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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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meine Wange. Er hielt immer noch Ariana in den Armen, die vor Angst zitterte. »Bleib am Leben«, sagte er.
    »Das habe ich vor.« Ich warf Ariana, die sich mitten in einer Panikattacke befand, einen wachsamen Blick zu. Ich dachte an die Sorge zurück, die sie beim letzten Mal gezeigt hatte, als sie wieder zu sich kam, und fügte hinzu: »Bleib du auch am Leben. Und jetzt verschwinde, solange die Gelegenheit günstig ist.«
    »Semper Fi«, sagte er und schaute zu Zees Stein hinunter. Erst dann eilte er den anderen hinterher. Soweit ich wusste, war Samuel nie bei den Marines gewesen. Aber er hatte gewusst, dass ich die Anspielung verstehen würde. Die Marines lassen nie einen Mann zurück. Er würde zurückkommen, mit Adam. Ich musste nur überleben.
    Wir alle warteten stumm, bis der Mann vom Feenvolk zurückkehrte, der sie nach draußen geführt hatte. Er verbeugte sich vor der Königin und sagte: »Sie sind im Draußen, sicher und lebendig, meine Königin.«
    Ich holte tief Luft, und ein paar Sekunden später war Zees Stein nur noch ein Kiesel unter vielen zwischen den Wurzeln des Höhlenbodens. Sie hatten es meiner groben Berechnung nach mit einem Puffer von ungefähr zwei Minuten geschafft - obwohl Zee das Tor wahrscheinlich offen gehalten hatte, bis er sie sah.
    »Mein Teil des Handels ist erfüllt«, erklärte mir die Königin.
    »Schön.«
    »Du wirst das Buch gegen dein Leben eintauschen.«
    »Nö.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe darüber nachgedacht - und habe beschlossen, dass es nicht passieren wird.«
    Es gab keine Menschen mehr, die ich beschützen musste. Nur mich selbst. Ich zögerte einen Moment, bevor ich meine Pistole zog, weil ich darüber nachdachte, was die Hexe wohl unternehmen würde, wenn ich sie befreite - und es war genau ein Moment zu viel. Ich griff unter mein T-Shirt, und zwei der Gefolgsleute der Königin packten meine Arme. Die Pistole fiel auf den Boden, und die Feenkönigin trat sie zur Seite - so weit, dass auch die Hexe sie nicht erreichen konnte.
    »Du hast mich missverstanden«, erklärte sie mir. »Ich werde dein Leben nehmen, und mit deinem Tod wirst du mir das Buch geben.«
    »Ich dachte, ich müsste das Buch besitzen, damit das funktioniert«, sagte ich mit verwirrter Stimme.
    Die Feenkönigin starrte mich an. »Hast du das Buch jemandem gegeben, bevor du hier runtergekommen bist?«
    »Nicht auf die Art, wie Sie es meinen«, antwortete ich.
    »Und was meine ich?«, fragte sie sanft.
    »Wieso sollte ich das beantworten?«, fragte ich. Die Feenkönigin nickte einmal scharf, dann streckte die Hexe ihren Arm aus und berührte mich.
     
     
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf dem Bett, auf dem Phin vorher gelegen hatte. Zumindest roch es nach Phin, aber dieser Raum bestand aus Wurzeln und Erde, nicht aus Marmor. Ich war für einen Moment verwirrt, aber dann wachte ich ganz auf und erkannte, dass ich ihn nie ohne den Schutzzauber gesehen hatte - nur gerochen.
    Mein gesamter Körper tat weh, obwohl ich keine neuen Verletzungen hatte. Ich hatte so lange durchgehalten wie möglich, um Samuel und Adam möglichst viel Zeit zu geben, um alle in Sicherheit zu bringen. Ich wusste nicht, ob es lang genug gewesen war. Ich hatte eigentlich erwartet, am Ende tot zu sein. Aber mit unerwarteten Ergebnissen konnte ich umgehen - selbst wenn es die Benutzung eines Nachttopfs einschloss. Zumindest ging ich davon aus, dass der Porzellantopf unter dem anderen Bett einer war. Die Feenkönigin hatte eine Küche mit Kühlschränken und allem Schnickschnack, aber keine Klos? Ich dachte eine Minute darüber nach und beschloss dann, dass es vielleicht nur für Gefangene keines gab.
    Nach einer sehr langen Zeitspanne, die wahrscheinlich nicht mehr war als eine Stunde, öffnete sich die Tür, und die Feenkönigin kam mit zwei weiblichen und zwei männlichen Gefolgsleuten in den Raum. Der erste Mann war das Feenwesen, das Samuel und den Rest nach draußen geführt hatte. Er war groß, größer als Samuel, mit Augen wie Gischt. Zum ersten Mal verstand ich, dass er das Wasserwesen war, das in den Buchladen eingebrochen war. Der zweite Mann war nach menschlichen Maßstäben klein, aber nicht auffällig klein. Seine Haut war grün und bewegte sich wie Wellen auf dem offenen Meer.
    Wie die Feenkönigin hatte er Flügel auf dem Rücken, auch wenn seine gräulich und ledrig waren, weniger wie die eines Insekts.
    Eine der Frauen trug einen Stuhl. Sie war fast menschlich in ihrem Aussehen, mal abgesehen davon,

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