neues Fahrzeug gegeben worden, weil das andere nur noch Schrottwert besaß, so geparkt, daß er vom Haus aus nicht entdeckt werden konnte. Eigentlich war alles okay, wir hätten die Hütte stürmen können, aber wir taten es nicht.
    Was auch gut war.
    Urplötzlich brach die Hölle los. Wir hatten noch das Klirren der Scheibe gehört, dann begann Morley zu feuern.
    Er schoß mit der MPi, schwenkte die Waffe und sorgte dafür, daß die Kugeln ein gewisses Gebiet bestreichen konnten. Dieses verdammte Geräusch übertönte das Rauschen des Regens, das scharfe Wehen des Windes, wobei uns nichts anderes übrigblieb, als in Deckung zu tauchen.
    Ich schleuderte mich in die Tannen hinein, deren untere Zweige mich fast noch auffingen und nachwippten, als ich auf sie rutschte und auf dem feuchten Boden liegenblieb, darauf hoffend, von keiner Kugel erwischt zu werden.
    In einer Feuerpause hörten wir Morleys Stimme. »Ihr verdammten Schweine kriegt mich nicht. Nichts werdet ihr von mir zu sehen bekommen. Nur die Kugeln.«
    Suko huschte davon. Ohne daß wir uns abgesprochen hatten, wußte ich, was mein Freund vorhatte. Er wollte einen Bogen schlagen, um an die Rückseite des Hauses zu gelangen.
    Auch

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