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Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus

Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus

Titel: Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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Eigentlich hätte es körperlos sein müssen, doch diese Katze vermochte es offenbar zu erreichen. Zuerst konnte der Hundegeist ausweichen, dann katapultierte sich das Tier hoch in die Luft, drehte sich dabei um seine eigene Achse und stürzte wieder herab.
    Mit einem wütenden Kreischen riss die Katze das Maul auf. Artur konnte nur tatenlos zusehen, wie sich ihre Eckzähne in etwas bohrten, das eigentlich keinen Leib haben durfte. Niemand von ihnen hatte den Mut einzugreifen. Sie wichen zurück, Artur hinaus in den Flur, die beiden Frauen drückten sich gegen die Zimmerwand. Inzwischen war Georg von den Geräuschen alarmiert worden und stand ebenfalls im Flur.
    Die beiden Kontrahenten wirbelten durch die Luft, überschlugen sich. Es war schwer zu sagen, ob der Hundegeist einen Treffer landen konnte, da von ihm nichts zu sehen war. Ab und zu spritzte weiteres Licht wie Blut. Nichts deutete darauf hin, dass die Katze ebenfalls attackiert wurde.
    „Nicht“, keuchte Artur. „Nicht …“ Er hatte seinen Schutzgeist eben erst zurückbekommen. Margarete hatte vor etwas mehr als einer Woche den Bann aufgehoben, mit dem sie ihn in einen Bernstein gesperrt hatte. Und nun sollte er zusehen, wie er getötet wurde? Zögernd ballte er die Fäuste und machte einen Schritt in den Raum hinein.
    Da wurde er von Georg zur Seite gedrückt. Der breitschultrige Mann schob sich an ihm vorbei. Tiefe Falten der Konzentration standen auf Georgs Stirn. Er beugte sich hinab, ließ die kräftigen Hände vorschnellen und erwischte die Katze am Rücken. Die langen Haare erleichterten den Griff. Georg holte aus und schleuderte die riesige Katze gegen die Wand. Er tat es mit Gefühl, bremste den Schwung ab, um sie nicht ernsthaft zu verletzen.
    Die Katze dankte es ihm, indem sie sich sofort auf ihn stürzte, kaum dass sie zu Boden gefallen war. Mit dem angeborenen Instinkt eines Kämpfers hielt sie auf seinen Kopf zu. Er duckte sich geistesgegenwärtig unter ihr hindurch, und sie flog über ihn hinweg. Allerdings streiften ihre Krallen seinen nackten Schädel und hinterließen blutige Spuren auf seiner Glatze.
    „Artur! Raus hier!“, befahl Jaqueline ein zweites Mal. Und diesmal gehorchte er. Artur rannte aus der Wohnung hinaus, und als er es tat, glaubten die anderen einen feinen Nebel zu sehen, der ihm folgte. Sein Schutzgeist ergriff mit ihm zusammen die Flucht.
    Das veränderte die Situation schlagartig. Als Artur die Wohnungstür hinter sich zuschmetterte, wurde die Katze, die eben noch zu einer neuen Attacke auf Georg angesetzt hatte, sofort ruhig. Ihr Fell legte sich, ihre Haltung entspannte sich. Sie musterte die Studenten ernst, und nach einer halben Minute des stummen Sich-Anstarrens setzte sie sich sogar auf den Fußboden und begann ihr Fell zu lecken. Die Studenten beobachteten sie fasziniert.
    Die Erleichterung über das Verschwinden des Hundegeistes schien so groß zu sein, dass sie Georg verzieh, was er getan hatte. Sie verwandelte sich übergangslos von einem gnadenlos kämpfenden Monstrum in einen zahmen Haustiger. Als Georg in ihrer Nähe in die Hocke ging, tat sie das Unglaubliche: Sie näherte sich ihm und streifte an seinen Knien entlang, ließ bereitwillig zu, dass er sie streichelte.
    Georg neigte ihr seinen Kopf zu, als würde er sich vor ihr verbeugen, und sie reckte sich und leckte die Wunden, die sie ihm selbst beigebracht hatte!
    „Ich glaube, ich spinne“, bemerkte Dorothea beeindruckt.
    Georg lächelte. „Wir sind beide alte Haudegen“, meinte er. „So ist das zwischen Kämpfern: Wenn der Grund des Kampfes sich in Luft auflöst, bleiben keine hard feelings mehr zurück. Wir haben beide nur getan, was wir tun mussten. Ich respektiere sie, und sie respektiert mich. Ein prachtvolles Tier.“ Seine Pranken strichen zärtlich über das flauschige Fell.
    Jaqueline und Dorothea, die beide nicht über Georgs Vergangenheit als Gladiator bei illegalen Wettveranstaltungen informiert waren, konnten freilich nicht ganz verstehen, was er meinte. Sie blieben unbeteiligte Beobachter.
    Als die Katze von den Streicheleinheiten genug hatte, wandte sie sich unvermittelt ab und stolzierte aus dem Zimmer, ohne die Menschen eines weiteren Blickes zu würdigen.
    „Moment“, murmelte Georg und kam auf die Beine. „Ich mache dir das Fenster wieder auf. Ich habe es geschlossen, nachdem du hereinkamst, weil es im Raum zu kalt wurde. Du kannst …“
    Er unterbrach sich. Jaqueline und Dorothea folgten ihm und sahen, wie er ins

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