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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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Masse genommen hatte. Jetzt sind deine Lungen kleiner geworden, daher wirst du dich bei uns besser fühlen als sonst."
    "Ihr sagtet, daß eine mögliche Verzerrung unseres Organismus nicht die Hauptsache sei, weshalb euch die künstlichen Elemente Sorge bereiteten", fuhr Romero fort. "Ich hätte, falls es kein Geheimnis ist, gern die Hauptursache gewußt."
    Ein Schatten glitt über Tigrans schönes Gesicht "Die Galakten haben keine Geheimnisse, jedem steht alles offen. Aber dies ist eine Erzählung von traurigen Ereignissen. Die Frage, ob Lebewesen in höherem oder niederem Grade künstlich sein sollen, führte zum Krieg zwischen Galakten und Verderbern. Wir haben schon lange aufgehört, Organismen in größerem Maße künstlich zu gestalten."
    Nach Tigrans Erklärung herrschte Schweigen.
    Dann sprach Mary.
    "Erstaunlich ist die Schönheit des weiten Landes in eurem Sternenflugzeug! Mich verwirrt, warum ihr das überhaupt tut! Gerade wegen des harten Lebens finden die Menschen den Beruf des Sternenfahrers verlockend. Unsere Konstrukteure denken gar nicht daran, der Besatzung eines Sternenflugzeugs die irdischen Bequemlichkeiten und den allumfassenden irdischen Schutz gegen jegliche Gefahren zu garantieren ... Bei uns nennt man das die Romantik ferner Reisen ... "
    Die Galakten tauschten Blicke. Ich verbürge mich dafür, daß ihnen Marys Frage taktlos erschien.
    Tigrans Stimme klang unverändert freundlich, als er Mary antwortete. "In knappen Worten läßt sich unser Brauch so ausdrücken: Jeder hat das Recht, die Möglichkeiten zu verlangen, die den Kräften der Gesellschaft entsprechen. Andererseits darf niemandem dasjenige verweigert werden, was zumindest ein Mitglied der Gesellschaft genießt. Deshalb sind wir verpflichtet, der Besatzung eines Fernschiffes die gleichen Bequemlichkeiten zu gewährleisten, welche die Zurückbleibenden genießen. Anderenfalls würde das Prinzip der Gleichberechtigung verletzt. Leider gelingt es nicht, dieses Prinzip völlig in die Tat umzusetzen."
    "Man braucht die Galakten nicht auf weite Expeditionen zu schicken, wenn sie es auf den Schiffen weniger bequem als auf den Planeten haben", soufflierte Mary ironisch. Ihre dunklen Augen flammten.
    "Ja, wir müssen auf viele Expeditionen verzichten", bestätigte Tigran.
    Wieder griff Romero ins Gespräch ein. "Sie sagten Gleichberechtigung'. Wir haben auch Gleichberechtigung im Sinne der gesellschaftlichen Möglichkeiten, die jedem gewährleistet sind Essen, Wohnung, Ausbildung, Arbeit. Aber jedem garantieren, daß ihn die jenige liebt, die er liebt, nein, da muß er sich schon selber bemühen, ihre Liebe zu erringen, da ist ihm die Gesellschaft kein Diener."
    "Ja, die Liebe", sagte der Galakt und wiegle den Kopf. "Ein schwieriges Ding, die individuelle Liebe Irgendein Wesen, das nichts Besonderes an sich hat, verdrängt plötzlich alle anderen in der Welt. Wir wissen von diesem Gefühl, aber bisher können wir da wenig tun."
    "Schön, lassen wir zunächst die Liebe", erklärte Romero, es war, als setzte er sich hartnäckig für irgend etwas ein. "Sie sagen: die Besatzung des Sternenflugzeugs ... Wenn es eine Besatzung gibt, dann gibt es doch auch einen Kommandeur? Und der Kommandeur erteilt Befehle, die für die Besatzung verbindlich sind."
    Tigran schüttelte den Kopf. "Wir haben keine Kommandeure. Das Sternenflugzeug befehligen wir gemeinsam. Die Schiffsmechanismen sind auf unsere Gehirnstrahlungen abgestimmt. Was wir einträchtig wünschen, das geschieht."
    "Und wenn Meinungsverschiedenheiten auftreten ... ?"
    "Die Besatzungsmitglieder sind so ausgewählt, daß sie zusammenpassen. Selbst bei außergewöhnlichen Vorfällen ereignen sich keine Unstimmigkeiten zwischen uns."
    Jetzt war auch Romero um Worte verlegen Der Galakt wandte sich an mich: "Du allein beteiligst dich nicht am Gespräch. Warum nicht?"
    "Ich höre zu."
    "Hast du keine Fragen?"
    "Mindestens hundert."
    "Bitte stelle sie."
    Die Fragen meiner Freunde waren selbstverständlich wichtig, doch es gab Probleme, die mich weit mehr interessierten.
    "Ich möchte wissen, was euch über die Ramiren bekannt ist und wie es zum Krieg zwischen Galakten und Zerstörern gekommen ist. Ungewollt haben auch wir den Kampf gegen die Zerstörer aufgenommen und halten euch schon allein deswegen für unsere Verbündeten."
    Die Galakten tauschten wieder Blicke. Bei den Menschen ist das Blicke wechseln ein vages Äquivalent des Gedankenaustausches, die Sprache drückt ihre Gedanken genauer aus.

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