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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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nicht ganz bereit war, mich anzuspringen.
    »Unser Vater wird uns umbringen«, sagte Sam, langsam und mit walisischer Betonung. »Ich… Wir wollen ihn nicht dazu zwingen.« Er holte tief Luft. »Und ich will nicht sterben.«
    »Gut. Das ist gut«, krächzte ich und verstand plötzlich, was seine ersten Worte an mich bedeutet hatten. Samuel hatte den Tod gesucht, und sein Wolf hatte ihn aufgehalten. Was gut war, uns aber auch vor ein übles Problem stellte. Es gibt gute Gründe dafür, dass der Marrok alle Wölfe tötet, die zulassen, dass der Wolf führt und der Mann folgt. Sehr gute Gründe - Gründe wie Massenmorde.
    Aber wenn Samuels Wolf nicht wollte, dass sie starben, dann war es besser, wenn er die Kontrolle hatte. Für eine Weile. Da er mich anscheinend noch nicht töten wollte. Samuel war alt. Ich wusste nicht genau wie alt, aber auf jeden Fall irgendwas vor der Landung der Mayflower. Vielleicht würde das seinem Wolf erlauben, auch ohne Samuels Hilfe die Kontrolle zu bewahren. Vielleicht. »Okay, Sam. Keine Anrufe bei Bran.«
    Ich beobachtete ihn aus dem Augenwinkel, als er den Kopf schräg legte und mich musterte. »Ich kann so tun, als wäre ich menschlich, während wir zu deinem Auto gehen. Ich dachte, das wäre das Beste, also habe ich diese Form gehalten.«
    Ich schluckte. »Was hast du mit Samuel gemacht? Geht es ihm gut?«
    Fahlblaue Augen betrachteten mich prüfend. »Samuel? Ich bin mir ziemlich sicher, dass er vergessen hatte, dass ich das tun kann: Es ist so lange her, seit wir das letzte Mal um die Kontrolle gekämpft haben. Er ließ mich zum Spielen raus, wenn es ihm passte, und ich ließ es zu.« Er schwieg einen Moment, dann sagte er, fast scheu: »Du weißt, wenn ich es bin. Du nennst mich Sam.«
    Er hatte Recht. Mir war es nicht aufgefallen, bis er mich darauf aufmerksam gemacht hatte.
    »Sam«, fragte ich wieder und bemühte mich, nicht zu drängend zu klingen, »was hast du mit Samuel gemacht?«
    »Er ist hier, aber ich kann ihn nicht rauslassen. Wenn ich es tue, wird er mich nie wieder die Oberhand gewinnen lassen - und dann werden wir sterben.« »Kann nicht« klang wie »niemals«. »Niemals« war schlimm. »Niemals« würde ihn genauso sicher umbringen wie Selbstmord - und vielleicht... wahrscheinlich auch noch eine Menge andere Leute.
    »Wenn nicht Bran, was ist mit Charles' Gefährtin, Anna? Sie ist eine Omega; sollte sie nicht helfen können?« Omega-Wölfe sind, soweit ich es verstanden habe, für Werwölfe wie Valium. Samuels Schwägerin, Anna, ist die einzige Omega, die ich je getroffen habe - vorher hatte ich noch nicht mal von ihnen gehört. Ich mag sie, aber sie scheint mich nicht auf dieselbe Art zu beeinflussen, wie sie es bei Wölfen tut. Ich will mich nicht zu ihren Füßen zu einem Ball zusammenrollen und mir den Bauch kraulen lassen.
    Samuels Wolf wirkte wehmütig:.. aber vielleicht war er auch nur hungrig. »Nein. Wenn ich das Problem wäre, wenn ich die Gegend verwüsten würde, könnte sie vielleicht helfen. Aber das ist kein Impuls, keine Verzweiflung. Samuel hat einfach das Gefühl, er würde nicht länger dazugehören, dass er mit seiner Existenz nichts mehr erreicht. Selbst die Omega kann ihn nicht heilen.«
    »Also, was schlägst du vor?«, fragte ich hilflos.
    Anna, dachte ich, könnte Samuel zurück auf den Fahrersitz hieven, aber wie der Wolf machte ich mir Sorgen, dass das vielleicht einfach keine gute Idee war.
    Er lachte unglücklich. »Ich weiß es nicht. Aber wenn du nicht versuchen willst, einen Wolf aus der Notaufnahme zu entfernen, dann wäre es gut, wenn wir bald gehen.« Sam wollte aufstehen, hielt aber plötzlich mit einem Grunzen inne.
    »Du bist verletzt«, sagte ich, als ich mich auf die Füße kämpfte, um ihm zu helfen. Er zögerte, nahm aber dann meine Hand, so dass ich ihn auf die Füße ziehen konnte. Mir seine Schwäche zu zeigen war ein Zeichen von Vertrauen. Unter normalen Umständen hätte das bedeutet, dass ich in seiner Nähe sicherer war.
    »Steif«, antwortete mir Sam. »Nichts, was jetzt nicht mehr von allein heilen wird. Ich habe auf deine Stärke zurückgegriffen. Um genug zu heilen, damit niemand merken konnte, wie schlimm die Verletzungen waren.«
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte ich und erinnerte mich plötzlich an den wilden Hunger, der dafür gesorgt hatte, dass ich zusätzlich zu dem Lachs, den ich mit Adam gegessen hatte, noch einen Hasen und eine Wachtel verschlungen hatte. Ich hatte gedacht, es wäre jemand aus

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