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Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus

Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus

Titel: Menschenfresser - Gargoyle - Posters Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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ernsten Lage. Vor wenigen Tagen ist unser Hauptgönner abgesprungen.“
    „Was bedeutet das?“, wollte Artur wissen.
    „Das bedeutet rund 40 Prozent weniger Gelder, von heute auf morgen. Unter diesen Umständen wird es … sehr schwierig sein, den Unterrichtsbetrieb weiterzuführen wie bisher.“
    „Falkengrund ist pleite?“, rief Harald.
    „Wenn wir keine Sparmaßnahmen einleiten“, sagte Werner, und die Ergriffenheit war seiner Stimme anzuhören, „werden wir die Schule über kurz oder lang schließen müssen.“

4
    Harald ließ die Hand geräuschvoll auf den Tisch fallen. „Jetzt verstehe ich, warum wir seit ein paar Tagen ständig diesen Gemüseeintopf vorgesetzt bekommen.“
    „Und damit leben wir noch über unsere Verhältnisse“, bemerkte Margarete Maus. Sie kam eben mit einem Glas Saft für Werner aus der Küche zurück. „Eigentlich würde Wasser und Brot unserem Budget besser entsprechen.“
    Ganz hinten in der Halle entstand ein jämmerliches Stöhnen. Es war Michael. Der Hagere machte große Augen. „Wasser und Brot“, keuchte er.
    „Können wir uns diesen Vielfraß überhaupt noch leisten?“, meinte Harald.
    Margarete biss die Zähne aufeinander. „Wir werfen niemanden raus“, zischte sie.
    „Ja, und … können wir denn keine neuen Sponsoren auftreiben?“, schlug Isabel vor.
    „Das versuche ich natürlich permanent“, antwortete Werner. „Es wird allerdings immer schwieriger, jemanden zu finden. Zur Stunde habe ich niemanden in Aussicht.“
    „Wir leisten hier doch wertvolle Arbeit, wissenschaftliche Arbeit“, fand Isabel.
    „Ohne Frage. Nur – wer weiß schon davon? Einerseits soll die Öffentlichkeit möglichst wenig davon erfahren, andererseits müssten wir Werbung machen, um Gelder aufzutreiben. Das ist ein Widerspruch, den wir auf die Schnelle nicht so einfach auflösen können.“
    Für eine halbe Minute herrschte Stille.
    „Wenn wir Falkengrund nicht ganz schließen wollen“, sagte Margarete, „müssen wir zumindest schmerzhafte Einbußen in Kauf nehmen. Wir müssten die Dozentenschaft verkleinern, möglicherweise auf den Gastunterricht von Dr. Konzelmann und Salvatore verzichten. Oder Teile der Bibliothek verkaufen.“
    Als sie das sagte, wurde Traude Gunkels Blick besonders finster.
    „… was ich ebenso indiskutabel finde“, beeilte sich Margarete zu sagen.
    „Was ist mit Sir Darrens Weinkeller?“, meldete sich Felipe zu Wort. „Es geht das Gerücht, da unten würden wahre Schätze lagern.“
    „… die nicht uns gehören, sondern Sir Darren“, erwiderte Werner nicht ohne Schärfe.
    „Okay, aber wie sollen wir sonst zu Geld kommen?“
    Der Rektor holte tief Luft. „Ich möchte, dass jeder von euch sich Gedanken macht. Wir können das Problem nicht heute Nacht lösen, aber vielleicht gibt es einen Weg. Es geht uns alle an, wir haben alle nichts davon, wenn Falkengrund seine Pforten schließen muss. Ich möchte nicht sentimental werden, aber ich selbst habe diese Schule vor“, er dachte nach, „sechsundzwanzig Jahren gegründet, zusammen mit Sir Darren. Falkengrund war seither mein Leben, und ich bin fest entschlossen, dass diese Schule mein Lebensinhalt bleibt, bis zu meinem Tod. Ich bin nicht bereit, sie jetzt aufzugeben, nur weil wir heute ein Loch in der Kasse haben. Notfalls werde ich versuchen, ein Darlehen aufzunehmen.“
    „Von dem wir nicht wissen, wie wir es zurückzahlen sollen“, ergänzte Artur.
    Harald nickte. „Richtig. Unsere Ausgaben sind zu hoch.“
    „Wenn wir die Ausgaben nicht senken können, müssen wir die Einnahmen erhöhen“, sagte Melanie. Sie wirkte nicht sehr schockiert von Werners Eröffnungen. Ihr angeborener Optimismus kam wieder zum Tragen. „Können wir mit dem, was wir hier lernen, kein Geld verdienen?“
    „Wie denn?“, warf Sanjay ein. „Was können wir schon? Keiner von uns kann die Zukunft weissagen oder zaubern. Außer Margarete vielleicht …“
    „Ein einfacher Liebeszauber wäre schon zu bewerkstelligen“, meinte Isabel.
    Sanjays Augen wurden schmal. „Und wie stellst du dir das vor? Sollen wir eine Annonce aufgeben: ‚Holen auch Sie sich den magischen Spruch für Ihr Liebesglück auf Schloss Falkengrund im Schwarzwald – freundlicher Service, gestaffelte Preise. Und wenn Sie schon einmal hier sind, probieren Sie den leckeren Gemüseeintopf unserer griechischen Meisterköchin – jeden Tag frisch’?“
    Isabel verstummte.
    „Entschuldige“, sagte Sanjay nach einer Weile. „Ich bin gerade nicht

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