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Menschenjagd

Menschenjagd

Titel: Menschenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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nicht schnell genug!«, schrie Elton. »Wir sind nicht schnell …«
    »Sie sind auf Rädern unterwegs!«, schrie Richards zurück. »Kürz da über das leere Grundstück ab.«
    Das Luftauto drehte abrupt nach links ab, und sie wurden mit Wucht nach oben gestoßen, als sie wieder den Bordstein überquerten. Die angestaute Pressluft brachte das Auto in Fahrt.
    Die Polizeiwagen wurden lauter hinter ihnen, und dann schoss man auf sie. Richards hörte, wie Stahlfinger Löcher in die Karosserie stanzten. Das Rückfenster zersplitterte mit lautem Krachen, und beide wurden von den Splittern des Sicherheitsglases übersät.
    Schreiend riss Elton den Wagen nach links und dann wieder nach rechts.
    Einer der Polizeiwagen, der schneller als 90 war, verlor die Bodenhaftung, als er über den Bordstein fuhr. Er schlingerte heftig, wobei das Blaulicht mit grell zuckenden Blitzen die Dunkelheit zerschnitt, landete krachend auf der Seite und grub eine Funken sprühende Furche durch die Abfallmoräne des leeren Grundstücks, bis ein Funken den aufgerissenen Benzintank traf und der Wagen in einer großen, weiß glühenden Stichflamme explodierte.
    Der zweite Streifenwagen folgte wieder der Straße. Elton hatte durch die Abkürzung einen guten Vorsprung gewonnen, aber der Streifenwagen würde sie bald wieder einholen. Die Benzinwagen fuhren dreimal so schnell wie die Luftautos. Außerdem bestand die Gefahr, sich durch die Unebenheiten des Bodens zu überschlagen, wenn man zu weit von der Straße abwich, wie es Parrakis beinahe an der Bordsteinkante geschafft hätte.
    »Fahr nach rechts!«, schrie Richards.
    Parrakis riss den Wagen mit einem magenumstülpenden Satz nach rechts. Sie waren jetzt auf der Route 1, und er konnte sehen, dass sie weiter vorn nur noch auf den Zubringer zum Küsten-Highway gelangen konnten. Dort gab es keine Möglichkeit mehr auszuweichen, dort gab es nur den Tod.
    »Bieg ab!«, brüllte er. »Abbiegen, verdammt noch mal! In diese Gasse!« Einen Augenblick war der Polizeiwagen nicht zu sehen. Er befand sich noch hinter der Kurve.
    »NEIN! Nein!« Parrakis stammelte jetzt. »Da sitzen wir wie Ratten in der Falle.«
    Richards beugte sich rüber und riss das Steuer herum. Gleichzeitig schlug er Eltons Hand vom Lufthebel weg. Der Wagen bog fast in einer Neunzig-Grad-Kurve nach rechts. Sie stießen gegen die Betonwand des Gebäudes auf der linken Gassenseite, und der Wagen trudelte schief um die Ecke. Die stumpfe Schnauze des Wagens rammte einen Abfallhaufen, eine Reihe von Mülltonnen und zersplitterten Obstkisten. Und hinter diesen das pure Mauerwerk.
    Richards wurde mit aller Wucht gegen das Armaturenbrett geschleudert, als der Wagen aufschlug. Bei dem plötzlichen Aufprall brach er sich die Nase, die sich sofort mit Blut füllte.
    Das Luftauto lag schräg in der Gasse, einer der Zylinder hustete noch ein bisschen. Parrakis war ein stummer Haufen Fleisch über dem Lenkrad. Er hatte jetzt keine Zeit für ihn.
    Richards stemmte die Schulter gegen die verbogene Beifahrertür. Sie sprang auf, und er hüpfte auf einem Bein zum Eingang der Gasse. Dort lud er den Revolver aus der eingedrückten Patronenschachtel nach, die Bradley ihm mitgegeben hatte. Die Patronen fühlten sich kalt und ölig an. Ein paar ließ er fallen. Sein Arm hatte zu pochen begonnen wie ein kranker Zahn, ihm war übel vor Schmerz.
    Scheinwerfer beleuchteten die wie ausgestorben daliegende Ausfallstraße und machten die Nacht zu einem sonnenlosen Tag. Der Streifenwagen schlitterte um die Ecke; die Reifen kämpften darum, den Boden zu greifen, verbreiteten einen Gestank nach verbranntem Gummi. Sie hinterließen schwarze Schlangenlinien auf dem Asphalt. Dann schoss er wieder vorwärts. Richards hielt den Revolver mit beiden Händen und stützte sich gegen die Wand des Gebäudes neben ihm. Gleich würden sie bemerken, dass sie keine Rücklichter mehr vor sich hatten. Der Polizist auf dem Beifahrersitz würde die Gasse entdecken und wissen …
    Er zog das Blut durch die Nase hoch und feuerte. Das Ziel war so nahe, dass die Hochgeschwindigkeitsgeschosse die kugelsichere Windschutzscheibe durchschlugen, als wäre sie aus Papier. Jeder Rückschlag der schweren Waffe fuhr ihm durch den verwundeten Arm, dass er aufschrie.
    Der Wagen raste den Bordstein hoch, flog ein kurzes Stück durch die Luft und krachte in die nackte Ziegelmauer auf der gegenüberliegenden Straßenseite. ECHO FREE-VEE REPARATUREN stand dort auf einem verblichenen Reklameschild. WEGEN IHRER

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