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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Adams Rudel gewesen - aus dem sehr guten Grund, dass Stärke zu leihen eine der Sachen war, die mit einer Rudelverbindung kamen. »Wir sind nicht Rudel«, erinnerte ich ihn.
    Er sah mich kurz an, dann wandte er den Blick ab. »Sind wir nicht?«
    »Außer du... Wenn Samuel keine Blutzeremonie abgehalten hat, während ich geschlafen habe, sind wir das nicht.«
    Langsam stieg Panik in mir auf. Klaustrophobie. Es spielten bereits Adam und sein Rudel mit meinem Kopf herum; ich hatte kein besonderes Bedürfnis nach noch jemandem. »Das Rudel existierte schon vor Zeremonien«, sagte Sam amüsiert. »Magie bindet offensichtlicher, flächendeckender, aber nicht tiefer.«
    »Hast du meine Gedanken manipuliert, als ich bei meiner Verabredung mit Adam war?« Ich konnte den anklagenden Tonfall nicht aus meiner Stimme halten.
    »Nein.« Er legte den Kopf schräg, dann knurrte er. »Jemand hat dir wehgetan?«
    »Nein«, sagte ich. »Es ist nichts.«
    »Lüge.«
    »Richtig«, stimmte ich ihm zu. »Aber wenn du es nicht warst, dann ist der Zwischenfall etwas, womit Adam und ich fertigwerden müssen.«
    Er schwieg kurz. »Für den Moment«, sagte er dann.
    Ich hielt ihm die Tür auf, dann ging ich neben ihm durch die Notaufnahme. Während wir durch die Flure und aus der Tür gingen, hielt Sam den Blick auf mich gerichtet, und seine Aufmerksamkeit lag wie ein Gewicht auf mir. Ich protestierte nicht. Er tat das, damit niemand seine veränderte Augenfarbe bemerken konnte - aber auch, weil selbst Menschen in die Knie gehen, wenn ihnen ein Werwolf, der so dominant ist wie Samuel, mit seinem Wolf am Steuer in die Augen schaut. Das wäre eine ziemlich unbehagliche Situation und auch schwer zu erklären gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir beide noch die Hoffnung, dass Samuel vielleicht zurückkommen und weiterhin als Arzt hier praktizieren konnte.
    Ich half ihm auf den Rücksitz des Golfs - und bemerkte, dass dort immer noch das in ein Handtuch eingewickelte Buch lag. Für einen Moment träumte ich davon, dass ich nur das Problem hätte, es seinem Besitzer zurückzugeben. Ich schnappte es und stopfte es in den Kofferraum, um es in Sicherheit zu bringen. Dann sprang ich auf den Fahrersitz und verließ so schnell wie möglich den beleuchteten Parkplatz. Es war immer noch mitten in der Nacht, aber Samuel war ein großer Mann, und es wäre schwer zu übersehen gewesen, dass er sich in meinem kleinen Auto auszog.
    Es dauerte nicht lange, bis er die Kleidung abgeworfen hatte und seine Verwandlung begann. Ich schaute nicht hin, aber ich konnte hören, wie es losging, weil die Geräusche von reißendem Stoff zu schmerzhaftem Jaulen wurden. Was die Wölfe durchmachen, wenn sie sich verwandeln, ist einer der Gründe dafür, dass ich dankbar bin, das zu sein, was ich bin, und kein Werwolf. Für mich findet die Verwandlung von Kojote zu Mensch oder andersherum quasi augenblicklich statt. Die einzige Nebenwirkung ist ein leichtes Kitzeln. Bei Werwölfen ist die Verwandlung schmerzhaft und langsam. Den Geräuschen auf dem Rücksitz nach zu schließen, hatte er seine Verwandlung noch nicht ganz abgeschlossen, als ich in meine Einfahrt abbog.
    Zuhause war nicht gerade der sicherste Ort für ihn. Kein Werwolf, der ihn sah, würde übersehen, was passiert war, und Adams Haus - das oft von Rudelmitgliedern besucht wurde - stand direkt hinter meinem Zaun. Aber mir fiel auch kein besserer Ort ein. Irgendwann würden wir es Bran sagen müssen - ich wusste das und vermutete, dass Samuel... Sam es auch wusste. Aber ich würde ihm so viel Zeit wie möglich verschaffen vorausgesetzt, er lief nicht Amok und fing an, Leute zu töten. Und das bedeutete, dass ich ihn von Adam und seinem Rudel fernhalten musste.
    Meinem Rudel. Meinem Gefährten und meinem Rudel.
    Es fühlte sich falsch an, ihm etwas zu verheimlichen. Aber ich kannte Adam, und wenn er in etwas wirklich gut war, dann waren es Ehre und Pflichterfüllung. Das war einer der Gründe, warum ich ihn lieben gelernt hatte - er war ein Mann, der die harte Wahl treffen konnte. Ehre und Pflichterfüllung würden ihn zwingen, Bran anzurufen. Ehre und Pflichterfüllung würden Bran dazu zwingen, Samuel hinzurichten. Samuel wäre tot, und zwei gute Männer würden darunter leiden.
    Wie gut für alle Beteiligten, dass mein Gefühl für Ehre und Pflichterfüllung ein wenig flexibler war. Ich stieg aus dem Auto und patrouillierte kurz ums Haus. Ich witterte Bens verblassenden Geruch. Ansonsten waren wir allein mit den

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