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Menschenjagd

Menschenjagd

Titel: Menschenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Teichs gut versteckt.
    Der Streifenwagen erwachte brüllend wieder zum Leben, seine Hinterreifen hinterließen schwarze Gummispuren auf dem Straßenbelag, und sein mit Benzin betriebener Motor heulte auf, während die Drehzahlen immer höher kletterten. Er fuhr mit einem Schlag den Bordstein hoch, wobei die Scheinwerfer zunächst in den Himmel stießen, und als sie wieder herunterkamen, standen die beiden direkt im Lichtkegel.
    Richards drehte sich um und war plötzlich vollkommen ruhig, beinahe wie betäubt. Er zog Bradleys Revolver aus der Tasche, während er Schritt für Schritt rückwärts ging. Die anderen Cops waren noch nicht zu sehen. Nur dieser eine. Mit kreischendem Getriebe raste er über den entblößten Herbstboden des Parks, die selbst versiegelnden Hinterreifen rissen große schwarze Erdklumpen aus dem Boden und schleuderten sie hinter sich.
    Er feuerte zwei Schüsse auf die Windschutzscheibe ab. Sie riss zwar, zersplitterte aber nicht. In letzter Sekunde sprang er zur Seite und rollte sich ab. Trockenes Gras an seinem Gesicht. Zurück auf den Knien feuerte er zwei Schüsse auf die Rückseite des Wagens ab, und dann wendete dieser, rutschend, und das aufblitzende Blaulicht verwandelte die Nacht in einen verrückten, blau glitzernden Albtraum. Der Streifenwagen war jetzt zwischen ihm und dem Wagen, aber Elton war in die andere Richtung gesprungen und arbeitete nun fieberhaft daran, seine Alarmvorrichtung von der Fahrertür zu entfernen.
    Jemand lehnte zur Hälfte auf der Beifahrerseite aus dem Polizeiwagen, der jetzt wieder auf dem Weg war. Ein lautes stotterndes Geräusch erfüllte die Dunkelheit. Maschinenpistole. Die Kugeln schlugen in einem sinnlosen Muster um ihn herum in den Boden ein und wühlten die Erde auf. Dreck traf ihn an den Wangen und spritzte gegen seine Stirn.
    Er kniete im Gras, als wollte er beten, und zielte nochmals auf die Windschutzscheibe. Diesmal schlug die Kugel ein Loch ins Glas.
    Der Wagen war jetzt fast über ihm …
    Er sprang zur Seite, aber die verstärkte Stoßstange erwischte ihn am linken Fuß, brach seinen Knöchel und schickte ihn kopfüber zu Boden.
    Der Motor des Streifenwagens heulte erneut auf, als der Wagen wieder wendete. Jetzt waren die Scheinwerfer wieder auf ihn gerichtet, alles wurde völlig monochrom. Er versuchte aufzustehen, aber der gebrochene Knöchel hinderte ihn daran.
    Er schluchzte unwillkürlich auf und beobachtete, wie der Wagen wieder bedrohlich vor ihm aufragte. Er nahm alle Dinge irgendwie erhöht, unwirklich wahr. Er durchlebte eine Art Adrenalindelirium, und alles bewegte sich langsam, bewusst, geordnet. Der heranfahrende Streifenwagen war wie ein riesiger blinder Büffel.
    Die Maschinenpistole ratterte wieder los, und diesmal durchschlug eine Kugel seinen linken Arm, riss ihn zur Seite. Der schwere Wagen steuerte auf ihn zu und versuchte, ihn zu erfassen, und eine Sekunde lang konnte er die Gestalt am Lenkrad deutlich vor sich sehen. Er feuerte einmal, und die Windschutzscheibe explodierte nach innen. Der Wagen bremste quietschend, rollte langsam auf die Seite, überschlug sich, landete krachend auf dem Dach und dann auf der Seite. Der Motor erstarb, und in der plötzlichen Stille konnte man den knackenden Polizeifunk deutlich hören.
    Richards konnte immer noch nicht aufstehen, deshalb kroch er auf den Wint zu. Parrakis saß schon hinter dem Lenkrad und versuchte, den Motor zu starten, aber in seiner Panik hatte er wohl vergessen, die Sicherheitsventile zu öffnen. Jedes Mal, wenn er den Schlüssel umdrehte, war nur hustendes Brüllen von Luft in den Kammern zu hören.
    Die Nacht füllte sich mit dem Geheul näher kommender Sirenen. Er war noch knapp fünfzig Meter vom Wagen entfernt, als Elton merkte, was er falsch machte, und den Ventilregler herunterstieß. Als er diesmal den Schlüssel umdrehte, lief die Maschine stotternd an, und der Wagen glitt auf Richards zu.
    Er schaffte es in eine halb stehende Position, riss die Beifahrertür auf und ließ sich in den Wagen fallen. Parrakis bog nach links auf die Route 77, die oberhalb des Parks die State Street kreuzte. Der Wagen war keine fünf Zentimeter über der Straße, fast tief genug, um am Boden zu schleifen und sich zu überschlagen.
    Elton keuchte angestrengt; er atmete die Luft so heftig aus, dass seine Lippen wie Fensterjalousien flatterten.
    Zwei weitere Polizeiwagen kamen mit flackerndem Blaulicht und quietschenden Reifen um die Ecke. Sie nahmen sofort die Jagd auf.
    »Wir sind

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