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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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von der Kleidung.
    Ich hatte eigentlich vorgehabt zu warten und direkt mit Adam zu sprechen, aber dieses Szenario hatte auch seine Vorteile. Es war gut, wenn Adam erfuhr, dass ein paar im Rudel in ihrer Abneigung gegen mich sehr... aktiv vorgingen. Und wenn Ben es ihm erzählte, konnte er nicht meine Gedanken lesen und so feststellen, dass ich nicht nur die Gedankenkontrolle gruselig fand, sondern eigentlich die gesamte Verbindungssache, egal, ob Rudel oder Gefährte.
    Ich sagte zu Ben: »Erzähl Adam, was ich gesagt habe.« Das würde er. Ben konnte unheimlich und schrecklich sein, aber er war fast einer meiner Freunde - gemeinsame Alpträume können so etwas auslösen. »Überbring ihm meine Entschuldigung, und sag ihm, dass ich in Deckung gehe« - Adam würde wissen, dass das bedeutete, dass ich mich vom Rudel fernhielt -, »bis ich es unter Kontrolle habe. Und jetzt fahre ich los, um Samuel zu holen, also bist du nicht mehr im Dienst.«

 
3
     
    I ch fuhr meinen treuen Golf zum KGH und parkte auf dem Notfall -Parkplatz. Als ich das Gebäude betrat, war der Sonnenaufgang immer noch Stunden entfernt.
    Wenn man sich in einem Krankenhaus ungehindert bewegen will, liegt der Trick darin, schnell zu gehen, Leuten zuzunicken, die man kennt, und diejenigen, die man nicht kennt, einfach zu ignorieren. Das Nicken versichert allen, dass man bekannt ist, der schnelle Schritt erklärt, dass man eine Aufgabe hat und sich nicht unterhalten will. Es war auch hilfreich, dass die meisten Leute in der Notaufnahme mich kannten.
    Hinter den Doppeltüren, die zum Wartezimmer führten, konnte ich ein Baby weinen hören - ein trauriges Geräusch voller Erschöpfung. Ich rümpfte die Nase, als mir der scharf-saure Geruch des Krankenhaus-Desinfektionsmittels in die Nase stieg, und verzog das Gesicht, als sowohl das Geschrei als auch der Geruch sich verstärkten, sobald ich die Türen durchschritt. Eine Krankenschwester sah von ihrem Klemmbrett auf, auf das sie gerade etwas kritzelte, und ihre professionelle Miene wurde zu einem erleichterten Lächeln. Ich kannte ihr Gesicht, aber nicht ihren Namen.
    »Mercy«, sagte sie und hatte offensichtlich überhaupt keine Probleme mit meinem Namen. »Also hat Doc Cornick Sie endlich doch angerufen, damit Sie ihn nach Hause bringen, hm? Wurde auch Zeit. Ich habe ihm gesagt, dass er schon vor Stunden hätte nach Hause gehen sollen - aber er ist ziemlich stur und ein Arzt steht über einer Krankenschwester.« Bei ihr klang es, als wäre sie nicht davon überzeugt, dass es wirklich so sein sollte.
    Ich hatte Angst davor, etwas zu sagen, weil ich fürchtete, das Kartenhaus zum Einsturz zu bringen, das Samuel wahrscheinlich errichtet hatte, um zu erklären, warum er früher nach Hause gehen musste. Schließlich meinte ich neutral: »Er ist besser darin, Leuten zu helfen, als um Hilfe zu bitten.«
    Sie grinste. »Ist das nicht einfach männlich? Wahrscheinlich wollte er nur nicht zugeben, dass er seinen Wagen zu Schrott gefahren hat. Ich schwöre, er hat ihn geliebt, als wäre er eine Frau.«
    Ich glaube, ich habe sie nur angestarrt - ihre Worte ergaben einfach keinen Sinn. Sein Auto zu Schrott gefahren? Hieß das, dass er in einen Unfall verwickelt war? Samuel hatte einen Unfall? Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen. Manche Werwölfe fuhren nicht besonders gut Auto, weil sie sich zu leicht ablenken ließen. Aber nicht Samuel.
    »Es ist vielleicht besser..«
    »Er hatte einfach Glück, dass er nicht schlimmer verletzt wurde«, sagte sie und schaute wieder auf ihr Klemmbrett. Anscheinend konnte sie gleichzeitig schreiben und reden, denn sie sprach weiter. »Hat er Ihnen erzählt, wie knapp es war? Der Polizist, der ihn hergefahren hat, hat gesagt, dass er fast ins Wasser gefallen wäre - und wir reden hier von der Vernita-Brücke, wissen Sie, die an der Vierundzwanzig, draußen bei Hanford Reach? Er wäre gestorben, wenn er gefallen wäre - es ist eine ziemliche Strecke bis in den Fluss.«
    Was zur Hölle hatte Samuel da draußen an der Brücke auf dem alten Highway nördlich von Hanford getrieben? Das war auf der anderen Seite der Tri-Cities und lag auf keinen Fall auf irgendeiner Route zwischen unserem Haus und dem Krankenhaus. Vielleicht war er dort draußen am letzten frei fließenden Stück des Columbia Rivers gelaufen - dort gab es wenig Leute und viele Eichhörnchen. Nur weil er mir nicht erzählt hatte, dass er jagen gehen wollte, hieß das nicht, dass er es nicht getan hatte. Ich war nicht

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