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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Rudel. Die meisten Werwölfe sterben, bevor sie auch nur ein Jahrzehnt als Wolf gelebt haben, aber bei Frauen wird diese Lebensspanne fast verdoppelt, weil sie keine Dominanzkämpfe mit den Männern führen können. Und trotzdem sind es so wenige. Ihr seid zu wertvoll, als dass wir erlauben könnten, dass ihr so viel riskiert.«
    Ich brauchte eine Weile, um zu verstehen, dass er nicht zum gesamten Rudel sprach, sondern nur mit Auriele.
    »Das wäre sinnvoll bei einer Spezies, bei der Frauen für das Überleben wichtig sind. Aber das sind wir eben nicht. Wir können keine Kinder haben - und damit sind wir für das Rudel keinen Deut wertvoller als jeder andere auch.«
    Es klang nach einer alten Diskussion.
    »Ich stimme mit Nein«, sagte Darryl, und seine Zähne schlugen hörbar aufeinander.
    »Ich stimme mit Ja«, antwortete Auriele kühl.
    »Verdammt nochmal«, sagte Warren. »Ihr werft mich neben allem anderen auch noch mitten in einen Ehestreit?«
    »Es liegt an dir«, sagte Auriele grimmig.
    »Zur Hölle«, meinte Warren. »Wenn das kein Stich ins Wespennest ist, was dann? Mary Jo?«
    »Ja?«
    »Bist du dir sicher, Süße?« Ich hatte das Gefühl, als würde das gesamte Rudel den Atem anhalten.
    »Das ist mein Fehler«, erklärte sie. »Dass Adam verletzt wurde, dass das Rudel in solchem Aufruhr ist. Ich habe nicht alles davon verschuldet, aber ich habe es auch nicht aufgehalten. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ich eine passende Wiedergutmachung leiste, oder nicht? Wenigstens versuche, den Schaden zu beheben?«
    Warren starrte sie an, und ich konnte sehen, wie der Wolf in seinen Augen aufblitzte und wieder verschwand. »Okay. Okay. Kämpf gegen ihn, Mary Jo - aber du solltest besser gewinnen, verstanden?«
    Sie nickte. »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Besser mal«, antwortete er grimmig.
    »Mary Jo.« In Pauls Stimme lag ein flehender Ton. »Ich will dir nicht wehtun, Frau.«
    Sie streifte die Schuhe von den Füßen und fing an, ihre Socken auszuziehen. »Ergibst du dich?«, fragte sie ihn, während sie auf einem Bein balancierte.
    Er starrte sie an, und sein Körper verspannte sich vor Wut. »Ich habe meinen Kopf für dich riskiert«, sagte er.
    Sie nickte. »Ja. Und es war falsch von mir, dich darum zu bitten.« Sie warf den zweiten Socken zur Seite und sah ihn an. »Aber Henry hat uns beide benutzt, um das Rudel zu ruinieren. Willst du ihn damit durchkommen lassen?«
    In der Garage war es sehr still. Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt jemand atmete. Henrys Name war ein Schock gewesen. Köpfe drehten sich zu Henry um, der an der Wand neben dem Garagentor lehnte, so weit wie möglich von Adams Seite der Matte entfernt.
    Paul sah ihn ebenfalls an. Für einen Moment glaubte ich, dass es funktionieren würde.
    »Willst du dich von einem Mädchen am Schwanz herumführen lassen, wie ich es getan habe?«, fragte Henry und klang unglücklich. »Sie will Adam, und sie ist bereit, uns beide dafür wegzuwerfen.« Es war eine meisterhafte Vorstellung, und Paul schluckte es - Haken mit Köder und Senkblei.
    »Dann zur Hölle mit dir«, sagte Paul zu ihr. »Zur Hölle mit dir, Mary Jo. Ich akzeptiere deine Herausforderung.« Er schaute zu Adam. »Du wirst warten müssen. Es sieht so aus, als würde ich zuerst mein Dessert essen.«
    Dann stiefelte er an sein Ende der Matte, in Henrys Nähe. Mary Jo ging zu Adam.
    »Wiedergutmachung akzeptiert«, sagte er. »Denk daran, dass er mit dem Herzen kämpft, nicht mit dem Kopf.«
    »Und er bewegt sich langsamer nach links als nach rechts«, fügte sie hinzu.
    Adam verließ sie. Als er über die weiße Matte ging, hinterließ er überall, wo er auftrat, kleine Blutspuren. Blut war besser als gelblicher Eiter, oder?
    »Gut gemacht«, murmelte er, als er neben mich trat. »Danke. Ich wusste nicht, ob du mich gehört hast oder nicht.«
    Warren trat Adam seinen Platz zwischen Jesse und mir ab und stellte sich neben Jesse, um ihr zu helfen, falls es nötig sein sollte. Sam kam zu mir und legte sich mit einem Seufzen neben mir auf den Zement.
    »Warte ab, ob du mir noch gratulieren willst, wenn sie tot ist«, sagte ich sehr leise. Ich hätte ihm von ihren Rippen erzählt, aber ich hatte Angst, dass die falschen Ohren es hörten und Paul davon erfahren würde. Natürlich wusste Henry es... Aber irgendwie ging ich nicht davon aus, dass er Paul erzählen würde, dass er Mary Jo die Rippen gebrochen hatte. Paul würde das nicht verstehen - und Henry war klug genug, das zu

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