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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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einfach nur da; wie Adam war sie eine Insel der Ruhe in dem ganzen Aufruhr. Sie war klein, aber jedes einzelne Kilo, das sie am Leib hatte, bestand aus Muskeln. Sie war zäh wie altes Schuhleder, schnell und beweglich. Ich war mir nicht so sicher wie Paul, dass sie verlieren würde - ich würde nicht gegen sie antreten wollen.
    Wenn sie gewann, konnte sie sich Adam ergeben. Wenn sie sich entschloss, trotzdem zu kämpfen - aber davon ging ich nicht aus -, würde sie bereits müde und wahrscheinlich verletzt zum Kampf antreten. Dann erinnerte ich mich daran, wie Henry sie gegen die Kücheninsel geworfen hatte. Sie hatte sich beim Aufprall ihre Rippen entweder gebrochen oder zumindest angebrochen.
    Obwohl ich an ihren Bewegungen nichts ablesen konnte, hatte sie noch nicht genug Zeit gehabt, um zu heilen. Niemand heilte so schnell, außer ein Alpha bei Vollmond.
    »Genug!«, brüllte Warren plötzlich, und seine Stimme erschallte über dem Tohuwabohu wie ein Schuss.
    Darryl drehte sich zu Mary Jo und sagte: »Nein.«
    »Nicht deine Entscheidung«, setzte sie ihn in Kenntnis. »Adam?«
    »Ich habe ein Problem«, meinte der. »Die Gerechtigkeit verlangt, dass ich mich dieser Entscheidung enthalte, weil ich mehr als nur ein wenig Eigeninteresse am Ergebnis habe. Im Namen der Gerechtigkeit sollen daher die nächsten drei Ränge entscheiden - Mercy, Darryl und Auriele.«
    Er sah mich an. Ich wusste, was ich antworten wollte. Auriele würde wahrscheinlich Mary Jo zustimmen - und wir hatten bereits gehört, wie Darryls Meinung lautete. Selbst wenn Mary Jo verlor, würde es Adam helfen. Ich musterte die Wölfe und entdeckte viele ablehnende Mienen - sie hatten ebenfalls gerechnet, und sie waren nicht sehr glücklich damit, dass ich an der Entscheidung beteiligt sein sollte.
    Dann entdeckte ich ein wenig Spielraum.
    »Es scheint, als hätten wir noch ein anderes Problem«, sagte ich. »Wenn wir darin übereinstimmen, dass Mary Jo Paul herausfordern kann, weil ihr Rang innerhalb von dreien um ihn herum liegt, dann möchte ich einwerfen, dass Pauls Rang nicht innerhalb von dreien um Adams liegt. Adam, dann ich.« Ich hielt einen Finger hoch. »Darryl und Auriele, dann Warren.«
    »Dann Honey«, meinte Warren mit einem kleinen Lächeln. »Dann Paul.«
    Paul fletschte die Zähne. »Er hat meine Herausforderung bereits angenommen. Das setzt voraus, dass ich das Recht dazu habe.«
    Ich schaute zu Adam. »Netter Versuch«, erklärte er mir. »Aber in diesem Punkt stimme ich Paul zu.«
    »Und im offiziellen Verhaltenskodex«, sagte Ben mürrisch, »den ich verdammt nochmal auswendig lernen musste, bevor ich ins Rudel aufgenommen wurde, steht, Herausforderung wenn Rang Zitat innerhalb von drei Wolfen‹ Zitat Ende liegt. Das wichtige Wort lautet ›Wölfen‹.«
    »Also kann Mary Jo nicht kämpfen«, sagte Paul mit einem erleichterten Grinsen. »Sie ist kein Wolf, sondern eine Wölfin.«
    »Trotzdem hat Mary Jo einen berechtigten Anspruch«, gab ich zu bedenken. »Sie steht rangmäßig innerhalb von drei Personen um Paul. Steht im Verhaltenskodex ausdrücklich, dass der Herausforderer ein Mann sein muss?« Kyle hatte mir mal gesagt, dass eines der Geheimnisse von Anwälten darin lag, keinem Zeugen je eine Frage zu stellen, deren Antwort man nicht bereits kannte. Ich wusste, was im Kodex stand, aber es würde besser klingen, wenn jemand anders es aussprach.
    »Nein«, sagte Ben.
    Ich hatte getan, was mir möglich war. Adam drängte mich mit seinem Schweigen, also schaute ich zu Mary Jo und sagte: »Wie bei Adam steht für mich zu viel auf dem Spiel.«
    »Mercy«, flüsterte Jesse bitter. »Was tust du?« Ich tätschelte die Hand, mit der sie mein Handgelenk umklammerte.
    »Also werden es Darryl, Auriele und Warren entscheiden«, sagte Adam.
    Da meine Gefährtenbindung mit Adam irgendwie wieder funktionierte, wusste ich, was er dachte. Er war der Meinung, dass es nur weiteren Unfrieden ins Rudel gebracht hätte, wenn ich mich an der Entscheidung beteiligt hätte. Noch ein dämlicher Fehler, den man dem Kojoten im Rudel anlasten konnte - statt die Entscheidung als das zu sehen, was sie war: Eine Anerkennung von Mary Jos Recht, unabhängig von ihrem Geschlecht eine Herausforderung auszusprechen. Wahrscheinlich hatte er Recht.
    »Es gibt nur drei Frauen in diesem Rudel«, sagte Darryl. Ich nahm an, dass er mich nicht vergessen hatte, sondern von echten weiblichen Werwölfen sprach und nicht von Frauen generell. »Das ist typisch für alle

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