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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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zurückgedacht.
    Die Ansammlung schwoll an. Ihre Sterne liefen auseinander, der Ortungsstrahl der Mechanismen drang in ihr Inneres ein. Jetzt waren wir in der Nähe des Drohenden. „Im Überlichtbereich zwei Flottillen Sternenflugzeuge“, meldete der Automat.
    Wir erblickten Punkte, die im leuchtenden Nebel des Stereoempfängers langsam dahinzogen. In der ersten Gruppe waren fünf, in der zweiten sieben Schiffe. Wohin wollten sie? Die blockierten Planeten der Galakten angreifen? War es eine übliche Reise in dem von ihnen ungeteilt kontrollierten Raum oder der grimmige Versuch, die inneren Sternfeinde zu vernichten, ehe wir, die äußeren Feinde, kamen?
    „Senden Sie die Mitteilung“, sagte ich zu Albert.
    Es handelte sich um einen aus wenigen Worten bestehenden Aufruf, er war auf der Erde erörtert, den kosmischen Stationen und Bauobjekten zur Kenntnis gebracht worden, es war der erste Aufruf der Menschheit an die gesamte Sternwelt:
    „Hier sprechen die Menschen. Hört uns an, Sternbewohner! Allen Vernünftigen und Gerechten bringen wir Frieden und Wohlstand. Wartet auf uns!“
    „Ich sende den Aufruf, während ich den Perseus weiter orte“, teilte Albert mit. „Im dritten Verbindungskanal empfange ich sämtliche Raumwellensendungen.“
    Die Kreuzer des Feindes strebten nach wie vor ungestüm irgendeinem Objekt zu, nichts deutete darauf hin, daß sie unsere Botschaft empfangen hatten. Beide Perseusgruppen schwiegen, die Sterne reagierten nicht auf den mächtigen Ruf der Menschheit. In der von unserem Strahl durchdrungenen Sternensphäre blieb das Weltall unerschüttert. Das Schweigen des Kosmos hatte keine Bedeutung.
    Die Sterne brauchen Zeit, um über unseren Aufruf nachzudenken. Wichtig war etwas anderes: Wir hatten jetzt eine Methode, um mit den fernen Winkeln der Galaxis so zu sprechen, als säßen unsere Gesprächspartner neben uns. Sie schwiegen noch, aber wir sahen sie schon, und sie hörten uns, bald würden sie antworten!
    Es war gelungen, die Erde in das Ohr, das Auge und die Stimme des Alls umzuwandeln!
    „Ich schalte die Ortung, die Sendungen und den Empfang auf automatischen Betrieb“, sagte Albert und ließ es im Saal hell werden.
    Zu Jeanne sagte ich: „Du hast den Ort gesehen, wo André verschwunden ist, die Orte, wo er jetzt vermutlich schmachtet. Es ist nicht ausgeschlossen, daß unser Aufruf zu ihm dringt und er begreift, daß wir, schon gut vorbereitet, aufbrechen, um ihn zu befreien! Glaub mir, Jeanne, glaub mir, wir brauchen nicht mehr lange zu warten!“
    Ich wandte mich nach Mary um. Sie war nicht mehr da.
    „Deine Bekannte ging, als sich der Perseus zeigte“, sagte Jeanne. „Sie erhob sich leise und ging hinaus.
    Ich wollte dich darauf aufmerksam machen, aber du sahst so gespannt nach den Kreuzern ... Bist du traurig, daß sie fort ist, Eli?“
    „Kein bißchen“, sagte ich heiter. „Im Gegenteil es freut mich.“
    Danach wandte ich mich an Albert: „Also die Anlage ist in Betrieb genommen Entsprechend dem Beschluß des Großen Rates bin ich von diesem Augenblick an frei. Ich wünsche Erfolg. Albert.“
    Er drückte mir fest die Hand.

13
     
    Nun blieb nicht mehr viel. Die Sachen waren beizeiten gepackt worden und erwarteten mich auf dem Kosmodrom. In drei Stunden startete der Abendexpreß zum Pluto. Ich rief Mary an. Sie hatte rote Augen, ich erkannte das sogar in der Videosäule.
    Sie fuhr zusammen, als ich plötzlich vor ihr aufleuchtete.
    „Sie haben versucht wegzulaufen“, sagte ich. „Ich will, daß Sie unverzüglich zu mir geflogen kommen.
    Ich brauche Sie sehr, Mary ... „
    Sie blickte zur Seite, dann sagte sie unwirsch:
    „Schön, heut abend. Sofern ich Lust verspüren sollte, Sie zu sehen ... “
    „Heute abend ist es zu spät, Mary. Ich fliege zur Ora.“
    Überrascht schaute sie mir in die Augen, Sie begriff, daß ich nicht scherzte. „Gut, ich rufe eine Aviette.“
    Gleichzeitig langten wir auf dem Kosmodrom an.
    Ihre Stimmung war erneut umgeschlagen. Jetzt war sie feindselig und gehässig. Sie reichte mir nicht die Hand, offenbar hatte sie vor, mich zum Abschied zu verspotten. „Wir fliegen zum Perseus, und ich will, daß Sie mit uns fliegen.“
    Sie schaute so verwundert drein, daß ich lachen mußte. Dann geriet sie in Rage: „Ich gehöre nicht zu denen, die Witze mögen“, sagte sie empört.
    „Ich bedaure, daß ich hergekommen bin.“
    Ich hielt sie fest. „Das ist kein Witz, Mary.
    Noch nie hatte ich einen größeren Wunsch! Was hält Sie auf

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