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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Großteil auf der rechten Ferse lag. Sie stand am äußersten Rand des Rings, was ihr jede Rückzugsmöglichkeit nahm, aber auch den Vorteil hatte, dass Paul sie nicht umkreisen konnte.
    Paul näherte sich langsam, vorsichtig, ein Raubtier, das sich an ein verletztes Beutetier anschleicht. Aber ich sah, dass er wegen dem Blut an Mary Jos Rippen die Stirn runzelte. Er versuchte, sich darüber klarzuwerden, wie sie sich diese Verletzung zugezogen hatte. Er trat einen Schritt nach rechts, so dass sie das Gewicht auf das verletzte Bein verlagern musste. Er musste dasselbe gehört haben wie ich - das leise Gurgeln einer kollabierenden Lunge. Sie riss den Mund auf, um mehr Luft zu bekommen.
    Paul traf sie mit einem schnellen Vorwärts-Tritt, ohne jegliche Raffinesse, aber dafür mit jeder Menge Kraft. Mary Jo warf beide Arme nach unten und verlangsamte den Tritt, der auf ihr verletztes Bein gerichtet war, aber trotzdem stolperte sie nach hinten von der Matte. Sie hielt mit Mühe ihr Gleichgewicht, aber das Bein war so gut wie nutzlos. Verschiedene Hände schoben sie, nicht unbedingt unfreundlich, zurück in den Ring, wo Paul auf sie wartete.
    »Es ist okay«, sagte Adam. »Es ist okay. Gib auf, Mary Jo.«
    Mary Jo wirkte niedergeschlagen, aber als sie in den Ring trat, schoss plötzlich ihr verletztes Bein nach vorne, die Zehen ausgestreckt wie bei einer Primaballerina. Ihr Tritt war genauso einfach wie der von Paul. Direkt nach oben, zwischen seine Beine. Er versuchte, ihn abzublocken, aber es war schon zu spät. Man hörte den gedämpften Aufprall, und Paul stieß explosionsartig den Atem aus. Er wich eilig zurück, hielt den Oberkörper gesenkt und die Arme über seinem Unterleib verschränkt, während sich jeder Muskel in seinem Oberkörper durch den plötzlichen Schmerz anspannte. Mary Jo folgte ihm trotz ihrer offensichtlichen Schmerzen und nutzte die Gelegenheit, um ihm mit der Faust einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf zu verpassen. Ein perfekter Nervenschlag, dachte ich. Gut für dich, Mary. Wäre er kein Werwolf gewesen, hätte er für Wochen Lichter gesehen und Glocken gehört. Seine Augen waren wolfsfahl, und seine Arme bewegten sich seltsam, als die Knochen unter seiner Haut anfingen, sich zu verschieben. Paul schüttelte den Kopf und bemühte sich, die Auswirkungen des Schlages abzuschütteln. Wäre sie in besserer Verfassung gewesen, hätte sie ihn jetzt erledigen können.
    Aber Mary Jo war zu langsam. Er richtete sich auf und hob seine Hände wieder in die Deckung, auch wenn es ihm offensichtlich Mühe bereitete. Dann kam er langsam, unerbittlich auf sie zu. Er ging einfach, um die Lücke zwischen ihnen zu schließen. Ihre rechte Faust sauste auf seine Kehle zu, aber er blockte den Schlag mit rechts, bevor er mit links gegen ihren Ellbogen schlug und damit ihren Körper drehte und ihr dann ein Knie hart in die verletzten Rippen rammte. Sie fiel nach vorne auf die Matte und hustete Blut. Paul folgte ihr nach unten, so dass er auf ihren Schultern landete. Er griff sich eines ihrer Beine und fing an, es nach hinten zu biegen, bis ihr Rücken eine gespannte Kurve bildete.
    Man hörte leise Knackgeräusche, und Mary Jo grub panisch ihre Finger in die Matte, ohne Kontrolle. Ihr Wolf kämpfte ums Überleben.
    »Verdammt nochmal«, sagte er. »Gib auf. Zwing mich nicht, dich zu töten.«
    Aus irgendeinem Grund schaute ich in diesem Moment zu Henry. Der Bastard beobachtete alles ohne irgendeine Gemütsregung.
    »Gib auf«, brüllte Adam. »Mary Jo. Gib auf.«
    Mary Jo schlug zweimal mit der rechten Hand auf die Matte.
    »Sie gibt auf«, sagte Paul und schaute zu Darryl. »Paul hat gewonnen«, sagte Darryl.
    »Nimmst du die Kapitulation an?«
    »Ja. Ja.«
    »Es ist vorbei«, verkündete Darryl.
    Paul löste sich von ihr und drehte sie auf den Rücken. »Arzt«, sagte er panisch. »Ein Arzt.«
    Ein paar Köpfe drehten sich zu Sam. Er blieb, wo er war, aber er zitterte fast durch den Drang, zu helfen. Schließlich schloss er die Augen und wandte der Szene den Rücken zu. Es war Warren, der Mary Jos T-Shirt hochzog und Adam, der den Erste-Hilfe-Kasten holte.
    Ich packte mir Jesse, und wir beide blieben zurück. Innerhalb von ein paar Sekunden konnte ich nicht mehr sehen, was vor sich ging, weil so viele Leute sich um Mary Jo drängten.
    »Wir müssen die Rippe aus ihrer Lunge ziehen«, sagte Adam angespannt. Dann: »Wirf die Splitter einfach weg. Sie werden nachwachsen.« Medizin ist unter Werwölfen in vielerlei

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