Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
Vom Netzwerk:
anderen und alle zugleich, und nach ihnen verschwanden die Sternenflugzeuge. Draußen tobte der merkwürdigste aller Stürme, noch vor kurzem hatten wir uns nicht einmal vorstellen können, daß er möglich sei, ein Sturm der nichteuklidischen Metrik.
    Die wohlgeordnete Halbsphäre der grünen Lichter wurde hinweggeschwemmt, Sternenflugzeug trudelte auf Sternenflugzeug, zusammengefegt und wie eine Handvoll trockener Blätter aus dem Bildschirm befördert. Sie stießen den leblosen Körper der „Bootes" nicht mehr vor sich her, sondern trieben auf den krummen nichteuklidischen Wegen davon. In diesen letzten Minuten vor ihrem Verschwinden verstärkte sich ihr Leuchten so sehr, als wären sie von innerem Feuer erfaßt.
    Wir waren uns über das, was sich auf der hinteren Halbsphäre abspielte, noch nicht im klaren, als das letzte grüne Lichtchen über ihren Rand hinausrollte und der Bildschirm tiefschwarz, wurde hinter uns gab es keinen Raum mehr und keine Körper im Raum.
    Auf der vorderen Halbsphäre funkelten noch die Lichter des feindlichen Geschwaders. Rings um den Orangefarbenen war der Raum verriegelt, doch diese acht Lichtchen leuchteten weiterhin durchdringend, der Abstand zwischen ihnen verringerte sich nicht.
    Wenn der Orangefarbene uns ansaugte, dann saugte er sie zusammen mit uns an.
    "Admiral Eli in den Kommandeursaal!" schallte Orlans schroffe Stimme durchs Sternenflugzeug.
    "Unverzüglich in den Kommandeursaal!"
    Ich zögerte. Romero spornte mich an: "Gehen Sie nur, schlimmer kann es nicht werden. Wahrscheinlich ist das ein so außerordentlicher Vorfall, daß Ihre Hilfe gebraucht wird. Und wenn Sie sich weigern, wird man Gewalt anwenden."
    Der Kommandeursaal war erleuchtet, die Krafttransporter funktionierten nicht ich flog nicht hinein, sondern mußte die Tür mit meinen Händen öffnen und hineingehen.
    "Die Fahrtmechanismen des Sternenflugzeugs müssen angelassen werden, Admiral!" befahl Orlan und ließ den Kopf mit Krach zwischen die Schultern klatschen. "Es geht um dein und deiner Freunde Leben."
    "Wahrscheinlich auch um eures", ergänzte ich spöttisch. "Ich habe dir schon gesagt, das Schiffsgehirn, die lenkende Maschine, ist außer Betrieb."
    "Dann muß sie sofort repariert werden."
    "Ich kenne mich in so komplizierten Aggregaten nicht aus."
    "Wer von der Besatzung kann das?"
    "Niemand. Die lenkenden Maschinen werden nur auf unseren Stützpunkten repariert."
    Orlans Gesicht erglühte. Die rote Farbe ist bei den Zerstörern genau wie bei den Menschen ein Zeichen für Zorn. Sie zürnen nicht mehr als wir, aber sie verfärben sich stärker. "Admiral Eli, hier sind doch bestimmt Vorrichtungen zur Handsteuerung eingebaut."
    "Ja", sagte ich. "Zur Landung und zum Fliegen im Einsteinschen Raum, aber nicht für Überlichtrekorde, die jetzt verlangt werden. Vielleicht sagst du mir, was geschehen ist? Das erleichtert die Entscheidung, ob wir euch helfen oder nicht."
    Orlan sah plötzlich gespannt aus, als lausche er. Es gibt bei ihnen auch stumme Übertragungen, dachte ich.
    "Ich will es sagen", versetzte er dann. "Auf dem Stern, an dem wir vorbeigeflogen sind, müssen die Metrikmechanismen beschädigt sein. Unser Kurs ist gestört, die Schiffe werden auseinandergeworfen. Wir sind in eine Raumschnecke gesperrt, die anderen Sternenflugzeuge wurden abgedrängt."
    Ich wies auf den lohenden Orangefarbenen. "Der nette Stern da ist doch sicherlich der Mittelpunkt der Raumschnecke?'' "Ob er das nun ist oder nicht, es wird uns schlecht ergehen, wenn wir hier nicht herauskommen."
    "Ich hätte gern ausführlichere Erklärungen."
    Er zögerte sekundenlang. "Der Große hat angeordnet, die ,Bootes' nicht aus den Augen zu lassen. Sobald sie zu verschwinden droht, wird von unseren Sternenflugzeugen angegriffen. Nur ein Gravitationsgeschütz braucht zu schießen, damit es mit der ,Bootes' aus ist. Wir müssen uns bei den Sternenflugzeugen halten oder uns gegen ihren Angriff schützen.
    Erwecke die Schiffsmechanismen, Admiral!"
    Wilde Schadenfreude hatte mich erfaßt. Meine Hände flatterten, die Stimme zitterte. "Sieh da die Mechanismen erwecken, Orlan? Wir sollen unser Leben erkaufen, indem wir euch in unsere wichtigsten Geheimnisse einweihen? Ist der Preis nicht zu hoch?
    Hör zu und merke es dir: Wir, die Menschen und ihre Freunde, werden umkommen, aber auch ihr werdet umkommen ... "
    "Zu spät!" kreischte Orlan. ,,Wir werden beschossen!"
    Der Orangefarbene verströmte unheilvolles rötliches Licht am erloschenen

Weitere Kostenlose Bücher