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Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus

Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus

Titel: Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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Berührung.
    „Aber … wie …?“
    „Dr. Konzelmanns Mittel zeitigt erste Erfolge. Der Arme sitzt seit Tagen in seinem Labor und versucht etwas zu brauen, was sich zu Geld machen lässt. Er möchte neue Einnahmequellen für Falkengrund erschließen. Dieses Haarwuchsmittel ist sein erstes Produkt, und ich habe mich ganz selbstlos bereiterklärt, es zu testen.“
    „Beeindruckend“, meinte Artur.
    „Ja, aber es wird viel Arbeit sein, es zu vermarkten.“
    Melanie lachte. „Nicht, wenn man mit dem Doktor selbst wirbt. Pass bloß auf, dass du in ein paar Wochen nicht aussiehst wie er! Man könnte glatt auf die Idee kommen, er sei als kleiner Junge in einen Kessel von dem Zeug gefallen …“
    „Das würde einiges erklären“, sagte Artur. „Auf jeden Fall erklärt es, warum er sich in letzter Zeit ständig auf dem Schloss aufhält. Er bemüht sich also auch, unsere Kasse flüssig zu machen. Gute Ideen, wohin man sieht. Da müssen wir uns wohl auch etwas einfallen lassen, nicht wahr, Melanie? Meinen Schutzgeist habe ich jetzt zwar zurück, aber vermieten lässt er sich leider nicht.“
    „Wenn wir den Film hätten, könnte man die Leute scharenweise durch meine Augen sehen lassen“, sagte die Rothaarige nicht ohne Bitterkeit. „Wenn es eine Steigerung zu den Big Brother-Containern gibt, dann bin ich es.“
    „Wir werden dich nicht vermarkten, Melanie“, meinte Werner sanft. „Ehe es so weit kommt, schließen wir die Schule.“
    Eine Weile sahen sie sich stumm an und wünschten sich dann eine gute Nacht.

5
    Eine Woche später hatte Jaqueline einen Ort aufgespürt, an dem sie möglicherweise ihre Detektei einrichten konnten.
    Bei ihren Recherchen im Internet und in den Lokalblättern war sie auf ein Objekt in Hausach gestoßen, keine zehn Fahrkilometer von Falkengrund entfernt. Die angegebene Monatsmiete war ein Spottpreis, selbst für eine winzige Altbauwohnung. Als Jaqueline dort anrief, meldete sich ein Hausverwalter namens Zander. Seine Stimme klang morsch und schwach.
    „Wir haben uns gefragt, ob die Sache einen Haken hat“, sagte Jaqueline freiheraus. „Die Miete ist sehr günstig.“
    Am anderen Ende der Leitung raschelte es. Erst, als sich das Geräusch zum dritten Mal wiederholt hatte, erkannte sie es als Husten. „Ja, es ist billig“, meldete sich die spröde Stimme wieder. „Sie können sogar ein Jahr umsonst wohnen. Wenn Sie eine Bedingung erfüllen.“
    „Was müssen wir tun?“
    „Nur das Gespenst vertreiben …“ Ein Lachen schloss sich an, das irgendwo zwischen dem Husten und dem Geräusch einer alten Klospülung lag.
    „Wann können wir vorbeikommen?“ Jaqueline stellte die Frage ohne das geringste Zögern.
    „Sie … haben immer noch Interesse?“
    „Jetzt erst recht“, antwortete sie. „So viel Glück haben wir nämlich normalerweise nicht.“
    Jetzt war Schweigen am anderen Ende, und Schweigen klang selbst bei diesem Mann wie Schweigen …

6
    Zander war ein verkrümmtes Männchen, das auf grauen Krücken ging. „Arthrose“, krächzte der Verwalter mit schmerzverzerrtem Gesicht und strich sich die langen orangeweißen Haarsträhnen zurecht, die auf seinem Hinterkopf wuchsen und irgendwo auf seinem Rücken in schmutzigen, ausgefransten Spitzen endeten. „Neunzehn Mieter in zehn Jahren, und dazwischen steht die Wohnung immer wieder monatelang leer. Und alles nur wegen dem Gespenst.“
    „Es existiert also wirklich?“ Jaqueline war zusammen mit Dorothea und Georg gekommen. Die drei frischgebackenen Detektive waren neugierig auf den Ort, der vielleicht ihre Detektei werden würde. Und das Gefühl, bereits mitten im ersten Fall zu stecken, ehe sie auch nur ein Schild an die Tür gehängt hatten, steigerte ihre Vorfreude noch.
    Zanders Blick ging zwischen Jaqueline und Georg hin und her. Dorothea schien er nicht wahrzunehmen, auch wenn er ab und zu innehielt, in ihre Richtung sah und blinzelte. Wenn Dorothea sich still verhielt und sich nicht darauf konzentrierte, bei anderen Menschen einen Eindruck zu hinterlassen, war sie noch immer fast vollkommen unsichtbar. Man vergaß sie so schnell, wie man ihre Anwesenheit registrierte.
    „Irgendetwas ist in der Wohnung“, erklärte er. „Schwer zu sagen, was. Manche sehen nur Bewegungen, hören Geräusche. Andere glauben einen dunkel gekleideten Mann erkannt zu haben – den Menschenfresser. Und wieder andere lassen sich nur von der Katze erschrecken.“
    „Menschenfresser? Katze?“
    „Bis vor zehn Jahren lebte eine alte

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