Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
Vom Netzwerk:
Spychalski.
    „Also wie ist es?“ sagte Spychalski so feierlich, wie es diesem Ereignis angemessen war. „Eröffnen wir die erste galaktische Schnellübertragung? Die Ora meldet der Erde: Wir sind im Strahl.“
    Ich antwortete für alle, die sich in der Station befanden, sowie auch für diejenigen, die in diesem Augenblick auf unserem Planeten zuhörten und beobachteten: „Die Erde umarmt euch herzlich!“
    Spychalski berichtete, die Raumwellenstation sei termingemäß aufgestellt und in Betrieb genommen worden, vorher habe man mit Hilfe des ersten Modells Verbindung zu den Sternenflugzeugen und den nahen Gestirnen gehalten. Die Verbindung klappe ausgezeichnet. „Stern spricht unmittelbar mit Stern, Verspätungen gibt es nicht!“ sagte er.
    Danach widmete er sich den laufenden Sorgen der Ora. Es drehte sich um die üblichen Erfolge und Schwierigkeiten eines gigantischen Bauwerks im Kosmos, wie wird der Plan, neue Planeten zu schaffen und künstliche Sonnen zu montieren, erfüllt, wann wurde wieviel Material auf welchen Stern geliefert, wer von den Besatzungen der kosmischen Schiffe und Bulldozer (so nannte er die Sternen pflüge) ist unter die Besten vorgerückt, wer hinkt nach. Doch für uns, deren Herzen im gleichen Takt mit denen unserer Freunde schlugen, die die Kosmosräume umgestalteten, war jede Kleinigkeit wichtig.
    „Die Vorbereitung der Expedition ist beinahe abgeschlossen“, sagte Wera. „Auf fast allen Schiffen sind die Mechanismen eingebaut. Wir teilen dem Großen Rat mit, daß die Galaktische Flotte auf den Befehl wartet, zum Perseus aufzubrechen.“
    Zu mir sagte sie: „Und wir warten auf dich, Bruder.“
    „Ich bin bald bei euch, Wera“, antwortete ich.
    „Bald.“
    Albert schaltete die Ora ab. Die erste Übertragung war gezwungenermaßen kurz gewesen. Jet/t mußte geklärt werden, wie weit unsere Mechanismen reichten.
    „Ich richte den Strahl auf die Hyaden“, sagte Albert.
    Zu den Hyaden war es bedeutend weiter als zur Ora, bis dorthin waren es hundertzwanzig Lichtjahre. Vor uns erschienen nacheinander die Planetensysteme, im interastralen Raum wurden vier von unseren Sternenflugzeugen geortet. Albert lenkte den Strahl von den Hyaden ab und verstärkte die Strahlungsenergie der Mechanismen. Auf dem Raumbildschirm erschienen die Gestirne der Plejaden.
    „Dort ist es passiert“, sagte ich zu Jeanne.
    „Fünfhundert Lichtjahre Entfernung“, erklärte Albert.
    Die Plejaden waren leer. Kein einziges Sternenflugzeug war unterwegs. Die prächtige Ansammlung war tot. Albert lenkte den Strahl ins Zentrum des Sternhaufens, auf die Maja, er leuchtete den Raum aus, wo die Schlacht zwischen dem menschlichen Geschwader und der Flottille des Gegners stattgefunden hatte der Raum war dunkel und öde, der Staub von der kürzlichen Schlacht hatte sich noch nicht zerstreut.
    Albert leuchtete den Rand der Gruppe ab. Nacheinander sahen wir die drei Planeten der festlichen hellen Elektra: den nahen rauchumhüllten, den fernen, von ewigem Eis gebannten und den mittleren, die zerstörte Sigma, wo wir André verloren hatten.
    Die Sigma war grau und glanzlos, sie wurde nicht mehr vom abendlichen Schein automatischer Leuchten erhellt. Jeanne weinte leise, sie wischte sich nicht die Tränen, um den im Stereoempfänger schwebenden Planeten nicht aus den Augen zu verlieren. Ich war selbst aufgewühlt, als ich den Unglücksplaneten wiedersah. Erneut vernahm ich Andrés letzten verzweifelten Schrei: „Eli! Eli!“
    „Versuchen wir jetzt, die Ansammlung im Perseus zu erreichen“, sagte ich zu Albert.
    Der entscheidende Moment des Versuchs brach an.
    Die Erde schleuderte ihre mächtigen Ortungs- und Rufstrahlen fünftausend Lichtjahre weit hinaus. Jetzt mußte sich erweisen, ob unser Projekt richtig berechnet war oder ob wir eine Niederlage erleiden würden.
    Kurze Zeit verstrich in schweigender Erwartung.
    Dann entbrannte auf dem Raumbildschirm die prachtvollste Ansammlung unseres Galaxisbezirks, zwei Sternhaufen, ein paar Tausend der hellsten Gestirne ... Das Bild kannte ich, genau ein Jahr hatte ich es Tag für Tag im Kommandeursaal des zum Perseus jagenden Sternenflugzeugs betrachtet. Und wieder konnte ich den alten, unheimlichen Eindruck nicht loswerden, als sähe ich Sternenfäuste aufeinanderprallen wie Splitter waren die Sterne auseinandergestoben.
    „Er sagte, er habe einen Sternhaufen schreien gehört“, flüsterte Jeanne kummervoll. Auch ich hatte an diesen sonderbaren Ausspruch von André

Weitere Kostenlose Bücher