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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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existierten? Wir, die wir nach einer Million Jahren so mächtig wären, würden uns mit dem Balancieren am Rande des Untergangs nicht abfinden. Wir würden uns bemühen, den gefährlichen Prozeß zu stoppen, die Sternansammlung im Kern zu lichten, die Sternsysteme, die für vernunftbegabtes Leben reif sind, auszusuchen und so weit wie möglich von der Gefahr wegzubringen, um die Sternstruktur in der Umgebung des Kerns zu verändern.“
    „Ich darf erinnern, lieber Eli, daß ich über eben dies auf der Konferenz gesprochen habe, wo Sie eine zornige Selbstanklage erhoben.“
    „Richtig, darüber haben Sie gesprochen. Und nun stellen Sie sich vor, wir Mächtigen hätten festgestellt, daß nur die Beherrschung des Zeitverlaufs eine sichere Garantie gegen die Katastrophe sei. Und daß sich die natürlichen Metamorphosen der Zeit in den Sternenprozessen des Kerns von selbst verwirklichten.
    Doch es will uns nicht gelingen, die Zeit zu beherrschen. Es gelingt uns nicht, sosehr wir uns auch anstrengen! Wir versuchen, sie im Innern der kollabierenden Sterne zu fassen, immerhin die zweitgrößte Katastrophe nach einer möglichen Explosion aller Sterne im Kern! Nein, auch hier klappt es nicht. Und plötzlich dringen in unsere Sternenreiche irgendwelche Fremdlinge ein, irgendwelche Ameisen, stellen ihre Gesetze auf, stören frech unsere Arbeit zur Sanierung des Kerns. Da fegen wir sie doch kurzerhand aus dem Weg, und fertig!“
    „Ich wage zu bemerken, lieber Admiral, daß Sie bislang nichts Neues ... “
    „Warten Sie, Pawel! Da meldet unser Spion, die Ameisen hätten eine seltsame Zivilisation, eine Maschinenzivilisation, sie gleiche der unseren nicht, und in ihren Mechanismen werde die Zeit, einstweilen noch auf atomarem Niveau, eine Mikrozeit, mühelos verdichtet und verdünnt, sie ändere dort ihr Vorzeichen, sogar die Phasengeschwindigkeit. Oho, höchst interessant, würden wir sagen, die wir durch Jahrmillionen hindurch mächtig sind, aber vor den Schwierigkeiten der Zeitbeherrschung passen. Sollen sie, sollen sie sich abstrampeln, würden wir beschließen, die wir allmächtig sind, jedoch kein menschliches Herz haben, kein schlichtes menschliches Erbarmen für die in Not geratenen Ameisen ... “
    „Eine sehr wichtige Bemerkung, Eli!“
    „Ja, Pawel. Die Gleichgültigen diese Bezeichnung haben Sie geprägt! Das Weitere ist klar. Während wir mit der Zeit im Kollapsan experimentierten, experimentierten sie mit uns. Wir wollten aus dem Kern fliehen, sie ließen uns nicht fort. Und um uns zu zwingen, die Forschungen zu beschleunigen, stürzten sie uns seelenruhig und unbarmherzig in die Vibration der Zeit. Nach dem Prinzip: Überleben sie es nicht, zum Teufel mit ihnen, Versager brauchen uns nicht leid zu tun! Überleben sie es, so ist das ein Erfolg! Mal sehen, mal sehen, wie diese Kreaturen mit den Schwierigkeiten fertig werden, vielleicht läßt sich dies und das von ihren Tricks verwenden. Ach, haben sie sich doch herausgerappelt? Haben sie es fertiggebracht, die Zeit phasisch zu krümmen? Sie wollen aus dem Ring der Gegenzeit dem Kern entschlüpfen? Das muß man sich doch mal näher ansehen; mögen sie entschlüpfen, ihre Erfahrung wird uns zustatten kommen, wenn es notwendig wird, neue Schübe von Sternen aus dem Kern hinauszuschaffen. Also gleiten die Fremdlinge durch die Anderszeit, frei von allen Kataklysmen des Kerns, denn ihre Zeit ist eine andere im Vergleich zu der Zeit jedes auf sie zufliegenden Sterns, denn sie sind im Kern und doch außerhalb des Kerns - sehr, sehr interessant! Dies und das von ihren Funden läßt sich verwenden. So stelle ich mir unser Verhältnis zu den Ramiren vor, Pawel.“
    „Diese Vorstellung ist eine Garantie für unsere Rettung, Eli. Wir können sie als durchaus befriedigend ansehen.“
    Ich stand auf. Mir war so beklommen vor Erregung, daß ich mir Bewegung verschaffen mußte. Nervös ging ich im Zimmer auf und ab, während Romero mich erstaunt beobachtete. Er hatte die Situation richtig eingeschätzt, konnte aber meine Einstellung nicht verstehen.
    „Nein, Pawel, tausendmal nein! Die Lage ist empörend, sie ist nicht im mindesten befriedigend. Weder werde ich mich damit abfinden, daß man uns die erbärmliche Rolle von Ameisen zuerkennt, die aus Gleichgültigkeit vernichtet werden, noch mit dem wohlwollenden Interesse an uns als Versuchskaninchen, die man kaltblütig schwersten Bedingungen aussetzt, um großmütig zu beobachten, ob es ihnen trotzdem gelingt, die auferlegte

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