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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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sauberes T-Shirt und ging ins Bett. Es war nicht spät - unsere Verabredung hatte nicht besonders lang gedauert, und mein Lauf war nicht viel länger gewesen. Trotzdem, bald würde es Morgen sein und ich musste an einem Wagen arbeiten. Und ich wollte in Topform sein, um mir darüber klarzuwerden, wie genau ich mich Samuel anvertrauen sollte, damit er Adam nichts von meinen Fragen erzählte.
    Vielleicht sollte ich einfach seinen Vater anrufen. »Ja«, entschied ich. Ich würde Bran anrufen.
     
     
    Ich wachte mit dem Telefonhörer am Ohr auf - und dachte für einen Moment, ich hätte das getan, was ich mir beim Einschlafen vorgenommen hatte, weil die Stimme an meinem Ohr Walisisch sprach. Das ergab allerdings überhaupt keinen Sinn. Bran würde mit mir sicher nicht Walisisch sprechen, besonders nicht am Telefon, wo Fremdsprachen noch schwerer zu verstehen waren.
    Benommen ging mir auf, dass ich mich dunkel daran erinnern konnte, dass das Telefon geklingelt hatte. Ich musste es mir in halbwachem Zustand gegriffen haben - aber das erklärte noch nicht die Sprache. Ich blinzelte Richtung Uhr- ich hatte weniger als zwei Stunden geschlafen -, und dann hatte ich endlich verstanden, wessen Stimme mir ins Ohr brabbelte.
    »Samuel?«, fragte ich. »Warum sprichst du walisisch? Ich verstehe dich nicht, wenn du nicht ein bisschen langsamer redest. Und kurze Worte benutzt.« Das war ein Witz. Im Walisischen gibt es keine kurzen Worte.
    »Mercy«, sagte er schwerfällig.
    »Samuel?« Ich sprach mit dem Schweigen am anderen Ende der Leitung. »Komm hol...« Er kämpfte mit den Worten, als wäre sein Englisch unglaublich schlecht, was es nicht war und auch nie gewesen war. Nicht, solange ich ihn kannte - fast mein gesamtes Leben, dreißig und noch ein paar Jahre.
    »Ich bin gleich da«, sagte ich und griff mir mit einer Hand meine Jeans. »Wo?«
    »Im Röntgen-Lagerraum.« Über diese Worte stolperte er kaum. Ich wusste, wo der Lagerraum war. Am Ende der Notaufnahme im Kennewick General Hospital, wo er arbeitete. »Ich hole dich ab.«
    Er legte auf, ohne noch etwas zu sagen. Etwas war richtig schiefgelaufen. Aber was auch immer es war, es konnte nicht katastrophal sein, wenn er mich im Lagerraum treffen wollte, abseits von allen Leuten. Wenn sie wüssten, dass er ein Werwolf war, wäre das Versteck im Lagerraum nicht mehr nötig.
    Anders als Adam war Samuel nicht in die Öffentlichkeit getreten. Niemand würde zulassen, dass ein Werwolf als Mediziner arbeitete - was wahrscheinlich sogar ziemlich klug war. Die Gerüche von Blut und Angst und Tod waren für die meisten von ihnen zu viel. Aber Samuel war schon seit sehr langer Zeit Arzt, und er war gut in dem, was er tat.
    Ben lag auf der Veranda, als ich aus der Tür rannte. Ich stolperte über ihn, flog die vier harten, steilen Stufen runter und landete im Kies. Er hatte gewusst, dass ich rauskam; ich hatte mir keine Mühe gegeben, leise zu sein. Er hätte mir aus dem Weg gehen können, aber er hatte es nicht getan. Vielleicht hatte er sich mir sogar absichtlich in den Weg gestellt. Er zuckte nicht mit der Wimper, als ich ihn ansah.
    Ich erkannte den Blick, obwohl ich ihn von ihm noch nie gesehen hatte. Ich war eine Kojotin und die Gefährtin ihres Alphas, und sie waren sich verdammt sicher, dass ich nicht gut genug für ihn war.
    »Du hast von dem Streit heute Abend gehört«, sagte ich zu ihm. Er legte die Ohren an und die Schnauze auf seine Vorderpfoten. »Dann hätte jemand dir erzählen sollen, dass sie die Rudelverbindung benutzt haben, um in meine Gedanken einzudringen.« Ich hatte nicht vorgehabt, etwas zu sagen, bevor ich mit Samuel gesprochen hatte, aber mein Sturz über die Treppenstufen hatte mich jeder Selbstkontrolle beraubt.
    Er erstarrte, und seine Körperhaltung signalisierte nicht Skepsis, sondern Entsetzen.
    Also war es möglich. Verdammt. Verdammt. Verdammt. Ich hatte gehofft, das wäre es nicht, hatte gehofft, ich wäre nur paranoid. Ich konnte das einfach nicht brauchen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sowohl die Gefährten- als auch die Rudelverbindung ihr Bestes taten, um mir die Seele zu stehlen. Dieses Bild mochte nur metaphorisch sein, aber es machte mir genauso viel Angst als wäre es wirklich möglich.
    Herauszufinden, dass jemand diesen gesamten Schlamassel benutzen konnte, um mich zu manipulieren, war das Tüpfelchen auf dem i. Glücklicherweise hatte ich eine Aufgabe, die mich von diesem Ärger ablenkte. Ich stand auf und klopfte mir den Staub

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