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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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ließen ihre Ortungseigenschaften nach. Sie taugte nur zum Abtasten nahen Raumes, bei Reisen von der Sonne zum Sirius und den Sternen des Zentaur, nicht weiter.
    Als Telesender konnte sie bei weiten Entfernungen nur mit Höchstleistungsstationen arbeiten, die es allem Anschein nach in der Galaxis noch nicht gab, ich kam zu diesem Schluß, weil wir, als wir uns vom Perseus entfernten, rasch die Verbindung zu den Galakten verloren hatten.
    Das Modell RWS-2 dagegen ortete mühelos Objekte in einer Entfernung von hundert Lichtjahren. Sternenflugzeuge, die mit solchen Mechanismen ausgerüstet waren, verloren nicht mehr die Verbindung zueinander, selbst wenn der Abstand zwischen ihnen so groß war wie der zwischen Wega und Sonne. Angriffe aus der Unsichtbarkeit brauchten sie nicht mehr zu fürchten. Wie weit der Feind auch entfernt sein mochte, er konnte nicht unbemerkt bleiben. In dem Radius von hundert Lichtjahren hielten die RWS-2-Anlagen außerdem hervorragend die gegenseitige Televerbindung aufrecht, und mit leistungsstärkeren Stationen konnten sie auch weit über diese Grenzen hinaus sprechen.
    Solch eine Höchstleistungsstation RWS-3 errichteten wir auf der Erde. Kein Sternenflugzeug hätte einen derartigen Mechanismus aufnehmen können.
    Ihr Leistungsverbrauch - fünf Milliarden Albert überstieg um Dutzende Male die Leistungen sämtlicher auf der Erde eingerichteten Energieanlagen.
    Alle Planeten arbeiteten, damit die RWS-3 montiert und in Betrieb genommen werden konnte. Sie allein schaltete neben sich sämtliche Großbetriebe auf der Erde aus. Der Große Rat hatte die Errichtung der RWS-3 als wichtigsten Bau des Interastralen Bündnisses anerkannt.
    Die Hauptmechanismen der Station sollten in der ehemaligen Wüste Sahara ihren Platz finden. Auf Tausenden von Quadratkilometern bauten wir hier das größte Auge und Ohr des Alls. Die RWS-3 würde den Berechnungen nach in einem Radius von zehntausend Lichtjahren wirken. Das Zentrum der Galaxis, in den Sternbildern Schütze und Schlangenträger verborgen, erreichten wir nicht, schon gar nicht die äußeren Galaxien, aber die Sternhaufen im Perseus, die Hyaden, die Plejaden, die Giganten Rigel und Beteigeuze alle diese fernen Himmelskörper unserer Sternwelt gerieten in den Wirkungsbereich der Station. Die Stunde war nicht mehr fern, da eine augenblicklich herzustellende Verbindung die Himmelskörper des Bündnisses zu einem Ganzen zusammenfügen würde.
    Während auf dem Bauplatz in der Sahara die Gebäude errichtet und die Maschinen montiert wurden, arbeitete ich im Experimentierwerk, das im Zentralen Ring untergebracht war.
    Nur zweimal wurde unsere Tätigkeit unterbrochen.
    Einmal als die Besatzung der „Raumfresser“ zur Erde zurückkehrte. Endlich wurde ich das Gefühl der Betretenheit los, das mich seit meinem feierlichen Empfang gequält hatte. Olga und ihre Kameraden wurden noch viel feierlicher begrüßt. Eine Woche lang jubelte die Erde, zwei Tage jubelte auch ich.
    Zur zweiten Pause kam es, als meine Kameraden Wera, Lussin (mit Trub natürlich) und viele andere zur Ora abflogen.
    „Ich hoffe, du bleibst nicht lange auf der Erde zurück“, sagte Wera zum Abschied.
    Ich lächelte und wies auf meinen Gehilfen Albert Bytschachow, der mit mir auf dem Kosmodrom erschienen war. Albert, ein blonder, fröhlicher Mann, leitete die Montage in der Sahara.
    „Er hält mich fest, Wera. Ehe er nicht alle Winkel im Perseus ausgeleuchtet hat, kann ich nicht daran denken, die Erde zu verlassen.“
    Nach der Verabschiedung kehrten Albert und ich in die Hauptstadt zurück. Die Abreise meiner Freunde hatte mich aus der Bahn geworfen. Ich hatte Lust, die verwaisten Prospekte entlangzuwandern.
    „Fahren Sie nach Hause, ich komme heute nicht“, sagte ich und entließ die Aviette. Ich dachte wieder an meine Arbeit, an die Schnellverbindung mit Sternenflugzeugen, die auf weiten Reisen waren.
    Wie einst Olga, so träumte auch ich von Dispatcherplaneten auf den galaktischen Trassen.

11
     
    Dies war der letzte große Feiertag des Jahres.
    Abgesehen von den Feierlichkeiten anläßlich der großen Tage, die an die Befreiung der Menschheit erinnern, werden auf der Erde die Wenden in der Natur gefeiert - die Wintersonnenwende, die Große Schneeschmelze, der Erste Regen, die Sommersonnenwende, das Große Sommergewitter, der Erste Schnee. In diesem Jahr waren nicht alle zuversichtlich, daß das Fest des Ersten Schnees gelingen werde. Das Fest erforderte zu viel Energie.
    Die

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