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Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus

Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus

Titel: Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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Dame in der Wohnung. Sie hatte ein junges Kätzchen bei sich. Das Tier streunt herrenlos in der Gegend herum und kehrt manchmal ins Haus zurück. Alte Erinnerungen … Wenn man das Fenster offen lässt, kann es sein, dass die Katze hereinspringt. Sie mögen doch Katzen?“
    „Es geht“, antwortete Jaqueline unbestimmt. „Mich beschäftigt viel mehr die Frage, ob ich Menschenfresser mag … Was hat es damit auf sich?“
    Zander bedeutete den zwei/drei jungen Leuten, ihm zu folgen. Mühsam kämpfte er sich Stufe für Stufe der schmalen Treppe nach oben, und die Studenten gingen im Gänsemarsch hinter ihm her. Es war ein seltsames Gefühl, beinahe fünf Minuten zu brauchen, ehe sie vor der Tür im dritten Stock standen. In der Zwischenzeit hatten sie ausgiebig Gelegenheit, das Haus zu betrachten. Sie versuchten es mit Falkengrund zu vergleichen. Auch auf dem ehemaligen Jagdschloss, in dem sie wohnten und studierten, war das Alter allgegenwärtig, außerdem konnte man die Anwesenheit von etwas Dunklem spüren, wenn man in einem stillen Moment in das Gebäude hineinhorchte – die Gegenwart von Lorenz von Adlerbrunn. Hier dagegen, in diesem engen alten Mietshaus, war nichts dergleichen wahrzunehmen. Vielleicht lag es daran, dass hier nie Ruhe zu herrschen schien. Hinter den Türen war das Klappern von Geschirr zu hören, Stimmen, die sich stritten, Musik aus billigen Radios oder krächzenden Fernsehlautsprechern. Die Treppenstufen quietschten, und als ihnen jemand entgegenkam, mussten sie sich weit über das knarrende Geländer beugen, um ihn vorbeizulassen.
    Wenn es hier ein Gespenst gab, versteckte es sich gut hinter der Kulisse der Alltagsumtriebe. Das Haus hatte nichts Unheimliches an sich, außer, man empfand Alter und Zerfall automatisch als unheimlich. Selbst als der Verwalter die Tür zur Wohnung aufschloss und sie nacheinander in die schmale Diele traten, war nichts Außergewöhnliches oder Bedrückendes zu spüren.
    Küche und Bad waren winzige Räume, beinahe wie aus einem Puppenhaus, und es konnte sie immer nur eine Person betreten. Das Schlafzimmer war nicht viel größer, und einzig das Wohnzimmer bot genügend Raum, um sich darin wohl zu fühlen. Die Studenten warfen sich Blicke zu. Dieses Zimmer würde also die eigentliche Detektei werden – ein Schreibtisch, ein paar Stühle und Regale, mehr passte ohnehin nicht hinein.
    „Hier standen früher viele Möbel“, erklärte Zander. „Und hier ein Sessel. In diesem Sessel lag Frau Birk, vor – warten Sie – zehneinhalb Jahren. Ich war dabei, als die Polizei sie fand. Sie war nicht einfach nur tot. Sie war ein Skelett.“
    Jaqueline, eine schlanke, großgewachsene Frau mit kurzen dunkelroten Haaren, ging zu der Stelle hin, auf die er zeigte. „Sie war schon verwest, als man sie fand?“
    Zander lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und ächzte. „Sie war ein blankes Skelett. Verstehen Sie? Blank.“
    „Nein, ich verstehe nicht“, sagte Jaqueline. „Was war mit ihr?“
    Langsam drückte Zander seinen Rücken an der Wand gerade, was ihm große Schmerzen zu bereiten schien. Er ließ seine Krücken los, und sie fielen um. Georg bückte sich und reichte sie ihm wieder. Auf einen Dank wartete er vergebens. „Man hat es bis heute nicht herausgefunden. Es hieß, sie sei … abgenagt worden. Und die Leute reden von einem Menschenfresser. Ein Mann mit einem großen Hut. Er soll ab und zu im Haus sein, auf der Suche nach neuen Opfern.“
    „Haben Sie ihn je gesehen?“
    „Einmal. Ich habe versucht, ihn zu verfolgen, die Treppe hinauf, aber schon damals war ich nicht der schnellste. Er ist mir entwischt.“
    „Entwischt? Oben im Haus?“
    „Man sagt, er könne durch Wände und verschlossene Türen gehen.“
    „Glauben Sie das?“
    Zander stützte sich auf die Krücken und ging langsam im Zimmer umher, warf einen Blick aus dem Fenster. „Ich habe andere Sorgen, wie Sie sehen. Meine Gesundheit, zum Beispiel. Seit diesem Vorfall vor zehn Jahren gab es keine ungewöhnlichen Todesfälle mehr im Haus. Wenn der Menschenfresser tatsächlich ins Haus kommt, dann frage ich mich, warum er keinen Appetit auf die anderen Bewohner hat. Ich sage mir, dass ich ihm vielleicht zu knochig bin – an mir hätte er nicht viel. Aber es wohnen genügend Leute hier, an denen er sich so richtig den Bauch voll schlagen könnte. Nicht, dass ich das irgendjemandem wünschen würde. Vielleicht wartet er auf junges Fleisch.“
    Die Studentin sah die anderen an. Georg und

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