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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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»Äh, ich bin ebenfalls nicht mächtig. Was passiert, wenn ich etwas sage, das andere gegen mich aufbringt?«
    Er lächelte. »Du bist hier als mein Gast. Es wird vielleicht nicht zu verhindern sein, dass du zu viel siehst – und unsere Gesetze sind eindeutig, was Sterbliche angeht, die sich unter den Feenhügel wagen und dort mehr sehen, als sie sehen sollten. Aber dass du vom Rat eingeladen wurdest, der weiß, dass du nicht wirklich ein Mensch bist, sollte dir eine gewisse Immunität gewähren. Außerdem müssen sich alle, die sich aufregen, wenn du die Wahrheit
sagst, unseren Gesetzen der Gastfreundschaft entsprechend eher an mich wenden als an dich. Und ich kann sehr gut auf mich aufpassen.«
    Das glaubte ich ihm sofort. Zee bezeichnet sich selbst als Gremlin, was wahrscheinlich recht zutreffend ist – nur dass das Wort Gremlin erheblich jünger ist als Zee. Er ist einer der wenigen Angehörigen des Feenvolks, die mit Eisen umgehen können, was ihm alle möglichen Vorteile einbringt. Eisen ist für die meisten vom Feenvolk tödlich.
    Es gab kein Schild an der gepflegten Seitenstraße, die vom Highway abbog. Die Straße zog sich durch kleine, bewaldete Hügel, die mich mehr an Montana erinnerten als an das unfruchtbare, von Trespe und Salbeigebüsch bedeckte Land rings um die Tri-Cities.
    Wir bogen um eine Ecke, fuhren durch einen kleinen Pappelwald und erreichten dann Mauern aus zimtfarbenem Beton zu beiden Seiten der Straße, sechzehn Fuß hoch und mit Stacheldraht auf der Mauerkrone, um Besuchern noch mehr das Gefühl zu geben, dass sie hier nicht willkommen waren.
    »Es sieht aus wie ein Gefängnis«, sagte ich. Die Kombination von enger Straße und hohen Mauern verursachte bei mir eine leichte Klaustrophobie.
    »Ja«, stimmte Zee ein wenig verärgert zu. »Ich habe vergessen zu fragen, ob du deinen Führerschein dabeihast.«
    »Ja.«
    »Gut. Bitte vergiss nicht, Mercy, dass es hier im Reservat viele Geschöpfe gibt, die Menschen nicht besonders mögen – und du bist nahe genug dran, ein Mensch zu sein, dass sie dir keine Freundlichkeit entgegenbringen werden.
Wenn du zu viele Grenzen überschreitest, werden sie dich schnell umbringen und es mir erst dann überlassen, Gerechtigkeit zu verlangen.«
    »Ich werde aufpassen, was ich sage«, versprach ich ihm.
    Er schnaubte amüsiert, auf eine Art, die alles andere als schmeichelhaft war. »Das glaube ich, wenn ich es sehe. Ich wünschte, Onkel Mike wäre ebenfalls hier. Dann würden sie es nicht wagen, dich zu belästigen.«
    »Ich dachte, das hier wäre Onkel Mikes Idee gewesen.«
    »Ja, aber er muss arbeiten und kann seine Bar heute Abend nicht verlassen.«
    Wir waren wohl eine halbe Meile weiter gekommen, als die Straße plötzlich nach rechts abbog und ein Wachhaus und ein Tor in Sicht kamen. Zee hielt den Pickup an und rollte das Fenster herunter.
    Der Wachtposten trug eine militärisch aussehende Uniform mit einem großen BFA-Zeichen auf dem Arm. Ich kannte mich mit dem BFA (Büro für Feenvolk-Angelegenheiten) nicht gut genug aus, um zu wissen, zu welchem Zweig des Militärs sie gehörten – wenn überhaupt. Der Wachtposten sah eher nach einem privaten Sicherheitsmann aus, als wäre er ein wenig fehl am Platz in der Uniform, obwohl ihm die Macht, die sie ihm verlieh, offenbar zusagte. Auf dem Abzeichen auf seiner Brust stand O’DONNELL.
    Er beugte sich vor, und ich konnte Knoblauch und Schweiß wittern, wenn er auch nicht ungewaschen roch. Meine Nase ist einfach nur empfindlicher als die der meisten anderen Leute.

    »Ausweis«, sagte er.
    Trotz seines irischen Namens wirkte er nicht wie ein Ire, eher wie ein Italiener oder Franzose. Er hatte ausgeprägte Züge, und sein Haaransatz war schon ein wenig zurückgewichen.
    Zee klappte die Brieftasche auf und reichte dem Mann seinen Führerschein. Der Wachtposten machte ein großes Theater darum, sich das Foto forschend anzusehen und dann mit Zees Gesicht zu vergleichen. Dann nickte er und knurrte: »Ihren Ausweis ebenfalls.«
    Ich hatte bereits das Portemonnaie aus der Tasche geholt und reichte Zee nun meinen Führerschein, damit er ihn an den Wachtposten weitergab.
    »Ihr Wohnort liegt nicht im Reservat«, sagte O’Donnell und schnippte mit dem Daumen gegen meinen Führerschein.
    »Sie gehört nicht zum Feenvolk, Sir«, sagte Zee in einem unterwürfigen Ton, wie ich ihn noch nie von ihm gehört hatte.
    »Ach ja? Was hat sie dann hier zu suchen?«
    »Sie ist mein Gast«, erklärte Zee rasch, als wüsste

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